NDR Info Nachrichten vom 10.04.2020:

Lob und Kritik für EU-Hilfspaket in Berlin

Berlin: Das Corona-Rettungspaket der Europäischen Union stößt in den Bundesparteien auf Lob und Kritik. Die Grünen-Bundestagsabgeordneten Brantner und Kindler erklärten, die beschlossenen Maßnahmen reichten nicht, um die Wirtschaft in Europa wiederanzukurbeln. Auch der FDP-Finanzexperte Toncar ist der Ansicht, dass eine europäische Agenda für mehr Leistungskraft, Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze fehlt. Dagegen bezeichnete Unions-Haushaltsexperte Rehberg das EU-Hilfspaket als einen richtigen Schritt. Der SPD-Vorsitzende Walter-Borjans begrüßte in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe zwar das Hilfspaket mit einem Volumen von mehr als 500 Milliarden Euro. Gleichzeitig forderte er, besonders betroffene Länder wie Italien und Spanien mit einer gemeinsamen Schuldenaufnahme zu unterstützen. Gestern hatten die EU-Finanzminister vereinbart, dass der Euro-Rettungsfonds, die Europäische Investitionsbank und ein Kurzarbeitprogramm die Folgen der Corona-Krise für die Wirtschaft abmildern. Über die sogenannten Corona-Bonds soll in den kommenden Wochen weiter diskutiert werden.| 10.04.2020 16:00 Uhr

Forderung nach Exit-Strategie

Berlin: Mehrere Verbände haben vor dramatischen Folgen für die deutsche Wirtschaft gewarnt, sollten die Corona-Einschränkungen länger andauern. Der Deutsche Städte- und Gemeinebund mahnte gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung", dass viele Kommunen durch die Maßnahmen in Finanznöte gerieten. In einem Forderungskatalog, aus dem die Zeitung zitiert, fordert der Verband zudem, eine Sonderabgabe - ähnlich dem Solidaritätszuschlag - zu prüfen. Der "Bundesverband mittelständische Wirtschaft" fordert in einem Schreiben an Kanzlerin Merkel, Vizekanzler Scholz und die Mitglieder des Bundestages, die Wirtschaft so schnell wie möglich nach Ostern wieder schrittweise hochzufahren. Schon das Vorlegen einer Exit-Strategie könne Unternehmen und Beschäftigten Zuversicht geben. Bund und Länder wollen in der kommenden Woche darüber beraten, wie es mit den geltenden Beschränkungen nach dem 19. April weitergehen soll.| 10.04.2020 16:00 Uhr

Italien: Verlängerung der Ausgangsverbote

Rom: Italien will offenbar die geltende Ausgangssperre um drei Wochen bis zum 3. Mai verlängern. Medienberichten zufolge wird Premierminister Conte heute oder morgen einen entsprechenden Beschluss verkünden. Auch die meisten der derzeit geschlossenen Unternehmen könnten ihre Produktion erst Anfang Mai wieder aufnehmen. Die Schulen sollen demnach sogar bis zu Beginn der Sommerferien geschlossen bleiben. Conte hatte sich gestern mit Vertretern der Regionen und Gewerkschaften sowie wissenschaftlichen Beratern getroffen. Dabei ist den Berichten zufolge die Entscheidung für eine Verlängerung der Ausgangssperre gefallen. In Italien dürfen die Menschen seit dem 10. März ihre Wohnung oder ihr Haus nur verlassen, um zur Arbeit oder zum Einkaufen zu gehen.| 10.04.2020 16:00 Uhr

Schwesig: Bitte nicht an Ostsee und Seen fahren

Schwerin: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig hat dazu aufgerufen, keine Ausflüge an die Ostsee oder an Seen zu machen. Schwesig sagte, alle Behörden respektierten die jüngste Gerichtsentscheidung, wonach das Oster-Reiseverbot gekippt sei. Sie hoffe aber auf die Vernunft der Bürger. Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern sollten möglichst in ihrem Wohnumfeld bleiben. Nur so könnten die bisherigen Erfolge bei der Eindämmung des Virus bestehen bleiben. Das Oberverwaltungsgericht Greifswald hatte gestern die Ausflugsverbote an die Ostsee und die Seenplatte gekippt. Das Verbot galt für Bürger aus Mecklenburg-Vorpommern. Reisende aus anderen Bundesländern dürfen ohnehin nicht nach MV fahren.| 10.04.2020 16:00 Uhr

NABU verzeichnet ungewöhnliches Vogelsterben

Berlin: Naturschützer registrieren derzeit auffallend viele tote Blaumeisen in Deutschland. Der Naturschutzbund NABU will nun herausfinden, ob sich womöglich eine neue Vogelkrankheit ausbreitet. Dafür bittet er die Bürger darum, tote und krank wirkende Vögel zu melden. Vereinzelt könnten auch Kohlmeisen oder andere kleine Singvögel betroffen sein. Auch in Griechenland gab es ein außergewöhnliches Vogelsterben. In mehreren Regionen des Landes fanden Menschen tausende verendete Zugvögel. Experten machen hier jedoch ungewohnt starke Winde und niedrige Temperaturen verantwortlich. Betroffen seien vor allem Schwalben und Mauersegler.| 10.04.2020 16:00 Uhr

Wettervorhersage

Abends oft sonnig bei 8 bis 15 Grad. Nachts bleibt es trocken. Tiefstwerte 5 bis minus 2 Grad. Morgen etwas Regen, Höchstwerte von 17 Grad in Hamburg bis 21 Grad in Nordhorn; an der Ostsee um 10 Grad. Am Ostersonntag gebietsweise Regen, in Mecklenburg kurze Gewitter, 13 bis 24 Grad. Am Ostermontag etwas Sonne, selten Niederschlag, örtlich Gewitter, 7 bis 13 Grad.| 10.04.2020 16:00 Uhr