NDR Info Nachrichten vom 20.06.2020:

Weiter Diskussionen über Amthor

Hamburg: Philipp Amthors Lobbyarbeit für eine US-Firma sorgt auch nach dessen Verzicht auf die CDU-Spitzenkandidatur von Mecklenburg-Vorpommern für Diskussionen. Der kommissarische CDU-Landeschef, Rehberg, sagte auf NDR Info, der Schritt verdiene Respekt. Er forderte Amthor aber auf, offene Fragen zu seinen Verbindungen zu beantworten. Der neue Kandidat für den Parteivorsitz, Sack, sprach in der "Ostsee-Zeitung" von eine schwierigen Situation. Er kenne Amthor seit vielen Jahren und habe von ihm politische Unterstützung erfahren. Der Vorsitzende von Transparency Deutschland, Bäumer, sagte, ebenfalls auf NDR Info, Amthor habe mit der Annahme von Reise-Einladungen möglicherweise gegen die Verhaltensregeln für Bundestagsmitarbeiter verstoßen. Er forderte ein Lobbyregister, das die Verbindungen von Politikern und Unternehmen öffentlich mache.| 20.06.2020 17:15 Uhr

Politik und Kirche kritisieren Fleischindustrie

Hannover: Niedersachsens Gesundheitsministerin Reimann fordert angesichts massenhafter Corona-Infektionen in der Fleischindustrie mehr Schutz für die Angestellten. Die SPD-Politikerin sagte auf NDR Info, die Praxis, Mitarbeiter über Subunternehmer zu beschäftigen, sei eine organisierte Verantwortungslosigkeit. Werkverträge müssten verboten werden. Kritik an den Verhältnissen in der Fleischindustrie kommt auch von der Kirche. Die bischöfliche Arbeitsgruppe Menschenhandel schreibt auf ihrer Internetseite, in der Branche herrschten sklavereiähnliche Praktiken. Wie der Landkreis Gütersloh am Nachmittag mitteilte, wurden beim Fleischproduzenten Tönnies inzwischen mehr als 1.000 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. Da das Unternehmen es nicht geschafft habe, alle Adressen zu liefern, habe man sich in der vergangenen Nacht Zugriff auf die Personalakten verschafft. Das Vertrauen in die Firma Tönnies sei gleich Null, so der Leiter des Krisenstabes.| 20.06.2020 17:15 Uhr

Unicef: Aufnahme minderjähriger Flüchtlinge richtig, aber überfällig

Hamburg: Unicef hat die Ankündigung der Bundesregierung begrüßt, minderjährige Flüchtlinge aus Griechenland aufzunehmen. Für jedes einzelne Kind sei dies ein Schritt aus der Perspektivlosigkeit und den ungesunden Lebensverhältnissen in den griechischen Lagern, sagte der Sprecher von Unicef Deutschland, Tarneden, auf NDR Info. Er nannte die deutsche Zusage ein Signal der Verantwortung, auch in Richtung Europa. In Zeiten von Corona sei dies keine Selbstverständlichkeit, so Tarneden. Diesem Schritt müssten aber unbedingt weitere folgen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bedford-Strohm, rief die Bundesbürger anlässlich des Weltflüchtlingstags auf, sich stärker mit Geflüchteten zu solidarisieren. Die Präsidentin von "Brot für die Welt", Füllkrug-Weitzel, forderte von der Bundesregierung, sich während der EU-Ratspräsidentschaft für eine neue Flüchtlingspolitik in ganz Europa einzusetzen.| 20.06.2020 17:15 Uhr

Details zu chinesischem Sicherheitsgesetz

Peking: In China sind neue Einzelheiten des geplanten Sicherheitsgesetzes für Hongkong bekannt geworden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua schreibt, will Peking ein Büro in der Sonderverwaltungszone einrichten, mit der Aufgabe, die Hongkonger Regierung zu beaufsichtigen und zu führen. Das beinhalte auch eine juristische Zusammenarbeit bei Straffällen, die die nationale Sicherheit betreffen. Laut dem Gesetzentwurf gehören dazu Vorwürfe der Abspaltung, der Untergrabung der Staatsmacht, Terrorismus und die Zusammenarbeit mit auswärtigen Mächten. Der Nationale Volkskongress in China hatte das Gesetz im Mai auf den Weg gebracht. Kritiker sehen darin den bisher weitestgehenden Eingriff in Hongkongs Autonomie.| 20.06.2020 17:15 Uhr

Das Wetter

Sonne und Wolken im Wechsel, in Mecklenburg-Vorpommern örtlich Schauer oder Gewitter. Höchstwerte zwischen 17 Grad in List und 22 Grad in Osnabrück. Nachts aufgelockert, in Vorpommern Regen, Tiefstwerte 16 bis 8 Grad.| 20.06.2020 17:15 Uhr