NDR Info Nachrichten vom 31.05.2020:

USA: Proteste weiten sich aus

Washington: In den USA haben sich die Proteste gegen Polizeigewalt auf zahlreiche Bundesstaaten ausgeweitet. Nach Informationen unserer Korrespondenten wurde inzwischen in mindestens 25 Städten eine Ausgangssperre verhängt, darunter San Francisco, Chicago, Atlanta und Denver. Für Los Angeles wurde der Notstand ausgerufen. In zahlreichen Städten kam es neben friedlichen Protesten erneut zu Gewalt. Randalierer schlugen Fensterscheiben ein, plünderten Geschäfte oder zündeten Autos an. Nach Medienberichten ging auch die Polizei teils gewalttätig vor. So zeigt ein Handyvideo, wie ein Polizeiauto in New York in eine Menschenmenge fährt. Auch Journalisten wurden demnach mit Gummigeschossen und Tränengas beschossen. In Indianapolis kam ein Mensch durch Schüsse ums Leben. Unklar ist bislang, wer geschossen hat. Auslöser der Proteste ist der Tod des Afroamerikaners George Floyd, der durch einen Polizeieinsatz in Minneapolis ums Leben kam.| 31.05.2020 15:00 Uhr

Berlin kritisiert Corona-Kontaktpläne in Thüringen

Berlin: Der Senat der Hauptstadt hat das Corona-Vorgehen Thüringens kritisiert. Hintergrund ist, dass in Thüringen die Kontaktbeschränkungen Mitte Juni nicht mehr verpflichtend sein sollen. Berlins Innensenator Geisel sagte dazu, ein solcher Vorstoß rege ihn auf. Die Bundesländer müssten sich untereinander abstimmen, so Geisel in der "Berliner Morgenpost". In Thüringen sollen von Mitte Juni an noch der verpflichtende Mindestabstand und die Maskenpflicht in bestimmten Bereichen gelten. Kontaktbeschränkungen sollen nur noch empfohlen werden. Das bedeutet, dass sich auch viele Menschen mit Abstand treffen dürften. Ministerpräsident Ramelow strebt stattdessen lokal strengere Regeln an, sollte es in einzelnen Landkreisen wieder zu viele Neuinfektionen geben.| 31.05.2020 15:00 Uhr

Giffey will Bedingungen für Konjunkturprogramm

Berlin: Bundesfamilienministerin Giffey will Leistungen aus dem geplanten Konjunkturprogramm der Regierung an Bedingungen knüpfen. Die SPD-Politikerin will demnach erreichen, dass nur Unternehmen Geld erhalten, die sich für Geschlechtergerechtigkeit einsetzen. In der "Bild am Sonntag" sprach Giffey sich dafür aus, dass Betriebe im Gegenzug für Konjunkturhilfen die Lohnlücken zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern reduzieren, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärken oder mehr Frauen in Führungspositionen bringen. Die Spitzen der Großen Koalition wollen am Dienstag darüber beraten, wie das Konjunkturpaket ausgestaltet werden soll. Es soll helfen, die Wirtschaft nach der Corona-Krise wieder anzukurbeln.| 31.05.2020 15:00 Uhr

Russland gratuliert den USA zum Raketenstart

Moskau: Die Raumfahrtnation Russland hat den USA zum Start ihrer bemannten Raumkapsel gratuliert. Von der Behörde Roskosmos hieß es, es sei wichtig, mindestens zwei Transportsysteme im All zu haben. In den vergangenen Jahren waren die Russen die einzigen, die in der Lage waren, Menschen zur Internationalen Raumstation ISS zu bringen. Gestern Abend war die amerikanische "Crew Dragon"-Raumkapsel von Florida aus erfolgreich ins All gestartet. Sie wird heute am späten Nachmittag an der ISS erwartet. An Bord sind zwei US-Astronauten. Es war das erste Mal, dass Raumfahrer von einem privaten Unternehmen ins All gebracht werden. Verantwortlich ist SpaceX. Das Unternehmen aus Kalifornien arbeitet mit der US-Weltraumbehörde NASA zusammen.| 31.05.2020 15:00 Uhr

Kirchen im Norden besorgt wegen Corona-Protesten

Osnabrück: Die Kirchen in Norddeutschland haben sich zu Pfingsten besorgt geäußert wegen der Proteste gegen Corona-Beschränkungen. Osnabrücks Bischof Bode warnte vor Verschwörungserzählern und einem wachsenden Antisemitismus. Gegen ein solches Virus der sozialen Vergiftung könne der Glaube ein wirksamer Antikörper sein, sagte Bode bei der Pfingstmesse im Osnabrücker Dom. Die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, Fehrs, nahm die Politik in Deutschland in Schutz. Corona-Regeln würden sorgsam abgewogen mit dem Wissen, dass alle auch Fehler machen könnten, so Fehrs im Lübecker Dom. Nordkirchen-Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt bezeichnete im Schweriner Dom die Kirchen als systemrelevant, weil durch sie Liebe und Barmherzigkeit zunähmen und sich Frieden und Gerechtigkeit ausbreiteten.| 31.05.2020 15:00 Uhr

Wettervorhersage

Zeitweise mehr Wolken, an Elbe und Ostsee sonnig, es bleibt trocken, 17 Grad in Stralsund, bis 22 Grad in Wolfsburg, örtlich kühler. Zum Teil frischer Nordostwind; an der Ostsee stürmisch. Nachts bleibt es trocken, Tiefstwerte 12 Grad auf den Nordseeinseln, bis 5 Grad im Göttinger Raum. Morgen viel Sonne, Temperaturen 15 bis 26 Grad. Am Dienstag wieder sonnig bei 20 bis 30 Grad.| 31.05.2020 15:00 Uhr