NDR Info Nachrichten vom 18.06.2020:

Karlsruhe: Der Bundesgerichtshof hat das Mordurteil im sogenannten "Raserprozess" teilweise bestätigt. Das Urteil gegen den Hauptangeklagten ist damit rechtskräftig. Den Fall des jüngeren Angeklagten muss das Berliner Landgericht dagegen ein drittes Mal verhandeln. Die beiden Angeklagten hatten sich ein illegales Autorennen geliefert, bei dem sie mit bis zu 170 Kilometern pro Stunde über den Kurfürstendamm gefahren waren. Der Hauptangeklagte rammte dabei ein Auto und tötete dessen Fahrer. Das Berliner Landgericht hatte gegen beide Angeklagte lebenslange Haftstrafen verhängt. Dagegen legte die Verteidigung Revision ein. Es ist das erste Mal, dass ein Teilnehmer eines illegalen Autorennens in Deutschland wegen Mordes rechtskräftig verurteilt wurde.| 18.06.2020 13:00 Uhr

Karlsruhe: Im Mordfall an einem Georgier in Berlin hat die Bundes-Anwaltschaft Anklage gegen einen Russen erhoben. Wie die Behörde mitteilte, geht sie von einem Auftragsmord der Regierung in Moskau aus. Der Fall hatte vor fast zehn Monaten zu einer Krise in den deutsch-russischen Beziehungen geführt. Im August 2019 war ein Mann aus Georgien in Berlin von einem Fahrrad aus erschossen worden. Ein tatverdächtiger Russe sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Er soll enge Kontakte zum Geheimdienst FSB haben. Zwei Rechtshilfe-Ersuchen der Berliner Staatsanwaltschaft an die Behörden in Moskau sind bislang ohne Erfolg geblieben.| 18.06.2020 13:00 Uhr

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat die EU aufgerufen, die Corona-Pandemie für wichtige Reformen zu nutzen. In einer Regierungserklärung im Bundestag sagte die Kanzlerin mit Blick auf die EU-Ratspräsidentschaft, der Vorsitz werde eine Herausforderung. Die Art und Weise, wie die Union die Krise bewältige, werde auch über den Wohlstand der Staaten und ihre Rolle in der Welt entscheiden. Europa befinde sich in einem tiefgreifenden Umbruch, etwa beim Klimawandel und bei der Digitalisierung. Von der Opposition gab es Kritik. FDP-Chef Lindner forderte, neue Hilfsprogramme müssten an konkrete Vorhaben geknüpft werden. Sonst werde aus einer Bazooka mit Wumms nur eine Gießkanne, sagte Lindner. Die AfD-Fraktionsvorsitzende Weidel erklärte, Deutschland habe in dieser Situation keine Milliarden zu verschenken.| 18.06.2020 13:00 Uhr

Göttingen: Die Behörden der niedersächsischen Stadt haben auf den erneuten Ausbruch des Corona-Virus reagiert. Ein Hochhaus, in dem es zuletzt 100 neue Fälle gab, wurde komplett unter Quarantäne gestellt. In dem Gebäude leben etwa 700 Menschen. Göttingen hatte kürzlich noch erwogen, einige Beschränkungen zu lockern. Ob die niedersächsische Stadt daran festhält, ist noch nicht klar. In den vergangenen sieben Tagen war die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner für die gesamte Region auf 44,86 gestiegen. Die Obergrenze liegt bei 50.| 18.06.2020 13:00 Uhr

Luxemburg: Das ungarische Gesetz zum Umgang mit ausländischen Spenden für Nichtregierungsorganisationen verstößt gegen EU-Recht. Damit gab der Europäische Gerichtshof einer Klage der EU-Kommission statt. Ungarns Regeln seien diskriminierend und schränkten sowohl betroffene Organisationen, als auch Spender ungerechtfertigt ein. Den Luxemburger Richtern zufolge verstößt das Gesetz unter anderem gegen den Grundsatz des freien Kapitalverkehrs und das Recht auf Achtung des Privatlebens und Schutz personenbezogener Daten. 2017 hatte Ungarn ein Gesetz verabschiedet, das vorschreibt, dass sich Nichtregierungsorganisationen ab einer bestimmten Spendenhöhe aus dem Ausland bei der Regierung registrieren müssen. Zudem mussten sie öffentlich angeben, eine aus dem Ausland unterstützte Organisation zu sein.| 18.06.2020 13:00 Uhr

Frankfurt am Main: Der Finanzdienstleister Wirecard hat seinen Jahresabschluss erneut verschoben. Damit löste das Unternehmen einen Kurssturz an der Börse aus. Die Aktie brach zwischenzeitlich um mehr als 50 Prozent ein. Hintergrund sind milliardenschwere Unklarheiten in der Wirecard-Bilanz. Es geht um insgesamt fast zwei Milliarden Euro. Hierfür liegen laut Wirtschaftsprüfern keine Belege vor. Wirecard kündigte eine Strafanzeige wegen möglichen Betrugs an. Der Finanzdienstleister steht seit Anfang Juni im Fokus der Finanzaufsichtsbehörde Bafin.| 18.06.2020 13:00 Uhr

Neben etwas Sonnenschein zunehmend wechselhaft mit teils kräftigen Schauern und einzelnen Gewittern. In Schleswig-Holstein noch länger freundlich und trocken. Höchstwerte 18 Grad in Bad Pyrmont bis 27 Grad in Parchim. Morgen unbeständig und teils kräftige Schauer, im Osten auch Gewitter möglich. Höchstwerte 17 bis 23 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend Sonne, Wolken, Schauer und örtlich auch Gewitter, ganz im Westen freundlicher. Höchstwerte 17 bis 22 Grad. Am Sonntag wechselnd bewölkt, noch einzelne Schauer oder Gewitter, von Westen her freundlicher, 19 bis 25 Grad.| 18.06.2020 13:00 Uhr