NDR Info Nachrichten vom 07.06.2020:

US-Gesetzespaket gegen Polizeigewalt

Washington: Die US-Demokraten wollen morgen ein Gesetzespaket gegen Polizeigewalt vorlegen. Anlass ist der Tod des Schwarzen George Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis vor zwei Wochen. Unter anderem soll Beamten künftig verboten sein, bei Einsätzen den Würgegriff zu nutzen. Auch das sogenannte Racial Profiling, bei dem die Polizei in den USA Personenkontrollen aufgrund von Hautfarbe oder ethnischer Zugehörigkeit durchführt, soll ein Ende haben. Außerdem wollen die US-Demokraten Regelungen abschaffen, die Polizisten in bestimmten Fällen vor Strafverfolgung schützen. Ob sie ihre Vorschläge im Senat durchsetzen können, ist wegen der republikanischen Mehrheit dort ungewiss. Der Tod von George Floyd hatte in zahlreichen US-Städten und auch weltweit Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt ausgelöst.| 07.06.2020 14:00 Uhr

Spahn fordert "Gesundheits-Nato"

Berlin: Angesichts der Corona-Pandemie hat Bundesgesundheitsminister Spahn einen besseren internationalen Mechanismus für Gesundheitskrisen gefordert. Wie der CDU-Politiker der "Rheinischen Post" sagte, schwebt ihm die EU als Kern eines Bündnisses zur gegenseitigen Unterstützung im Pandemiefall vor, eine Art "Gesundheits-Nato". Um schnell handlungsfähig zu sein, wenn in einem Mitgliedsstaat ein Virus ausbreche, brauche es gemeinsame Strukturen, die auf Experten, Ärzte, Ressourcen zugreifen könnten. Außerdem seien europäische statt nationale Schutzmaterial-Reserven sinnvoll. Spahn äußerte sich erneut besorgt über Bilder dicht gedrängter Menschenmassen, zum Beispiel auf Demonstrationen. Auch bei wichtigen Anliegen gelte, Abstand halten, Alltagsmaske tragen und aufeinander acht geben, so der Minister.| 07.06.2020 14:00 Uhr

NRW-Innenminister entsetzt über Missbrauchsfall

Düsseldorf: Nordrhein-Westfalens Innenminister Reul hat sich schockiert über den neuen Fall von Kindesmissbrauch in seinem Bundesland geäußert. Reul sagte, der Fall in Münster zeige ein weiteres Mal, wie widerwärtig menschliche Abgründe sein könnten. Unschuldige Kinder würden wie Objekte zum Missbrauch angeboten und deren Leben für immer zerstört. In einer Gartenlaube in Münster sollen mehrere Männer zwei Jungen mehrfach schwer sexuell missbraucht haben. Ein 27-jähriger Hauptverdächtiger steht im Verdacht, Bilder und Videos der Taten im Darknet angeboten zu haben. In seinem Keller fanden die Ermittler einen Serverraum mit hochprofessionell verschlüsselten Datenträgern. Die Polizei hat elf Beschuldigte aus vier Bundesländern festgenommen. Laut Staatsanwaltschaft sitzen sechs Männer und eine Frau in Untersuchungshaft. Drei Kinder seien als Opfer identifiziert worden.| 07.06.2020 14:00 Uhr

Lufthansa wirbt Kunden mit Rückhol-Garantie

Frankfurt am Main: Die Lufthansa wirbt mit einer Rückhol-Garantie um Kunden. Konzern-Chef Spohr sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", wer zurück nach Deutschland wolle, den bringe die Fluggesellschaft zurück. Dies gelte zum Beispiel, wenn ein Passagier wegen erhöhter Temperatur nicht am Zielort einreisen dürfe oder im Gastland das Corona-Virus ausbreche. Weitere Details nannte Spohr nicht. Die Lufthansa hat wegen der Corona-Krise massive Einbußen erlitten und soll nun neun Milliarden Euro Staatshilfe bekommen.| 07.06.2020 14:00 Uhr

Richterbund befürchtet Verfahrensstau

Berlin: Der Deutsche Richterbund rechnet wegen der Corona-Pandemie mit einem anhaltenden Verfahrensstau an den Gerichten. Geschäftsführer Rebehn sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, es dürfte noch bis zum Jahresende dauern, ehe alle verschobenen Termine parallel zu den laufenden Eingängen abgearbeitet seien. Nach seinen Worten gibt es nicht überall in ausreichender Zahl Gerichtssäle, die groß genug für die geltenden Abstandsregeln sind.| 07.06.2020 14:00 Uhr

"Sea-Watch 3" startet neue Rettungsmission

Palermo: Nach mehr als drei Monaten in einem sizilianischen Hafen ist das deutsche Rettungsschiff "Sea-Watch 3" wieder ausgelaufen, um im Mittelmeer nach Migranten in Seenot zu suchen. Nördlich der libyschen Küste sei der Einsatz dringend notwendig, erklärte die Organisation. Die "Sea-Watch 3" hatte zuletzt Ende Februar fast 200 Menschen im Mittelmeer gerettet und nach Sizilien gebracht. Wegen der beginnenden Corona-Pandemie musste die Besatzung vorübergehend in Quarantäne.| 07.06.2020 14:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Neben Sonne zunehmend bewölkt, dabei einige Schauer, örtlich auch Gewitter, in Südniedersachsen und Richtung Vorpommern meist trocken. 15 bis 21 Grad. Morgen vielfach freundlich und meist trocken, im Westen Quellwolken und einzelne Schauer möglich. 14 bis 21 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag und Mittwoch Sonne und Wolken im Wechsel, im Süden einzelne Schauer, sonst meist trocken, am freundlichsten an der Ostsee. 14 bis 21 Grad.| 07.06.2020 14:00 Uhr