NDR Info Nachrichten vom 09.05.2020:

Berlin: Die Ansteckungsrate beim Coronavirus ist in Deutschland wieder über die kritische Marke von eins gestiegen.  Das teilte das Robert Koch-Institut am Abend in seinem aktuellen Situationsbericht mit. Danach liegt die sogenannte Reproduktionszahl derzeit bei 1,1. Am Mittwoch hatte das Institut noch einen Wert von 0,65 angegeben. Seitdem war die Rate immer weiter gestiegen. Sie gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter durchschnittlich ansteckt. Das RKI hatte immer wieder betont, um die Epidemie abflauen zu lassen, müsse die Reproduktionszahl unter 1 liegen. Im neuen Bericht heißt es nun, die Entwicklung müsse in den nächsten Tagen sehr aufmerksam beobachtet werden.| 09.05.2020 22:30 Uhr

Berlin: Nach zahlreichen Corona-Fällen in Schlachthöfen wächst die Sorge vor einem Anstieg der Neuinfektionen. Nordrhein-Westfalen will bis zu 20.000 Beschäftigte in fleischverarbeitenden Betrieben auf das Virus testen lassen. Auch in Schleswig-Holstein soll es flächendeckende Tests geben. Der niedersächsische Ministerpräsident Weil kritisierte unterdessen den Umgang mit Beschäftigten in der Fleischindustrie. Es ärgere ihn, dass Unternehmen Mitarbeiter auch über Landesgrenzen hinweg hin und her schöben, um Corona-Auflagen zu umgehen, sagte der SPD-Politiker auf NDR1 Niedersachsen. Diese Praxis werde so nicht weitergehen.| 09.05.2020 22:30 Uhr

Berlin: Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer hat dazu aufgerufen, einen neuen Schuman-Plan auf den Weg zu bringen. Der Plan solle Grundlage für ein Europa sein, das aus der Corona-Krise neu aufersteht, sagte die CDU-Chefin in Berlin. Ziel sei ein Europa, das seine Menschen schütze und widerstandsfähig gegen neue Pandemien, Krisen und Schocks sei. Die EU feierte heute den 70. Jahrestag des sogenannten Schuman-Plans. 1950 hatte der damalige französische Außenminister vorgeschlagen, die Kohle- und Stahlindustrie Deutschlands und Frankreichs zusammenzulegen. Die sogenannte Montanunion gilt als Urzelle der Europäischen Union.| 09.05.2020 22:30 Uhr

Madrid: Der spanische Ministerpräsident Sánchez hat die Bevölkerung des Landes aufgerufen, weiterhin zur Eindämmung der Corona-Pandemie beizutragen. Die Menschen sollten größte Vorsicht und Umsicht walten lassen, sagte Sánchez in einer Rede an die Nation. Schließlich sei das Virus noch nicht verschwunden. Spanien zählt zu den am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern weltweit. Hier wurden bislang knapp 224.000 Infektionen und mehr als 26.000 Todesfälle registriert. Mittlerweile hat sich die Ausbreitung des Virus verlangsamt. Die Schutzmaßnahmen sollen deshalb übermorgen weiter gelockert werden.| 09.05.2020 22:30 Uhr

Cuxhaven: In der niedersächsischen Stadt haben sich weitere 164 ausländische Besatzungsmitglieder des Kreuzfahrtschiffes "Mein Schiff 3" auf den Weg in ihre Heimat gemacht. Nach Angaben des Veranstalters Tui Cruises handelt es sich überwiegend um Mitarbeiter aus Tunesien und der Türkei. Von den anfangs etwa 2.900 Crewmitgliedern hatten die ersten 190 das Schiff bereits gestern verlassen. Für morgen und Montag sind weitere Abreisen geplant. Die "Mein Schiff 3" hatte auf dem coronabedingten Rückweg nach Deutschland auch Besatzungsmitglieder anderer Tui-Schiffe mitgebracht. Ende April hatte es eine erste Infektion an Bord gegeben, so dass eine Quarantäne verhängt wurde.| 09.05.2020 22:30 Uhr

Brüssel: EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen prüft, gegen Deutschland ein Vertragsverletzungsverfahren einzuleiten. Dies geht aus einem Brief an den Grünen-Europapolitiker Giegold hervor. Hintergrund ist das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Europäischen Zentralbank. Es hatte vor wenigen Tagen die milliardenschweren Staatsanleihenkäufe der EZB beanstandet und sich damit gegen ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs gestellt. Giegold hatte die EU-Kommission deshalb aufgefordert, ein Vertragsverletzungsverfahren einzuleiten. Dazu heißt es in dem Antwortschreiben von der Leyens, die Entscheidung des Verfassungsgerichts werfe Fragen auf, die den Kern der europäischen Souveränität berührten. Urteile des Europäischen Gerichtshofes seien für alle nationalen Gerichte bindend.| 09.05.2020 22:30 Uhr

Es ist locker bewölkt, Tiefstwerte von 11 Grad auf Fehmarn bis 5 Grad in Seesen. Am Tage anfangs freundlich, später viele Wolken und örtlich Schauer oder Gewitter. Höchstwerte von 12 Grad auf Sylt bis 24 Grad in Lüchow. Nachmittags an der Nordsee stürmische Böen. Die weiteren Aussichten: Am Montag zunächst regnerisch, später freundlich, 9 bis 13 Grad. Am Dienstag wechselhaft, an den Küsten vereinzelt Schauer, 9 bis 12 Grad.| 09.05.2020 22:30 Uhr