Absolute Wahrheit: In den Spuren von Jesus
"Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben": Viele Christinnen und Christen berufen sich auf Jesus und sind davon überzeugt, die göttliche Wahrheit zu kennen und zu besitzen. Ist das nicht einfach nur Einbildung?
Es gibt diese Gewissheit, die göttliche und damit die tatsächliche Wahrheit zu kennen. Wer davon überzeugt ist, sieht die Welt mit anderen Augen. Im Chaos des Alltags scheint die Wahrheit durch, denn Gott lässt die Seinen nicht im Unklaren. Diese Sichtweise hat eine lange Tradition. Gehört es doch zum Selbstverständnis der katholischen Kirche, die Wahrheit zu besitzen.
Der Papst gilt als frei von Fehlern
Immerhin versteht sich der Papst als unfehlbar. Und manche Päpste haben sich in bestimmten Situationen auch darauf berufen, damit endlose Diskussionen beendet und mit einem "Basta" Tatsachen geschaffen und alte Unsicherheiten beseitigt. Das hat funktioniert.
"Wer Jesus heute folgt, wähnt sich im Besitz der Wahrheit"
Im Evangelium des Johannes wird Jesus ein Wort in den Mund gelegt, auf das sich manche Christinnen und Christen berufen, wenn es um die Wahrheit geht: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben." Wer sich auf den Mann aus Nazareth beruft, kann also nicht irren. Wer Jesus heute folgt, wähnt sich im Besitz der Wahrheit.
Wenn es doch nur so einfach wäre … Aber in einer Kirche, die davon überzeugt ist, die göttliche Wahrheit zu kennen, ist es durchaus möglich so zu denken. In einer Welt, die immer komplizierter erscheint, erspart das mühsame Diskussionen. Und weil man in den modernen Gesellschaften aneckt mit dem Beharren auf der göttlichen Wahrheit, sieht man sich erst recht im Besitz dieser Wahrheit.
Sehnsucht nach absoluter Wahrheit wird nicht immer gestillt
Die Sehnsucht nach der absoluten Wahrheit gehört wohl zum Menschen dazu. Doch es gibt keine Garantie dafür, dass diese Sehnsucht auch gestillt wird. Selbst Menschen, die sich ganz sicher sind, auf dem Weg Jesu zu sein, können irren. Beispiele gibt es genug in der Geschichte der Kirche.
