Sternsinger sind in Friedingen oberhalb der Barockkirche Sankt Blasius auf der Schwäbischen Alb unterwegs. © picture alliance/dpa | Foto: Thomas Warnack

Epiphanias - Gott kommt in einem Kind auf die Welt

Stand: 03.01.2024 13:45 Uhr

Der 6. Januar heißt Epiphanias, manche sagen auch Dreikönigstag. Epiphanias kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie "die Erscheinung" des Herrn. Es ist der ursprüngliche Termin für Weihnachten.

von Pastor Oliver Vorwald

Kinder, als Könige verkleidet ziehen sie von Haus zu Haus, singen, sammeln Spenden für die Sternsinger. Und dann schreiben sie mit Kreide drei Buchstaben an die Tür: C+M+B. CMB stehen für Caspar, Melchior, Balthasar. So heißen in der kirchlichen Tradition die Weisen oder Könige, die zum Stall von Bethlehem ziehen, um das Christuskind zu beschenken. Am 6. Januar sollen sie angekommen sein. Deshalb Dreikönig, aber der ganz alte Name für dieses Tag heißt Epiphanias.

6. Januar ist ältester Termin für das Weihnachtsfest

Epiphanias" ist Griechisch und bedeutet "Erscheinung". Gefeiert wird, dass Gott in einem Kind auf die Welt kommt, erschienen ist, um den Menschen nahe zu sein. Aber auch im alten Rom hat es ein Epiphaniasfest gegeben, dabei sind die Cäsaren als Götter verehrt worden. Und im hellenistischen Ägypten haben die Menschen die Geburt des Sonnengottes als Epiphanias gefeiert - und zwar in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar. Und weil Jesus sich selbst "als das Licht der Welt (Joh 8,12)" bezeichnet, hat das junge Christentum vermutlich diesen Termin in seinen Festkalender übernommen. Denn die wahre Sonne kann natürlich niemals anderes sein als Jesus Christus. Der 6. Januar ist übrigens der ursprüngliche, älteste Termin für das Weihnachtsfest. Doch mit dem 4. Jahrhundert wird die Geburt Jesu dann am 25. Dezember gefeiert. Der 6. Januar wird zum Termin, an dem die Weisen - das Matthäusevangelium erzählt ihre Geschichte - am Stall von Bethlehem angekommen sind, um das Erscheinen Gottes in diesem Kind zu ehren.

Sternsinger verkleiden sich als Könige und bringen Segen

Aber weil die Weisen Gold, Weihrauch und Myrrhe mitgebracht haben, hat die kirchliche Tradition in ihnen Könige gesehen. Wer sonst, hat damals solch kostbare Geschenke machen können? Und deshalb verkleiden sich die Sternsinger-Kinder auch als Könige, sammeln Spenden, schreiben mit Kreide C+M+B an die Türpfosten. CMB steht nicht bloß für drei Namen, sondern ist auch das Kürzel für einen alten Haussegen zum neuen Jahr. "Christus mansionem benedicat. Christus, segne dieses Haus."

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NDR 1 Niedersachsen | 06.01.2024 | 09:15 Uhr

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