NDR Info Nachrichten vom 10.06.2020:

Berlin: Die Bundesregierung hat eine nationale Strategie zum Aufbau einer Wasserstoff-Industrie auf den Weg gebracht. Das Kabinett beschloss ein entsprechendes Konzept, das zusätzliche Mittel von neun Milliarden Euro vorsieht. Bis spätestens 2040 sollen Elektrolyse-Kapazitäten von zehn Gigawatt aufgebaut werden, was der Leistung von zehn Atomkraftwerksblöcken entspricht. Umweltministerin Schulze sieht im Wasserstoff die Energieform der Zukunft. Die Technologie werde nicht nur dem Klimaschutz einen Schub geben, sondern auch der Industrie und dem Arbeitsmarkt, sagte Schulze im ARD-Morgenmagazin. Das Kabinett will in seiner heutigen Sitzung auch noch die Regeln für den Reiseverkehr in Corona-Zeiten anpassen. Während die bisherigen Beschränkungen für EU-Staaten von kommender Woche an weitestgehend aufgehoben werden, soll die Reisewarnung für Nicht-EU-Staaten bis zum 31. August verlängert werden.| 10.06.2020 10:45 Uhr

Houston: In den USA ist der bei einem Polizeieinsatz getötete Schwarze George Floyd beigesetzt worden. In einer bewegenden Trauerfeier in Houston im US-Bundesstaat Texas würdigten Angehörige und Ehrengäste Floyd und riefen zum Kampf gegen Rassismus und Polizeigewalt auf. Der designierte demokratische Präsidentschaftskandidat Biden sagte in einer Videobotschaft, Amerika habe keine andere Wahl, als es in Zukunft besser zu machen. Die Trauerfeier wurde von mehreren großen US-Sendern übertragen.| 10.06.2020 10:45 Uhr

Berlin: Die von den Grünen angestoßene Diskussion für eine Änderung oder Streichung des "Rasse"-Begriffs im Grundgesetz nimmt Fahrt auf. Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Midyatli sagte der Funke-Mediengruppe, der veraltete Begriff "Rasse" habe im Grundgesetz nichts zu suchen und müsse gestrichen werden. Es gebe keine Rassen, diese Klarheit wünsche sie sich auch in der deutschen Verfassung. FDP-Fraktionsgeschäftsführer Buschmann sagte, es sei besser, von ethnischer Herkunft zu sprechen, wegen der niemand benachteiligt werden dürfe. Die Grünen-Vorsitzenden Baerbock und Habeck hatten unter dem Eindruck der weltweiten Anti-Rassismus-Debatte eine ersatzlose Streichung des Begriffs verlangt. | 10.06.2020 10:45 Uhr

Stockholm: Mehr als 34 Jahre nach dem Mord an dem schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme haben die Ermittler nach eigenen Angaben den mutmaßlichen Täter ausgemacht. Weil der Mann bereits vor Jahren gestorben sei, könne allerdings keine Anklage mehr erhoben werden, gab der mit dem Fall betraute Staatsanwalt bekannt. Die Palme-Ermittlungen werden deshalb eingestellt. Der mutmaßliche Täter soll sich am Mordabend in der Nähe des Tatorts befunden, Zugang zu Schusswaffen gehabt und Palmes Politik gehasst haben. Im Jahr 2000 war er gestorben. Der Palme-Mord gilt als einer der größten Kriminalfälle Europas, die Mordermittlungen zählen zu den umfassendsten und teuersten der Welt. Die Ermittler verfolgten im Laufe der Jahre unzählige Spuren, die zu einzelnen Tatverdächtigen, aber unter anderem auch zur kurdischen PKK und zum südafrikanischen Geheimdienst geführt hatten.| 10.06.2020 10:45 Uhr

Brüssel: Als Lehre aus der Corona-Krise haben Bundeskanzlerin Merkel und mehrere ihrer EU-Kollegen eine engere Zusammenarbeit der Europäischen Union zur Abwehr künftiger Pandemien gefordert. Die Nachrichtenagentur dpa zitiert aus einem fünfseitigen Brief mit Vorschlägen, dass an EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen geschickt wurde. Unterschrieben haben demnach neben Merkel die Staats- und Regierungschefs von Belgien, Dänemark, Spanien, Frankreich und Polen. Vorgeschlagen wird unter anderem eine bessere Erfassung vergleichbarer Gesundheitsdaten, eine gezieltere Forschung und Entwicklung von Impfstoffen, eine gemeinsame Beschaffung und Vorratshaltung von Schutzkleidung und Arzneien sowie die Stärkung einer eigenen Produktion wichtiger Güter in Europa.| 10.06.2020 10:45 Uhr

Sonne und Wolken im Wechsel und meist trocken, am freundlichsten in Schleswig-Holstein. In Niedersachsen geringer Regen. Höchstwerte 16 bis 22 Grad.| 10.06.2020 10:45 Uhr