Lübecker Märtyrer - Gemeinsam gegen den Hass in der NS-Zeit
Karl Friedrich Stellbrink, Johannes Prassek, Hermann Lange und Eduard Müller haben in der NS-Zeit ihre Konfessionen überwunden und sich vereint gegen Hitler gestellt. Vor 80 Jahren wurden die Lübecker Geistlichen in Hamburg hingerichtet.
"Wehrkraftzersetzung, Heimtücke, Feindbegünstigung und Abhören von Feindsendern", so lauteten die Anklagepunkte, die vier Männern den Tod bringen würden. Sie waren drei katholische Priester und ein evangelischer Pastor die sich öffentlich gegen das Nazi-Regime aussprachen. Sie waren Freunde, die über all das Unrecht und die Grausamkeiten nicht schweigen konnten. Deshalb suchten sie in ihren Gemeinden das Gespräch mit den Menschen, die sich nur allzu oft aus Angst vor dem Regime der Forderung der sogenannten Gleichschaltung fügten, eben Gehorsam zu sein und zu schweigen.
Lübecker Märtyrer 1943 in Hamburg hingerichtet
Die vier jungen Männer konnten das nicht, und sie wussten, dass sie damit ihr Leben riskierten. Trotzdem setzten sie sich für die Ausgegrenzten ein, zum Beispiel für polnische Zwangsarbeiter und sie gaben ihren Glauben an Gott und an eine bessere Welt niemals auf. Nicht einmal im Angesicht des Todes. Karl Friedrich Stellbrink, Johannes Prassek, Hermann Lange und Eduard Müller sind heute bekannt als die Lübecker Märtyrer. Lübeck, dort haben sie gelebt. Hier in Hamburg wurden sie am Holstenglacis hingerichtet.
An dunkle Zeiten erinnern und dem Hass entgegentreten
Heute ist das genau 80 Jahre her. In Erinnerung an die vier mutigen Männer legt Erzbischof Stefan Heße gemeinsam mit einer Schulklasse am 10. November einen Kranz am Holstenglacis nieder. In Lübeck findet mittags eine Friedensandacht und abends ein Gottesdienst statt. Für den Frieden zu beten, sich an die dunkelsten Zeiten unserer Geschichte zu erinnern und dem Hass entschieden entgegenzutreten, dass erscheint gerade in diesen Tagen wichtiger denn je. Weil das Leben eines jeden Menschen wertvoll, ein Geschenk Gottes und seine Würde unantastbar ist.