NDR Info Nachrichten vom 26.04.2020:

Corona-Warn-App: Speicher nur auf dem Handy

Berlin: Die Bundesregierung geht bei der Entwicklung einer Corona-Warn-App einen großen Schritt auf Datenschützer zu. Kanzleramtschef Braun kündigte an, dass die Daten der Handybesitzer nun doch dezentral gespeichert werden sollen und damit nur auf den Geräten selbst. Das Gesundheitsministerium hatte sich bislang immer für eine Datenspeicherung auf einem zentralen Server ausgesprochen. Die deutschen Behörden verhandeln derzeit mit Google und Apple über eine Corona-Warn-App. Sie hoffen, über eine solche Anwendung Kontaktpersonen von Infizierten schneller ausfindig machen zu können und so weitere Ansteckungen einzudämmen. Datenschützer lobten den Kurswechsel der Bundesregierung. Mit einer dezentralen Speicherung sei das Hauptproblem gelöst. Jetzt müsse die App nur noch sauber umgesetzt werden, hieß es vom Chaos Computer Club.| 26.04.2020 07:30 Uhr

Italien vor Lockerungen in Corona-Krise

Rom: In Italien will sich die Regierung heute zu einer möglichen Lockerung der geltenden Corona-Maßnahmen äußern. Berichten zufolge plant Ministerpräsident Conte schrittweise Erleichterungen über einen Zeitraum von vier Wochen. Demnach könnten die Italiener Anfang Mai nach zwei Monaten zum ersten Mal wieder uneingeschränkt ihre Wohnung verlassen. Später könnten Parks wieder öffnen. Italien ist das am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land Europas. Mehr als 26.300 Infizierte starben. Auch Spanien will die Ausgangssperren lockern. Ministerpräsident Sanchez sagte, Voraussetzung sei, dass die Ansteckungen weiter zurückgingen. Von kommendem Wochenende an könnten die Bürger dann wieder im Freien Sport treiben und spazieren gehen. In Frankreich will die Regierung am Dienstag eine Exit-Strategie für die Corona-Maßnahmen vorstellen. Dort gelten bis zum 11. Mai strenge Ausgangsbeschränkungen.| 26.04.2020 07:30 Uhr

Außenminister Maas dämpft Hoffnung auf Reisen in Europa

Berlin: Bundesaußenminister Maas ist skeptisch, dass Urlauber bald wieder in europäische Ferienorte reisen können. Der SPD-Politiker sagte der "Bild am Sonntag", ein Wettlauf darum, wer Touristen zuerst wieder ins Land lasse, führe zu unvertretbaren Risiken. Als Beispiel nannte Maas die Massen-Ansteckungen im österreichischen Skiort Ischgl im vergangenen Winter. So etwas dürfe sich nicht wiederholen. Der Deutsche Reiseverband warnte unterdessen ebenfalls in dem Blatt vor einer Pleitewelle in der Touristikbranche. Verbandspräsident Fiebig sagte, schon jetzt gebe es mehr als 4,8 Milliarden Euro Umsatzausfälle, die Soforthilfen der Regierung reichten nicht aus. 60 Prozent der Reisebüros und -veranstalter sehen sich der Zeitung zufolge selbst unmittelbar von der Insolvenz bedroht. Das habe eine Umfrage unter Mitgliedsunternehmen ergeben.| 26.04.2020 07:30 Uhr

Schäuble: Schutz von Leben nicht alles unterordnen

Berlin: Bundestagspräsident Schäuble hat gefordert, wirtschaftliche, soziale und psychologische Folgen der Corona-Pandemie stärker in den Blick zu nehmen. Er halte es für falsch, dem Schutz von Leben in der derzeitigen Krise alles unterzuordnen, sagte der CDU-Politiker dem "Tagesspiegel". Die Würde des Menschen sei unantastbar und der Staat müsse für alle die bestmögliche Gesundheitsversorgung gewährleisten. Trotzdem würden aber auch künftig Menschen an einer Corona-Infektion sterben. Schäuble warnte außerdem vor einem Kippen der Stimmung in der Bevölkerung. Es werde immer schwieriger, je länger die Einschränkungen dauerten.| 26.04.2020 07:30 Uhr

34. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl

Tschernobyl: Die Menschen in der Ukraine gedenken heute der Atomkatastrophe vor 34 Jahren. Am 26. April 1986 war im Kraftwerk von Tschernobyl ein Reaktorblock explodiert. Der Unfall gilt als der schwerste in der zivilen Nutzung der Atomenergie. Tausende Menschen starben infolge der ausgetretenen radioaktiven Strahlung oder wurden verletzt. Zehntausende wurden zwangsumgesiedelt. Die Strahlung breitete sich auch nach Westeuropa aus. Normalerweise versammeln sich zum Jahrestag von Tschernobyl ehemalige Bewohner, Einsatzkräfte und Angehörige der Verstorbenen. In diesem Jahr überschattet die Corona-Pandemie mit den strengen Ausgangsbeschränkungen das Gedenken. Außerdem erschweren Waldbrände, die vor drei Wochen in dem Gebiet ausgebrochen sind, einen Besuch in der Sperrzone.| 26.04.2020 07:30 Uhr

Wettervorhersage

Heute meist heiter, von der Nordsee her mitunter dichte Wolken und verbreitet trocken, maximal 10 Grad auf den Nordseeinseln bis 20 Grad im Göttinger Wald. Morgen verbreitet Sonnenschein und trocken, maximal 15 bis 24 Grad, an der Nordsee teils 12 bis 14 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag mal heiter, oft wolkig und regional Schauer oder kurze Gewitter möglich, 12 bis 22 Grad. Am Mittwoch unbeständig bei maximal 11 bis 18 Grad.| 26.04.2020 07:30 Uhr