NDR Info Nachrichten vom 30.03.2020:

Länder wollen Kontakte weiter beschränken

Berlin: Die Innenminister von Bund und Ländern fordern, im Kampf gegen das Corona-Virus weiter an den Einschränkungen des öffentlichen Lebens festzuhalten. Bundesinnenminister Seehofer erklärte nach einer gemeinsamen Telefonschaltkonferenz, Deutschland stehe erst am Anfang der Pandemie und dürfe nicht frühzeitig die Maßnahmen aufheben, um die Infektionskette zu unterbrechen. Er appelliere deshalb eindringlich an alle Bürger, nicht nachzulassen und sich weiterhin an die Kontaktbeschränkungen zu halten. Das sei zwingend erforderlich, um Leben zu retten.| 30.03.2020 22:30 Uhr

Westerfellhaus verlangt Sterbebegleitung

Berlin: Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Westerfellhaus, hat verlangt, dass Angehörige sterbende Heimbewohner begleiten können müssen. Westerfellhaus sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", die Frage berühre die Menschenwürde. Es müsse möglich sein, dass Familienmitglieder die Hand ihres sterbenden Vaters halten könnten - und wenn sie dabei Handschuhe trügen. Niedersächsische Pflegeheime nehmen wegen der Corona-Pandemie vorerst keine neuen Bewohner auf. Die Landesregierung verhängte einen sofortigen Aufnahmestopp. Gesundheitsministerin Reimann erklärte, Ausnahmen seien nur möglich, wenn das Pflegeheim eine strikte 14-tägige Quarantäne garantieren könne. In einer Wolfsburger Einrichtung sind bereits 17 Menschen gestorben. Reimann appellierte zudem an Angehörige, auf Besuche in Pflegeheimen zu verzichten. Es gebe viele Hinweise, dass die Verbote für Alten- und Pflegeheime nicht beachtet worden seien.| 30.03.2020 22:30 Uhr

Esken für anonyme Handy-App zum Virus-Tracking

Berlin: SPD-Chefin Esken hat sich für eine Smartphone-App ausgesprochen, die mit Hilfe anonymer Daten dazu beitragen könnte, Infektionen mit dem Corona-Virus einzudämmen. Esken nannte als Voraussetzung eine Nutzung auf freiwilliger Basis. Die derzeitigen Kontaktbeschränkungen könnten erst gelockert werden, wenn es auf anderem Weg gelinge, Infektionsketten zu unterbrechen. Zugleich warf Esken Bundesgesundheitsminister Spahn wörtlich vor, er habe ein untaugliches Tracking von Bewegungsdaten aller Bundesbürger vorgeschlagen. Damit habe Spahn viel Porzellan zerschlagen, das jetzt mühsam wieder eingesammelt werden müsse, so die SPD-Chefin.| 30.03.2020 22:30 Uhr

HH: Probleme bei Soforthilfe

Hamburg: Technische Probleme haben den Start des Soforthilfe-Programms für Selbstständige und kleine bis mittelgroße Unternehmen in der Hansestadt verzögert. So war das Antragsformular bis zum späten Nachmittag auf der Internet-Seite der Hamburgischen Investitions- und Förderbank nicht abrufbar. Damit konnten zunächst keine Anträge auf Liquiditätshilfen aufgrund der Corona-Krise eingereicht werden. Finanzsenator Dressel und Wirtschaftssenator Westhagemann erklärten, die Vorbereitungen und notwendigen Tests hätten mehr Zeit in Anspruch genommen als geplant.| 30.03.2020 22:30 Uhr

Ausführliches Geständnis nach Anschlag von Halle

Hamburg: Der mutmaßliche Attentäter von Halle hat ein ausführliches Geständnis abgelegt. Nach Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung sagte der Mann in Vernehmungen, zunächst habe er Muslime töten wollen. Nach der Ankunft vieler Flüchtlinge im Jahr 2015 habe er entschieden, sich zu bewaffnen. Schließlich habe er aber einen Anschlag auf Juden geplant, weil er diese als noch größeres Problem sehe. Der Mann hatte Ermittlungen zufolge im Oktober versucht, bewaffnet in die Synagoge in Halle einzudringen. Als ihm dies nicht gelang, habe er an einer Straße eine Frau und in einem Döner-Imbiss einen Mann getötet. Der Generalbundesanwalt will laut dem Bericht in den kommenden Tagen Anklage wegen zweifachen Mordes und neunfachen Mordversuchs erheben.| 30.03.2020 22:30 Uhr

BUND & Nabu gegen Hafenautobahn

Hamburg: Der Umweltschutzverband BUND und der Naturschutzbund Nabu lehnen den geplanten Bau der Hafenautobahn A26 in der Hansestadt grundsätzlich ab. BUND-Landesgeschäftsführer Braasch sagte, ein Autobahn-Neubauprojekt in dieser Größenordnung sei nicht zeitgemäß. Die Hafenpassage gehe am Bedarf vorbei und führe zu mehr Autoverkehr. Der Nabu Hamburg erklärte, der Bau sei nicht mit den Klimaschutzgesetzen des Bundes und der Stadt vereinbar. Die sogenannte Hafenquerspange soll die Autobahnen 1 und 7 miteinander verbinden und nach Schätzungen der Hamburger Verkehrsbehörde täglich von bis zu 60.000 Fahrzeugen genutzt werden.| 30.03.2020 22:30 Uhr

Wettervorhersage

Es ist klar und trocken, von der Ostsee her teils Wolkenfelder und örtliche Schneeschauer möglich. Tiefstwerte von plus 2 Grad auf den Nordseeinseln bis minus 5 Grad in Celle. Am Tage viel Sonne und trocken, maximal 4 bis 9 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch wolkig und stellenweise leichter Regen, 7 bis 10 Grad. Am Donnerstag viele Wolken, meist trocken, 8 bis 10 Grad.| 30.03.2020 22:30 Uhr