Das Impro-Theater feiert Mitspielende und Publikum
Improvisationstheater ist eine Form des Theaters, in der dramaturgische Szenen ohne vorgeschriebenen Dialog und ohne vorbestimmten Handlung folgen. Impro-Theater gilt als kreativ, spontan und es schult die Kommunikation.
"Improvisationstheater" - oder kurz: "Impro". So etwas besuche ich gerne. Bei dieser Theaterform entscheidet das Publikum, in welchem Genre die Szene spielen soll. Märchen, Western, Liebesfilm und anderes mehr - alles ist möglich. Auch den jeweils konkreten Ort, ob verwunschener Wald, Saloon oder Kirche, das Publikum entscheidet. Und die Festlegung der Rollen und die Beziehung der Spielenden zueinander entscheidet ebenfalls genau. Das alles ist live und wird vorher nicht geprobt - wie denn auch ...
"Nimm an, was dir dein Gegenüber auf der Bühne anbietet"
Und trotzdem braucht es ein paar Regeln für das Zusammenspiel, damit die Szenen nicht steckenbleiben und sich niemand langweilt. Drei Regeln möchte ich vorstellen: "Sag ja!", ist eine davon. Gemeint ist: Nimm das an, was dein Gegenüber auf der Bühne Dir anbietet. Was auch immer. Eine Zuschreibung, eine Kontaktaufnahme, einen szenischen Auftakt. Verschwende deine Zeit - und die des Publikums - nicht mit Abstreiten und Diskutieren. Nimm es einfach mal an. "Sag ja!"
Impro-Theater: Lass die Mitspielenden gut aussehen
"Sei im Moment!", ist ein weiterer Grundsatz. Das bedeutet, nicht daran zu hängen, was gerade eben noch vielleicht hätte gespielt, gesagt oder gefragt werden können - denn das ist vorbei. Im Moment zu sein, heißt auch, sich keine Gedanken darüber zu machen, was in ein paar Minuten vielleicht Deiner Meinung nach sein könnte. Denn das, was gespielt wird, entwickelt sich ja gerade erst, in diesem Moment mit den Beteiligten. Also, sei wach für das, was jetzt gerade passiert und dran ist. Und dann noch diese Regel: lass deine Mitspielerinnen und Mitspieler gut aussehen. Feiere, was sie tun! Schwing dich ein auf ihre Ideen! Spiele dich nicht selbst in den Vordergrund! Es geht nur gemeinsam.
Was meinen Sie: Was davon könnten wir in unser Miteinander in Kirche und Gesellschaft übertragen. Denken wir doch mal darüber nach.
