NDR Info Nachrichten vom 02.07.2020:

Bundestag: Debatte über Rekord-Verschuldung

Berlin: Im Bundestag läuft die abschließende Debatte über den zweiten Nachtragshaushalt zur Abmilderung der Folgen der Corona-Krise. Bundesfinanzminister Scholz verteidigte die Pläne der Bundesregierung. Trotz der Pandemie werde der Sozialstaat nicht angetastet, sondern ausgebaut. Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses Böhringer von der AfD machte dagegen eine staatliche Überreaktion für die Corona-Krise verantwortlich. Die Regierung habe die Wirtschaftskrise mit unverhältnismäßigen Einschränkungen erst ausgelöst. Die FDP bezeichnete den Nachtragshaushalt wegen der ausgesetzten Schuldenbremse als verfassungswidrig. Noch am Vormittag soll über den Gesetzentwurf abgestimmt werden, der eine Neuverschuldung von etwa 218 Milliarden Euro vorsieht. Mit dem Geld sollen Familien, Verbraucher sowie kleine und mittlere Betriebe in der Corona-Krise entlastet und unterstützt werden.| 02.07.2020 10:15 Uhr

Heil: Grundrente kein Almosen des Staates

Berlin: Vor der geplanten Verabschiedung der Grundrente für langjährige Geringverdiener hat Bundesarbeitsminister Heil noch einmal für das Vorhaben geworben. In mehreren Interviews betonte der SPD-Politiker, die Grundrente sei kein Almosen des Staates, sondern eine Anerkennung für erworbene Lebensleistung. Wer mehr als 33 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt habe, müsse im Alter deutlich mehr erhalten als jemand, der auf die Grundsicherung angewiesen sei. Dieses Signal sei wichtig. Nicht zuletzt stärke die Grundrente auch die Kaufkraft. Union und SPD hatten sich Anfang der Woche nach langem Ringen auf die Grundrente geeinigt. Die Leistung soll zu Beginn des kommenden Jahres eingeführt werden und laut Arbeitsministerium an rund 1,3 Millionen Rentnerinnen und Rentnern automatisch ausgezahlt werden. Voraussetzung sind mindestens 33 Beitragsjahre in der Rentenversicherung. Außerdem darf das Einkommen eine bestimmte Grenze nicht übersteigen.| 02.07.2020 10:15 Uhr

Streit über Reisewarnung: Maas empfängt Cavusoglu

Berlin: Außenminister Maas empfängt heute seinen türkischen Amtskollegen Cavusoglu. Thema wird neben der deutschen EU-Ratspräsidentschaft und der Situation im östlichen Mittelmeer wohl auch der Neustart des Tourismus angesichts der Corona-Pandemie sein. Cavusoglu fordert, dass Deutschland die Reisewarnung für die Türkei aufhebt. Sie gilt noch bis Ende August. Ankara befürchtet Milliardenverluste durch ausbleibende Urlauber. Cavusoglu kommt in Begleitung des türkischen Tourismusministers und der stellvertretenden Gesundheitsministerin nach Berlin. Die Türkei war vor der Corona-Krise eines der beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen.| 02.07.2020 10:15 Uhr

Studie: Geringverdienende haben kaum Aufstiegschancen

Berlin: Beschäftigte im Niedriglohnsektor haben in Deutschland kaum Chancen auf besser bezahlte Stellen. Das ergibt eine Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung, die auf Langzeitbefragungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung beruht. Nur 27 Prozent der Geringverdienenden gelingt es demnach, Anstellungen zu bekommen, die nicht mehr im Niedriglohnbereich liegen. Gleichzeitig wachsen die Anforderungen in vielen Minijobs. Etwa 40 Prozent aller Tätigkeiten im Niedriglohnbereich erfordern der Studie zufolge eine mittlere oder hohe Qualifikation. Das entspricht mehr als drei Millionen Jobs. Etwa 7,7 Millionen Menschen in Deutschland verdienten im Jahr 2018 weniger als 11,40 Euro pro Stunde. Die meisten arbeiten in Minijobs, deren Durchschnittslohn bei 8,40 Euro liegt. Das ist fast ein Euro weniger als der gesetzliche Mindestlohn.| 02.07.2020 10:15 Uhr

Börse Kompakt

Der Dax steigt um 2 Prozent auf 12.493 Punkte. Der japanische Nikkei-Index schließt um 0,1 Prozent höher bei 22.145. Der Euro kostet einen Dollar 12 78.| 02.07.2020 10:15 Uhr

Das Wetter

Heute freundliche Abschnitte und einzelne Schauer, gebietsweise Starkregen möglich, ganz im Norden und in Südniedersachsen länger sonnig. Höchstwerte 18 Grad auf Sylt bis 24 Grad in Helmstedt.| 02.07.2020 10:15 Uhr