Demokratie ist anstrengend - aber sie ist wertvoll
Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. 91 Jahre ist das auf den Tag genau her. Damals haben die Politiker der Weimarer Republik die Widerstandskräfte des politischen Systems überschätzt.
Mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler begannen Schreckensjahre in Deutschland, die uns allen gut bekannt sind.
Für mich ist dieses Datum eines, das uns eine Mahnung sein sollte. Es reicht nicht darauf zu vertrauen, dass unsere Demokratie stark genug ist, um rechtsextremistischen Parteien und deren Programmen zu widerstehen, sondern es kommt auf uns alle an. Unser innerer Kompass sollte auf Nächstenliebe und Toleranz eingestellt sein und nicht auf Hass und Abgrenzung. Das heißt nicht, dass wir zu Ungerechtigkeiten oder Problemen schweigen sollen. Aber wir sollten alle ein System fördern, in dem der Diskurs untereinander möglich ist und Meinungen nicht diktiert werden.
Demokratie kann anstrengend sein
Die Demokratie ist anstrengend und sie kann ungemein nerven. Eben weil vieles langsam vorangeht. Weil Kompromisse geschlossen werden und weil nicht immer alles so ist, wie wir es uns wünschen. Aber sie ist wertvoll. Denn sie sucht nach einem gemeinsamen Nenner und sie hat die Möglichkeit sowohl den Starken als auch den Schwachen Raum zu geben. Sie kann den Lauten und den Leisen Gehör verschaffen und sie ringt um Lösungen, anstatt sie vorzugeben, ohne Rücksicht auf Verluste.
"Für Freiheit, Offenheit und Toleranz laut werden"
Für mich ist heute ein Tag, an dem ich mir bewusst machen möchte, wie wichtig es ist, für Freiheit, Offenheit und Toleranz laut zu werden. Als Christin fühle ich mich dem besonders verpflichtet. Denn Jesus war genauso: laut und unnachgiebig wenn es darum ging, sich für Gerechtigkeit einzusetzen und für Liebe und Toleranz.
