NDR Info Nachrichten vom 12.04.2020:

Wirtschaftsweise gegen starre Schließungen

Berlin: Die Wirtschaftsweisen sprechen sich im Falle einer Lockerung der Corona-Beschränkungen gegen starre Öffnungen und Schließungen einzelner Branchen aus. Die fünf Ökonomen im Sachverständigenrat der Bundesregierung fordern in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" die Politik auf, klare Regeln vorzugeben, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Das könne zum Beispiel ein Mindestabstand zwischen Personen sein, eine maximale Personenzahl pro Quadratmeter oder notwendige Schutzbekleidung. Wenn Unternehmen und Einrichtungen solche Richtlinien einhalten, sollten sie wieder öffnen können. Bundeskanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am Mittwoch über die nächste Phase des Kampfs gegen die Pandemie beraten. Dann soll es auch um die Frage gehen, wie es mit den bislang bis zum 19. April befristeten Kontaktbeschränkungen und anderen Verboten weitergeht.| 12.04.2020 13:30 Uhr

Papst fordert Schuldenerlass für arme Länder

Vatikanstadt: Papst Franziskus hat in seiner Osterbotschaft dazu aufgerufen, armen Ländern wegen der Corona-Krise ihre Schulden zu erlassen. Alle Länder sollten in die Lage versetzt werden, die notwendigen Maßnahmen zu treffen, so das Kirchenoberhaupt. Arme Länder seien kaum gerüstet, um sich gegen die Corona-Pandemie zu stemmen. Außerdem bekräftigte Franziskus seine Forderung nach einem sofortigen weltweiten Waffenstillstand. Er hatte bereits in seiner Messe in der vergangenen Nacht dazu aufgerufen, Waffenproduktionen einzustellen. Wegen der Corona-Pandemie feierte der Papst die Ostermesse im Petersdom unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Auch den traditionellen Segen "Urbi et Orbi" spendete er in der Kirche und nicht wie üblich vom Balkon aus. Gläubige weltweit konnten die Osterzeremonien des Papstes über TV-Sender und einen Livestream im Internet verfolgen.| 12.04.2020 13:30 Uhr

Müller: WHO muss "Welt-Pandemie-Center" werden

Berlin: Bundesentwicklungsminister Müller hat die Kritik von US-Präsident Trump an der Weltgesundheitsorganisation zurückgewiesen. Der CSU-Politiker sagte, Deutschland werde seine Mittel für die WHO erhöhen. Die Organisation sei von einigen Mitgliedstaaten in den letzten Jahren unterschätzt und nicht ausreichend finanziell unterstützt worden. Das müsse sich ändern. Trumps Kritik teile er überhaupt nicht. Der US-Präsident hatte der WHO in der Corona-Krise schwere Versäumnisse vorgeworfen und angekündigt, die Zuweisungen zu streichen. Müller betonte, die WHO dürfe nicht mitten in der Krise geschwächt, sondern müsse im Gegenteil zum "Welt-Pandemie-Center" ausgebaut werden. Es gehe um drei Schwerpunkte: Ein genaues Monitoring der Virus-Ausbrüche zu garantieren, einen weltweiten Forschungsverbund zu Pandemien aufzubauen und die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung zu verstärken. Die Weltgemeinschaft müsse sich auch auf kommende Gefahren vorbereiten.| 12.04.2020 13:30 Uhr

Weil: Unternehmen müssen umdenken

Hannover: Niedersachsens Ministerpräsident Weil hat dafür plädiert, wichtige Industrieproduktionen wieder verstärkt in Deutschland und der EU anzusiedeln. Der SPD-Politiker erklärte, er wolle die Globalisierung nicht rückgängig machen. Die Corona-Krise führe aber vor Augen, wie abhängig man von weit entfernt liegenden Produktionsstandorten sei. Nach Ansicht von Weils Parteikollegen Stegner sollten insbesondere deutsche Pharma-Unternehmen verpflichtet werden, Medikamente in einem bestimmten Umfang hierzulande zu produzieren. Es dürfe nicht so weitergehen, dass Konzerne aus Gewinnstreben viele Arzneien im Ausland herstellten, so der SPD-Fraktionschef im schleswig-holsteinischen Landtag.| 12.04.2020 13:30 Uhr

Afghanistan: Gefangenenaustausch geht weiter

Kabul: Die radikal-islamischen Taliban in Afghanistan haben die Freilassung der ersten gefangengenommenen Sicherheitskräfte der Regierung angekündigt. Zwanzig von ihnen würden noch heute dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz übergeben, teilte ein Taliban-Sprecher mit. Die afghanische Regierung hatte zuvor weitere 100 inhaftierte Taliban freigelassen. Sie hätten sich verpflichtet, nicht mehr an Kämpfen teilzunehmen, hieß es in einer Mitteilung des Nationalen Sicherheitsrats. Insgesamt kamen damit seit Mittwoch bereits 300 der Kämpfer frei. Der Gefangenenaustausch ist zentraler Bestandteil des Friedensabkommens zwischen den USA und den Taliban, das den fast zwei Jahrzehnte währenden Krieg in Afghanistan beenden soll.| 12.04.2020 13:30 Uhr

Die Wettervorhersage

Neben Sonnenschein einige Quellwolken, vereinzelt Schauer möglich, oft aber trocken. 19 bis 23 Grad, im Küstenumfeld 12 bis 18 Grad. Morgen überwiegend heiter oder sonnig und trocken, nur einzelne Schauer bei 8 bis 10 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag Sonne und dichtere Wolken im Wechsel, weitgehend trocken, 7 bis 11 Grad. Am Mittwoch sonnig und trocken, 10 bis 16 Grad.| 12.04.2020 13:30 Uhr