NDR Info Nachrichten vom 23.04.2020:

EU billigt 540-Mrd-Euro schweres Kreditpaket

Brüssel: Die Staats- und Regierungschefs der EU haben ein Paket mit Kredithilfen von bis zu 540 Milliarden Euro gebilligt. Das Geld soll Kurzarbeitern, Unternehmen und verschuldeten Staaten zu Gute kommen und zum 1. Juni bereitstehen. Die 27 Mitgliedsstaaten haben sich zum einen auf ein Sicherheitsnetz geeinigt. Es soll kleine bis mittlere Unternehmen und finanziell angeschlagene Länder wie Italien und Spanien auffangen. Zudem zahlen die EU-Staaten 25 Milliarden Euro in einen Garantiefonds bei der Europäischen Investitionsbank ein. Dritter Bestandteil des Pakets sind vorsorgliche Kredite des Europäischen Stabilitäts-Mechanismus ESM in Höhe von bis zu 240 Milliarden Euro. Eine Einigung wurde auch über die Schaffung eines Fonds erzielt. Er soll den Wiederaufbau der Wirtschaft nach der Krise stützen. Wie dieser finanziert wird, blieb offen.| 23.04.2020 20:30 Uhr

Schweden: Mehr als 2.000 Tote nach Corona-Infektion

Stockholm: In Schweden sind inzwischen mehr als 2.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Wie die staatliche Gesundheitsbehörde mitteilte, wurden rund 16.700 Infektionen nachgewiesen. Damit ist die Todesrate deutlich höher als bei den Nachbarländern. Im Gegensatz zu vielen Staaten hat Schweden keine Ausgangsbeschränkungen verhängt. In Deutschland gibt es laut Johns Hopkins Universität etwa 151.000 Infektionsfälle. 5.350 Menschen sind nach einer Infektion gestorben, etwa 103.000 gelten als genesen.| 23.04.2020 20:30 Uhr

Merkel: Trotz Erfolgen auf "dünnstem Eis"

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat die Menschen in der Corona-Pandemie erneut zu Disziplin aufgerufen. Im Bundestag sagte sie, die Zahlen der Neuerkrankungen und Genesungen seien ein Zwischenerfolg. Allerdings bewege man sich weiter auf "dünnstem Eis". Die Lockerungen einiger Bundesländer kritisierte Merkel als zu forsch. Der AfD-Fraktionsvorsitzende Gauland rief die Regierung auf, die Beschränkungen der Grundrechte zu lockern. Außerdem sprach er sich für eine baldige Wiedereröffnung der Gastronomie aus. Dieser Forderung schloss sich der FDP-Vorsitzende Lindner an. Grünen-Fraktionschef Hofreiter sagte, soziale Erwägungen seien nun ebenso wichtig wie wirtschaftliche. Linken-Fraktionschef Bartsch warf der Regierung ein Kommunikations-Wirrwar vor.| 23.04.2020 20:30 Uhr

Brinkhaus beklagt Alleingänge der Regierung

Berlin: Unionsfraktionschef Brinkhaus hat einen Machtverlust des Bundestags in der Coronakrise beklagt. In einem Interview mit dem Magazin "Der Spiegel" warf er der Bundesregierung zudem problematische Alleingänge vor. Die Zeit der Schnellschüsse sei jetzt vorbei. Brinkhaus kritisierte, es könne nicht sein, dass sich in der Regierung eine Einstellung breit mache, dass sie alles Wichtige im Kabinett entscheide, oder zwischen der Kanzlerin und den Ministerpräsidenten auf den Weg gebracht werde. Der CDU-Politiker sagte, die aktuelle Dominanz der Exekutive sei eine Gefahr für das politische System. Das mache ihm Sorgen.| 23.04.2020 20:30 Uhr

Lufthansa beklagt starken Umsatzverlust

Frankfurt am Main: Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie haben den Lufthansa-Konzern im ersten Quartal stark belastet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank der Umsatz nach Angaben des Unternehmens um 18 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro. Der operative Verlust betrug 1,2 Milliarden Euro. Für das zweite Quartal geht die Fluggesellschaft von einem noch höheren Einbruch aus.| 23.04.2020 20:30 Uhr

Schwerin und Kiel lockern Tourismusregeln

Schwerin: Besitzer von Ferienwohnungen dürfen vom 1. Mai an wieder nach Mecklenburg-Vorpommern kommen. Wie Ministerpräsidentin Schwesig nach einer Telefonkonferenz mit Vertretern der Tourismusbranche mitteilte, ist es auch Dauercampern aus dem Land ab Ende kommender Woche erlaubt, auf die Campingplätze in Mecklenburg-Vorpommern zurückzukehren. Auch Schleswig-Holstein hat eine leichte Lockerung der Corona-Bestimmungen im Tourismus-Bereich angekündigt. Vom 4. Mai an dürfen dort Zweitwohnungen wieder von ihren Besitzern genutzt werden. Das gab Ministerpräsident Günther bekannt.| 23.04.2020 20:30 Uhr

Niedersachsen will vorerst keine Wölfe mehr töten

Hannover: In Niedersachsen wird es vorerst keine Tötung von Wölfen mehr geben. Wie das Umweltministerium mitteilte, ist die letzte Ausnahme-Genehmigung ausgesetzt worden. Man folge damit einer Bitte des Verwaltungsgerichts Lüneburg. Dort habe ein Naturschutzverein gegen zwei Abschuss-Genehmigungen im Landkreis Uelzen geklagt. Anfang April hatte Niedersachsen die erfolglose Jagd nach einem Wolf eingestellt, aber drei andere Tiere zum Abschuss freigegeben.| 23.04.2020 20:30 Uhr

Wettervorhersage

In der Nacht klar, später locker bewölkt und durchweg trocken. Tiefstwerte 9 bis 4 Grad. Morgen heiter, teils auch Quellwolken, dabei trocken, Höchstwerte 11 bis 21 Grad. Am Sonnabend neben Sonne zeitweise bewölkt und meist trocken bei 11 bis 18 Grad.| 23.04.2020 20:30 Uhr