NDR Info Nachrichten vom 30.06.2019:

EU-Gipfel zu Spitzenposten läuft

Brüssel: Die EU-Staats- und Regierungschefs ringen bei einem Sondergipfel um die Neubesetzung der Spitzenposten. Der Vorschlag von Ratspräsident Tusk, den Sozialdemokraten Timmermans zum EU-Kommissionchef zu machen, traf neben Zustimmung auf harten Widerstand. Polen, Ungarn, Tschechien und die Slowakei lehnen es ab, den Niederländer zu unterstützen. Unter anderem Spanien, Portugal und Frankreich zeigten sich dagegen offen für Timmermans. Vor allem der französische Präsident Macron hatte den CSU-Politiker Weber als Nachfolger von Kommissionschef Juncker bisher verhindern wollen. Kanzlerin Merkel betonte in Brüssel, sie rechne mit langen und schwierigen Verhandlungen. Auch die Posten des Ratspräsidenten, der EU-Außenbeauftragten, des Chefs der Europäischen Zentralbank sowie das Amt des Parlamentspräsidenten werden neu besetzt.| 30.06.2019 21:00 Uhr

Steinmeier stellt Umgang mit "Sea Watch" in Frage

Berlin: Bundespräsident Steinmeier hat die italienischen Behörden für die Festnahme der deutschen Kapitänin der "Sea Watch 3" kritisiert. Wer Menschenleben rette, könne kein Verbrecher sein, sagte Steinmeier im ZDF. Von einem Staat wie Italien erwarte er einen anderen Umgang mit den Seenotrettern. Der niedersächsische Ministerpräsident Weil sprach in der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" von einer unerträglichen Zuspitzung der Situation. Die deutsche Kapitänin des privaten Rettungsschiffes war gestern festgenommen worden, weil sie 40 Flüchtlinge trotz Verbots in den Hafen von Lampedusa gebracht hat.| 30.06.2019 21:00 Uhr

Diesel-Affäre bei Audi umfassender als bekannt

Ingolstadt: In der Diesel-Affäre rückt der Autobauer Audi erneut in den Fokus. Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks und des "Handelsblatts" hat der Ingolstädter Konzern noch bis ins vergangene Jahr Fahrzeuge verkauft, die mehrere Abschalteinrichtungen nutzten. Das zeigten Bescheide des Kraftfahrtbundesamts, etwa zum Q5-Modell. Audi habe danach nicht eine, sondern vier unterschiedliche Strategien eingesetzt, um die Autos auf dem Prüfstand sauberer zu halten als im Straßenverkehr. Davon sei eine als unzulässig eingestuft worden. Auch das Kraftfahrtbundesamt gerät in dem Zusammenhang in die Kritik. Staatsanwälte, die in der Diesel-Affäre ermitteln, beklagten sich laut den Recherchen über mangelnde Kooperationsbereitschaft. Zwischenzeitlich hätten Ermittlungen gegen die Behörde wegen versuchter Strafvereitelung im Raum gestanden.| 30.06.2019 21:00 Uhr

Wieder Massenproteste im Sudan

Khartum: Im Sudan haben wieder tausende Menschen gegen die Militärregierung protestiert. In der Hauptstadt Khartum setzte die Polizei Medienberichten zufolge Tränengas gegen die Demonstranten ein. Mehrere Oppositionsparteien hatten zu der Kundgebung aufgerufen. Sie fordern den Rücktritt der Militärs an der Spitze des Landes und die Bildung einer zivilen Regierung. Im April hatten Massenproteste zum Sturz von Machthaber Baschir geführt. Die Armee setzte einen Übergangsrat ein, weigert sich aber seitdem, Macht an die zivile Opposition abzugeben.| 30.06.2019 21:00 Uhr

Waldbrand in Lübtheen - Katastrophenalarm ausgerufen

Lübtheen: Auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz in Mecklenburg-Vorpommern kämpft die Feuerwehr gegen einen Waldbrand. Betroffen ist eine Fläche von rund 300 Hektar bei Lübtheen. Der Landkreis Ludwigslust-Parchim verhängte am Abend den Katastrophenalarm. Wegen des Waldbrands muss der benachbarte Ort Alt Jabel geräumt werden. Dort leben etwa 280 Menschen. Für die Löscharbeiten wurde ein Spezialpanzer angefordert. Etwa 150 Feuerwehrleute sind im Einsatz, um eine weitere Ausbreitung der Flammen zu verhindern. Die Kriminnalpolizei ermittelt außerdem wegen des Verdachts der Brandstiftung.| 30.06.2019 21:00 Uhr

Soll Verfassungsschutz in SH die AfD beobachten?

Kiel: Der Verfassungsschutz in Schleswig-Holstein prüft offenbar eine Beobachtung der AfD. Innenminister Grote sagte den "Kieler Nachrichten", Grund sei die gestrige Wiederwahl von Doris von Sayn-Wittgenstein zur Landesvorsitzenden der AfD. Die Behörde solle einschätzen, ob dadurch der gesamte Landesverband neu betrachtet werden muss. Sayn-Wittgenstein war 2018 wegen Werbung für einen rechtsextremen Verein aus der AfD-Fraktion ausgeschlossen worden. Gegen sie läuft ein Parteiausschlussverfahren. Politiker von SPD und CDU in Schleswig-Holstein unterstützen Grotes Vorstoß.| 30.06.2019 21:00 Uhr

Die Wettervorhersage

In der Nacht zeitweise bewölkt, dabei meist trocken. Tiefstwerte 17 bis 13 Grad. Morgen Wechsel aus längerem Sonnenschein und einigen lockeren, im Norden auch dichteren Wolken, besonders hier vereinzelt Schauer oder Gewitter möglich. Höchstwerte 18 Grad in Westerland, 22 Grad in Ratzeburg bis 25 Grad in Mirow, in Northeim 26 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag und Mittwoch teils Sonne, teils dichte Wolken und vor allem nach Norden hin einzelne Schauer, 15 bis 21 Grad.| 30.06.2019 21:00 Uhr