NDR Info Nachrichten vom 10.03.2020:

Rom: Die italienische Regierung stellt zur Eindämmung des Corona-Virus zusätzlich zehn Milliarden Euro bereit. Nach Angaben von Industrieminister Patuanelli sollen damit die Folgen der Epidemie abgefedert werden. Italien nehme dafür eine höhere Neuverschuldung in Kauf. Ministerpräsident Conte hatte gestern Abend die bislang nur für bestimmte Regionen geltende Einschränkungen auf das gesamte Land ausgeweitet. So sind alle Reisen innerhalb Italiens untersagt, Schulen, Universitäten und Kindergärten bleiben bis mindestens 3. April geschlossen. Alle Sportveranstaltungen werden bis auf weiteres verschoben, darunter auch die Spiele der ersten Fußball-Liga "Serie A". Die Italiener wurden aufgefordert, ihre Wohnungen nur noch zu verlassen, wenn sie zur Arbeit, zum Einkaufen oder zum Arzt müssten. In Deutschland wurde vor wenigen Minuten der erste Corona-Fall in Sachsen-Anhalt bestätigt. Es handele sich um einen Mann aus Halle, der von einer Reise aus Norditalien zurückgekehrt sei, teilte das Sozialministerium mit. Sachsen-Anhalt war bis jetzt das einzige Bundesland ohne Corona-Infizierten.| 10.03.2020 09:45 Uhr

Washington: Die US-Regierung hat mehrere Maßnahmen angekündigt, um die wirtschaftlichen Folgen des Corona-Virus abzufedern. Präsident Trump nannte als Beispiele Lohnsteuererleichterungen, Kredite für Kleinunternehmen und Hilfen für Menschen, die nach Stundenlohn bezahlt würden. Über die genauen Details wolle er noch heute mit Kongressabgeordneten beraten. Er plane zudem Gespräche mit Vertretern von besonders betroffenen Unternehmen, wie Fluggesellschaften, Kreuzfahrtveranstaltern und Hotelbetreibern. Die weitere Ausbreitung des Corona-Virus sowie ein Crash an den internationalen Ölmärkten hatten den Aktienmarkt in den USA gestern einbrechen lassen. Der Dow Jones fiel auf den tiefsten Stand seit Anfang vergangenen Jahres.| 10.03.2020 09:45 Uhr

Berlin: In Deutschland wird weiter darüber diskutiert, ob wegen des Corona-Virus Großveranstaltungen abgesagt werden sollen. Der Hauptgeschäftsführer des deutschen Städte- und Gemeindebundes, Landsberg, sagt auf NDR Info, das müsste von Fall zu Fall geprüft werden. Dabei komme es auf die Art der Veranstaltung an und wie risikobelastet die Teilnehmerzahl sei. Die Schulschließungen seien bislang richtig entschieden worden. Es handele sich aber um Einzelfälle. Man könne nicht das ganze öffentliche Leben lahmlegen, so Landsberg. Als erstes Bundesland will Bayern Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern generell absagen. Die Maßnahme solle zunächst bis Karfreitag gelten, berichtet der BR.| 10.03.2020 09:45 Uhr

Hamburg: Die SPD in der Hansestadt entscheidet heute darüber, mit wem sie Koalitionsgespräche aufnimmt. Der Landesvorstand der Sozialdemokraten will dafür am Abend zunächst die Sondierungsgespräche bewerten, die die Spitzenvertreter der Partei mit Grünen und CDU geführt haben. Hamburgs Erster Bürgermeister Tschentscher hatte gestern erklärt, eine Neuauflage der rot-grünen Koalition sei die naheliegendere Variante.| 10.03.2020 09:45 Uhr

Kabul: Die US-Streitkräfte haben nach eigenen Angaben mit dem Abzug aus Afghanistan begonnen. Die Vereinigten Staaten hatten mit den Taliban vereinbart, dass die amerikanischen Soldaten schrittweise das südasiatische Land verlassen. Derzeit sind etwa 12.000 US-Soldaten in Afghanistan stationiert. In viereinhalb Monaten sollen es nur noch 8.600 sein. Nach eigener Einschätzung sind die US-Streitkräfte aber auch mit reduzierter Truppenstärke weiterhin in der Lage, Anti-Terror-Missionen gegen den IS oder Al-Kaida durchzuführen. Die afghanische Regierung war an den Gesprächen zwischen den USA und den Taliban nicht beteiligt.| 10.03.2020 09:45 Uhr

Heute überwiegend dicht bewölkt, zeitweise teils kräftiger Regen. Nach Vorpommern hin zunächst noch aufgelockert. Höchstwerte 8 bis 13 Grad.| 10.03.2020 09:45 Uhr