NDR Info Nachrichten vom 09.06.2019:

Scholz: Digitalsteuer kommt 2020

Fukuoka: Internetkonzerne müssen sich auf höhere Steuerzahlungen einstellen. Die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer wollen gemeinsame Regeln erarbeiten, mit denen Schlupflöcher für weltweit tätige Unternehmen wie Facebook und Amazon geschlossen werden. Das bestätigte Bundesfinanzminister Scholz zum Abschluss des Treffens mit seinen Amtskollegen und den Notenbankchefs der G20 in Japan. Die Mindeststeuer werde voraussichtlich 2020 kommen, so Scholz. Die Formulierung einer Abschlusserklärung der Konferenz gestaltete sich offenbar schwierig. Die USA ließen unter anderem eine Passage streichen, in der die Länder auf ein Ende des Handelsstreits zwischen den USA und China dringen. Zudem wurde eine Einschätzung des Internationalen Währungsfonds nicht berücksichtigt, wonach der Konflikt zwischen Washington und Peking das globale Wirtschaftswachstum schwäche.| 09.06.2019 15:00 Uhr

Protest gegen Auslieferungsgesetz in Hongkong

Hongkong: In der chinesischen Sonderverwaltungszone haben Hunderttausende Menschen gegen ein geplantes Auslieferungsgesetz demonstriert. Sie wenden sich dagegen, dass in Hongkong Verurteilte in das chinesische Kernland ausgeliefert werden dürfen. Es waren die wohl größten Proteste in der Stadt seit 15 Jahren. Regierungschefin Lam verteidigte den Gesetzesplan und wies darauf hin, dass die Hürden für eine Auslieferung hoch seien: Nur bei schwersten Verbrechen sollen Verdächtige ausgeliefert werden dürfen. Hongkong ist Teil Chinas, hat jedoch eine eigene Regierung. Die Bewohner der ehemaligen britischen Kolonie genießen größere politische Freiheiten. Die Menschenrechts-Organisation Amnesty International warnte, Ausgelieferten drohten in China Folter, Misshandlung und unfaire Verfahren.| 09.06.2019 15:00 Uhr

Johnson droht mit Zahlungsstopp

London: Der als Favorit für das Amt des britischen Premierministers gehandelte Politiker Boris Johnson hat der EU damit gedroht, vereinbarte Zahlungen in Milliardenhöhe zurückzuhalten. Johnson sagte der "Sunday Times", er würde die vereinbarten Ausstiegszahlungen von 44 Milliarden Euro so lange nicht überweisen, bis das Land bessere Bedingungen für den Austritt erhalte. Geld sei ein großartiges "Lösungs- und Schmiermittel", so Johnson in dem Interview. Bei den Brexit-Verhandlungen hatte London zugesagt, über mehrere Jahre hinweg noch Geld für eingegangene Verpflichtungen und Pensionslasten zu zahlen.| 09.06.2019 15:00 Uhr

Maas bekennt sich zur Zwei-Staaten-Lösung

Amman: Bundesaußenminister Maas hat sich bei einem Besuch in Jordanien zur Zwei-Staaten-Lösung im Nahen Osten bekannt. Nach einem Gespräch mit seinem jordanischen Amtskollegen sagte Maas, man sei sich einig, dass es einen von Israel unabhängigen palästinensischen Staat geben müsse. Das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen, das von den USA boykottiert wird, werde von Deutschland weiter unterstützt. Die US-Regierung will demnächst einen Friedensplan für den Nahen Osten vorlegen. Medienberichten zufolge deutet vieles darauf hin, dass darin kein eigenständiger Palästinenserstaat mehr vorgesehen ist. Stattdessen sollen dem Volk Investitionen in Aussicht gestellt werden.| 09.06.2019 15:00 Uhr

Fall Lübcke: Kasseler Polizei vernimmt Mann

Kassel: Im Fall des getöteten Regierungspräsidenten Lübcke hat die Polizei eine Person befragt. Ein Sprecher der Sonderkommission erklärte, der Mann sei vernommen und anschließend wieder entlassen worden. Es habe keine Anhaltspunkte für eine Tatbeteiligung gegeben. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" soll der junge Mann in einer privaten Beziehung zu Lübcke gestanden haben. Lübcke war vor einer Woche erschossen vor seinem Haus nahe Kassel entdeckt worden.| 09.06.2019 15:00 Uhr

Ursachenforschung nach Schiffskollision

Stade: Nach dem Unfall eines historischen Segelschoners auf der Elbe suchen Ermittler nach der Ursache. Der Lotsenschoner "Nummer 5 Elbe" war gestern mit einem Containerfrachter zusammengestoßen und gesunken. Nach jüngsten Angaben der Polizei wurden acht Menschen verletzt. Von dem Schiff sind jetzt nur noch die Masten zu sehen. Es wird im Mündungsgebiet der Schwinge von Drahtseilen festgehalten, damit es nicht weiter in den Fluss abrutscht.| 09.06.2019 15:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Zunächst freundlich, teils auch sonnig und weitgehend trocken, gegen Abend von Südniedersachsen her aufkommende Schauer. Höchstwerte 17 Grad in Wyk auf Föhr, 22 Grad in Rostock bis 25 Grad in Salzgitter. Morgen mal Sonne, mal Wolken und zunächst nachlassende, im Verlauf neue Schauer und Gewitter, mit Schwerpunkt vom Weserbergland bis zur Elbe. Höchstwerte 17 bis 27 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag wechselnd bewölkt und zeitweise Schauer und Gewitter, 20 bis 30 Grad.| 09.06.2019 15:00 Uhr