NDR Info Nachrichten vom 20.06.2020:

Lob für Amthor-Rückzug

Berlin: Der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Grosse-Brömer, hat seinen CDU-Kollegen Amthor für dessen Umgang mit den Lobbyvorwürfen gelobt. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Grosse-Bröhmer, Amthor habe einen politischen Fehler begangen, aber sich sehr schnell dafür entschuldigt. Das sei richtig und angemessen gewesen. Der kommissarische CDU-Landeschef in Mecklenburg-Vorpommern, Rehberg, sagte auf NDR Info, Amthors Verzicht auf die Kandidatur für den CDU-Landesvorsitz in Mecklenburg-Vorpommern verdiene Respekt. Amthor hatte sich für das US-Unternehmen Augustus Intelligence eingesetzt und dafür Aktienoptionen erhalten. Der Fall löste auch eine neue Diskussion über die Einrichtung eines Lobbyregisters für den Bundestag aus, in dem Kontakte von Abgeordneten zu Unternehmen erfasst werden sollen. Die SPD und Oppositionspolitiker fordern so etwas schon lange, die Union hatte bisher aber Vorbehalte.| 20.06.2020 13:00 Uhr

Politik und Kirche kritisieren Fleischindustrie

Hannover: Niedersachsens Gesundheitsministerin Reimann fordert angesichts massenhafter Corona-Infektionen in der Fleischindustrie mehr Schutz für die Angestellten. Die SPD-Politikerin sagte auf NDR Info, die Praxis, Mitarbeiter über Subunternehmer zu beschäftigen, sei eine organisierte Verantwortungslosigkeit. Werkverträge müssten verboten werden. Kritik an den Verhältnissen in der Fleischindustrie kommt auch von der Kirche. Die bischöfliche Arbeitsgruppe Menschenhandel schreibt auf ihrer Internetseite, in der Branche herrschten sklavereiähnliche Praktiken. Mitten in Deutschland würden Menschen aus Osteuropa als billige Arbeitskräfte missbraucht, so der Kölner Weihbischof Puff. Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner kritisierte den Preiskampf bei Fleisch und warb für eine Tierwohlabgabe. Diese könne Bauern helfen, die Kosten für bessere Haltungsbedingungen zu stemmen. Fleisch sei kein Luxusprodukt für Reiche, aber auch keine - so wörtlich - "Alltagsramschware".| 20.06.2020 13:00 Uhr

AfD-Streit über Kalbitz eskaliert

Lommatzsch: Kurz vor einem nicht-öffentlichen Bundeskonvent der AfD droht der Streit über den Brandenburger Landesvorsitzenden Kalbitz zu eskalieren. Der thüringische Parteichef Höcke warf dem Bundesvorsitzenden Meuthen vor, Teile der AfD mundtot machen und aus der Partei drängen zu wollen. Meuthen behindere und zerstöre die Arbeit der Partei, schrieb Höcke auf Facebook. Das müsse ein Ende haben. Meuthen hatte nach der Gerichtsentscheidung zum Streit um die Parteimitgliedschaft von Kalbitz von einer Gnadenfrist gesprochen. Er sei zuversichtlich, in der Hauptsache Recht zu bekommen, sagte der AfD-Vorsitzende im ZDF.| 20.06.2020 13:00 Uhr

Merkel ruft zur Nutzung der Corona-Warn-App auf

Berlin: Kanzlerin Merkel hat die Bundesbürger dazu aufgerufen, die Corona-Warn-App auf dem Handy zu installieren. Jeder, der das tue, trage dazu bei, das Virus unter Kontrolle zu halten, sagte Merkel in einer Videobotschaft. Sie betonte, das Herunterladen sei absolut freiwillig. Aber je mehr Menschen mitmachten, desto mehr bringe es für die gesamte Gesellschaft. Die App helfe, Infektionsketten zu unterbrechen. Die Corona-Warn-App ist seit Dienstag verfügbar - seitdem haben sie mehr als neun Millionen Menschen geladen.| 20.06.2020 13:00 Uhr

Kinderhilfswerk: Integration wieder hochfahren

Berlin: Das Deutsche Kinderhilfswerk hat an den Staat und die Gesellschaft appelliert, bei der Integration von Flüchtlingskindern nicht nachzulassen. Sie zählten zu den großen Verlierern der Corona-Pandemie, sagte die Vizepräsidentin des Hilfswerks, Lütkes, anlässlich des heutigen Weltflüchtlingstages. Die betroffenen Mädchen und Jungen würden vor allem durch geschlossene Schulen und Kindergärten in ihrem Spracherwerb weit zurückgeworfen. Wenn sich der Alltag nun langsam wieder normalisiere, müsse der Blick noch stärker als zuvor auf einen gleichen Zugang für alle Kinder zu Kultur- und Freizeitangeboten sowie zu Unterstützungs- und Fördermaßnahmen gerichtet werden, so Lütkes.| 20.06.2020 13:00 Uhr

Festnahmen bei Protesten in Minsk

Minsk: Bei Protesten der Opposition in Belarus gegen Präsident Lukaschenko ist es zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Nach Angaben von Menschenrechtlern wurden in der Haupstadt Minsk mindestens 80 Demonstranten festgenommen. Auch in anderen Städten des Landes habe es Festnahmen gegeben. Mit den Kundgebungen wollten die Menschen die Kandidatur von Oppositionspolitikern bei der Präsidentenwahl im August unterstützen. Der autoritäre Staatschef Lukaschenko regiert Belarus seit 1994. Sein wichtigster Herausforderer war vorgestern wegen angeblicher Finanzvergehen festgenommen worden.| 20.06.2020 13:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Heute mal Sonne, mal Wolken, in Mecklenburg-Vorpommern gebietsweise Schauer oder Gewitter. Höchstwerte 18 Grad in Stralsund bis 23 Grad in Hannover. Morgen zunächst bewölkt, in Vorpommern vereinzelt Schauer oder Gewitter. Im Tagesverlauf von Westen her freundlicher. Maximal 19 Grad am Greifswalder Bodden bis 26 Grad in Hamburg. Am Montag anfangs wechselhaft, später verbreitet sonnig. 19 bis 25 Grad.| 20.06.2020 13:00 Uhr