Kolumne: "Ändere was, wenn es geht"
Die Bibel verschweigt nicht, dass das Leben auch Mühsal kennt. Manchen Menschen bleibt nur die Möglichkeit für kleine Fluchten im Alltag.
"Wenn du morgens aufstehst, und zu viele Tage hintereinander nicht magst, was du tun musst, dann ist es Zeit für dich, etwas zu ändern." Ein Satz von Apple-Gründer Steve Jobs. Ich finde den richtig. Besser etwas ändern als immer nur jammern. Und wer nie mag, was zu tun ist, verschwendet vielleicht auch die Talente, die Gott jedem Menschen zugeteilt hat.
Kinder müssen zur Schule gehen
Etwas ändern ist aber schwierig für gut elf Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland, die zur Schule gehen müssen. In Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern haben diese Woche die Abiturprüfungen begonnen, in Schleswig-Holstein laufen sie schon, in Niedersachsen haben sie noch etwas Zeit. Ähnlich die Prüfungen für den ersten oder mittleren Schulabschluss. Ich wünsche allen Jugendlichen, dass sie auf den Punkt gesund und topfit sind und nicht von den Aufgaben überrascht werden.
Auch einer meiner Söhne macht jetzt Abitur, der andere wird noch zwei Jahre lang schimpfen über das, was er tun muss. Zur Schule gehen. Da ist auch ein Anteil jugendlicher Attitüde bei, aber es stimmt schon: Schule heißt für ihn, die Zeit bis zu den nächsten Ferien überbrücken.
Kleine Fluchten lenken von der Mühsal des Lebens ab
Bibel und Glaube helfen da auch nicht richtig weiter. Die Bibel verschweigt gerade nicht, dass das Leben auch Mühsal kennt. Manchen bleibt nur der Versuch, die schönen Nischen zu finden. Vielleicht der Schwatz mit dem Freund auf dem Rückweg von der Schule. Bei anderen vielleicht die eine nette Kollegin, die Fahrradfahrt zur Arbeit oder das gute Kantinenessen.
Ich wünsche ihnen allen einen schönen Tag und eine gute Woche. Hoffentlich auch in dem, was sie so tun müssen. Wenn nicht, wünsche ich ihnen die Kraft und den Mut und das Gottvertrauen, etwas zu ändern. Oder die schönen Nischen zu finden.
Kreuz, Herz oder Anker? So heißt die Kolumne der Kirche im NDR. Jeden Donnerstag vergeben die Radiopastoren und Redakteure ein Kreuz für Glauben, ein Herz für die Liebe oder einen Anker für das, was hoffen lässt.
