NDR Info Nachrichten vom 20.09.2019:

Berlin: Die Bundesregierung hat ihre Pläne für mehr Klimaschutz vorgestellt. Kanzlerin Merkel sagte, in den Bereichen Gebäude und Verkehr werde es eine Vielzahl von Anreizen geben, damit sich die Menschen klimafreundlich verhalten. Das gehe nicht mit Wohlstandsverzicht einher, sondern werde durch soziale Marktwirtschaft erreicht. Das Treibhausgas CO2 bekomme einen Preis, aber Schritt für Schritt und später im Rahmen eines Zertifikatesystems. Zur Entlastung der Bürger wird nach Merkels Worten der Strompreis gesenkt und die Pendlerpauschale erhöht. Das sogenannte Klimakabinett werde weiter arbeiten. Jährliche Überprüfungen würden zeigen, ob und wo Nachsteuern nötig sei. Die Maßnahmen werden laut Vizekanzler Scholz mehr als 54 Milliarden Euro kosten.| 20.09.2019 19:15 Uhr

Berlin: Die Opposition hat die Klimaschutzmaßnahmen der Bundesregierung kritisiert. Die AfD-Fraktionsvorsitzende Weidel erklärte, die Bürger würden gnadenlos für eine Ideologie ausgepresst. Die Linke nannte das Paket unsozial und ineffektiv. Die Vorsitzende der Grünen, Baerbock, zeigte sich entäuscht. Fürs Klima nötig gewesen wäre schnell, kraftvoll, verbindlich. Herausgekommen sei langsam, lasch und unverbindlich. Die FDP sprach angesichts der CO2-Bepreisung von einer Mogelpackung. Bei dem Fixpreissystem handele es sich de facto um eine Steuer.| 20.09.2019 19:15 Uhr

Berlin: In Deutschland haben Hunderttausende Menschen für mehr Klimaschutz demonstriert. Sie folgten einem Aufruf der Fridays-for-Future-Bewegung. In Berlin nahmen laut Veranstaltern 270.000 Menschen an Protestaktionen teil, in Hamburg 100.000. Auch in anderen Städten im Norden wie Bremen, Hannover, Braunschweig, Kiel, Neumünster, Rostock und Greifswald gingen die Menschen auf die Straße. Der Aufruf zum Klimastreik der Fridays-for-Future-Bewegung richtete sich nicht nur an Schüler und Studenten, sondern auch an Berufstätige. Den Auftakt der weltweiten Aktion machte Australien. In Sydney und Melbourne demonstrierten mindestens 300.000 Menschen. Proteste gab es auch auf den Philippinen, die nach Angaben von Experten besonders vom steigenden Meeresspiegel und von immer stärkeren Stürmen bedroht sind.| 20.09.2019 19:15 Uhr

Washington: Die US-Regierung hat die iranische Zentralbank mit Sanktionen belegt. Präsident Trump sprach im Weißen Haus von den schärfsten jemals gegen ein Land verhängten Strafmaßnahmen. Finanzminister Mnuchin ergänzte, alle Einkommensquellen Irans seien jetzt abgeschnitten. Damit sollten unter anderem Geldflüsse an die iranischen Revolutionsgarden sowie die libanesische Hisbollah-Miliz gestoppt werden. Diese Gruppierungen verbreiteten Terror und destabilisierten die Region, erklärte Mnuchin. Trump hatte nach den Angriffen auf Ölanlagen in Saudi-Arabien bereits eine Verschärfung der Sanktionen angekündigt. Die US-Regierung sieht Iran als Urheber des Angriffs, Teheran bestreitet dies aber.| 20.09.2019 19:15 Uhr

Brüssel: Ein Treffen zwischen dem britischen Brexit-Minister Barclay und EU-Chefunterhändler Barnier und ist ohne konkrete Ergebnisse zu Ende gegangen. Nach Einschätzung Barclays ist in die Austrittsverhandlung allerdings Bewegung gekommen. Man gehe mit Schwung voran, erklärte er nach dem Treffen. Die britische Regierung hatte gestern erstmals Änderungswünsche für den Austrittvertrag nach Brüssel geschickt. Dabei geht es vor allem um Ansätze, Grenzkontrollen auf der irischen Insel zu vermeiden. Für die EU-Kommission reichten die Entwürfe noch nicht aus. Man sei aber bereit, jegliche Vorschläge zu prüfen, hieß es aus Brüssel. Sollte keine Einigung gelingen, will Johnson sein Land notfalls auch ohne Vertrag am 31. Oktober aus der EU herausführen.| 20.09.2019 19:15 Uhr

Das Wetter: In der Nacht anfangs locker bewölkt, im Süden klar und trocken, im Verlauf örtlich aufkommender Nebel. Abkühlung auf 14 bis 3 Grad.| 20.09.2019 19:15 Uhr