Das Grüne Band ist Zeichen der Hoffnung
Vor 33 Jahren verkündet Günther Schabowski eher unfreiwillig das Ende der deutschen Teilung. Mit dem Fall der Berliner Mauer öffnen sich die Grenzen, 327 Tage später ist Deutschland wiedervereinigt.
Ich war 13 Jahre alt und damit alt genug, um die Bilder im Gedächtnis lebendig und präsent zu haben: der Trabbi, der über die Grenze fährt, Fremde, die sich in die Arme fallen, ratlose Grenzbeamte, die im wahrsten Sinne des Wortes von den Ereignissen überrollt werden.
Vierzig Jahre ist die Mauer Realität gewesen. Der sogenannte Todesstreifen war fast unüberwindbar. Kein Ausweg und wenn dann nur mit hohem Risiko. Der Eiserne Vorhang, die Aufrüstung und der Kalte Krieg prägten Generationen. Ein ganzer Kontinent war zerrissen.
Mauerfall - "Friedliche Revolution ist ein Wunder"
Heute ist der innerdeutsche Grenzzaun abgebaut, aber es hat sich ein Biotop entwickelt. Ein Lebensraum für Mensch und Tier. Dort wo vorher kein Leben und kein Miteinander möglich war, verläuft heute nach 33 Jahren ein grünes Band. Eine grüne Grenze, die heute Leben ermöglicht und Erinnerung lebendig werden lässt. An dieser grünen Grenze können Menschen sich begegnen. Radtouren entlang von Gedenkstätten sind an der Strecke möglich.
Menschen haben sich dafür eingesetzt, dass die Erinnerung im wahrsten Sinne des Wortes lebendig bleibt. Ein Naturraum, der belebt ist und belebt wird. Das Grüne Band mitten in Europa ist ein Zeichen der Hoffnung, dass Frieden möglich ist. Für mich ist und bleibt die friedliche Revolution ein Wunder und ein Hinweis, dass wir Menschen zum Frieden fähig sind. Dass das Leben stärker ist als der Tod. Allen Erfahrungen zum Trotz.