NDR Info Nachrichten vom 23.03.2020:

Corona-Krise: Kabinett verabschiedet Milliardenhilfen

Berlin: Die Bundesregierung hat in der Corona-Krise ein Hilfsprogramm von über 156 Milliarden Euro auf den Weg gebracht. Ziel ist es, Familien, Beschäftigte, Selbstständige und Unternehmen vor den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie schützen. Kleine Firmen und Solo-Selbstständige sollen über drei Monate direkte Zuschüsse von bis zu 15.000 Euro bekommen. Für Großunternehmen ist ein Stabilisierungsfonds geplant. Drohende Übernahmen dürfen laut Gesetzentwurf künftig auch über Verstaatlichungen verhindert werden. Deutschlands Krankenhäuser sollen mit mehr als drei Milliarden Euro unterstützt werden. Auch für die Bürger soll es umfangreiche Hilfen geben. Die Regeln für das Kurzarbeitergeld werden erweitert. Vermieter dürfen Wohnungen nicht mehr kündigen, wenn Mieter wegen der Corona-Krise nicht zahlen können. Der Zugang zu Hartz IV wird erleichtert. Familien mit Einkommenseinbrüchen sollen leichter Kinderzuschlag bekommen. Damit die Hilfen rasch ankommen, sollen Bundestag und Bundesrat den Plänen bis Freitag im Schnellverfahren zustimmen.| 23.03.2020 13:00 Uhr

Pistorius: Werden Kontaktverbot streng kontrollieren

Hannover: In Niedersachsen wird das beschlossene Kontaktverbot nach Angaben von Innenminister Pistorius strikt kontrolliert. Pistorius sagte auf NDR Info, die Polizei habe ihre Präsenz erhöht und werde notfalls auch Strafen verhängen. Der SPD-Politiker bezeichnete die Entscheidung von Bund und Ländern als genau den richtigen Weg, um eine Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die Notwendigkeit der Beschränkungen müsse aber regelmäßig überprüft werden. Der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Radek, sagte - ebenfalls auf NDR Info - die meisten Menschen hätten bisher Verständnis für beschlossene Einschränkungen gezeigt und vernunftorientiert reagiert. Er forderte die Politik auf, weitere Großveranstaltungen wie den im September geplanten EU-China-Gipfel in Leipzig abzusagen, um die Polizei nicht zu überfordern. Seit heute sind bundesweit Ansammlungen von mehr als zwei Menschen im öffentlichen Raum untersagt.| 23.03.2020 13:00 Uhr

RKI aktualisiert Fallzahlen

Berlin: Das Robert-Koch-Institut hat die Zahl der Corona-Fälle in Deutschland aktualisiert. Danach sind knapp 22.680 Menschen mit dem Virus infiziert. Die Zahl der Toten wird mit 86 angegeben. Das Institut warnte davor, aus den Daten konkrete Rückschlüsse auf den tatsächlichen Anstieg der Fallzahlen zu ziehen. Über das Wochenende seien nicht von allen Gesundheitsämtern aktuelle Daten übermittelt worden. Die in den USA ansässige Johns-Hopkins-Universität, die auf mehrere Quellen zurückgreift, gibt die Zahl der Infektionsfälle in Deutschland mit knapp 24.880 an und die Zahl der Toten mit 94.| 23.03.2020 13:00 Uhr

Airbus will keine Staatshilfe

Toulouse: Der deutsch-französische Flugzeugbauer Airbus will ohne direkte Hilfe vom Staat durch die Krise kommen. Konzernchef Faury kündigte an, selbst Kredite über 15 Milliarden Euro aufzunehmen, um weiter genügend Geld verfügbar zu haben. Für sinnvoll hält Airbus aber staatliche Unterstützung für kleinere Zulieferfirmen sowie für Fluggesellschaften, die durch den Umsatzeinbruch in Schwierigkeiten sind. Nach einem Stopp von vier Tagen hat Airbus seine Produktion in Frankreich und Spanien zum Teil wieder hochgefahren. Es gebe aber neue Hygiene- und Sicherheitsvorschriften für alle Standorte.| 23.03.2020 13:00 Uhr

Macron bedankt sich für Solidarität

Paris: Frankreichs Präsident Macron hat sich bei Deutschland, Luxemburg und der Schweiz für die Aufnahme schwerkranker Corona-Patienten bedankt. Macron schrieb auf Twitter, die europäische Solidarität rette Leben. Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland hatten ihre Kliniken aufgefordert, Beatmungsplätze für Franzosen zur Verfügung zu stellen. Besonders in der Grenzregion Elsass sind die Krankenhäuser überlastet und können nicht mehr alle Intensivpatienten versorgen. Das französische Militär ist zur Zeit dabei, im elsässischen Mülhausen ein Lazarett mit 30 weiteren Beatmungsmöglichkeiten aufzubauen.| 23.03.2020 13:00 Uhr

Freitag kritisiert IOC

Berlin: Die Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, Freitag, ist dafür, die Olympischen Sommerspiele in Japan auf nächstes Jahr zu verschieben. Die SPD-Politikerin sagte dem Hessischen Rundfunk, wegen der Corona-Krise sei das aus heutiger Sicht das Beste. Freitag warf dem Internationalen Olympischen Komitee Führungsversagen vor. Die Hinhaltetaktik des IOC produziere einen massiven Vertrauensverlust. Das Gremium will innerhalb der nächsten vier Wochen entscheiden, ob die Sommerspiele in Japan verschoben werden.| 23.03.2020 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Heute Nachmittag vielfach sonnig, in Richtung Ostsee und Vorpommern teils auch leichte Bewölkung. Trocken bei Temperaturen von 4 bis 9 Grad. Morgen viel Sonnenschein bei nur wenigen harmlosen Schleierwolken. Trocken und Temperaturanstieg auf 5 bis 10 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch verbreitet sonnig und trocken, 6 bis 10 Grad. Am Donnerstag heiter oder sonnig, im Südosten später teils wolkig und trocken, 7 bis 11 Grad.| 23.03.2020 13:00 Uhr