NDR Info Nachrichten vom 29.06.2019:

Luxemburg: Außenminister Asselborn hat seinen italienischen Kollegen Milanesi aufgefordert, sich für die Freilassung der deutschen Kapitänin Rackete einzusetzen. Asselborn schrieb auf Facebook, Rackete habe sich in der Pflicht befunden, die 40 Migranten an Bord der "Sea Watch 3" nach Lampedusa zu bringen. Menschenleben zu retten, sollte niemals ein Delikt oder ein Verbrechen sein. Zuvor hatte auch Bundesaußenminister Maas auf Twitter erklärt, Seenotrettung dürfe nicht kriminalisiert werden. Die italienische Justiz müsse die Vorwürfe gegen Rackete schnell klären. Die Kapitänin steht derzeit unter Hausarrest. Sie hatte die "Sea-Watch 3" entgegen des Verbots der Behörden in den Hafen der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa gesteuert. Unter anderem wird Rackete Beihilfe zur illegalen Einwanderung vorgeworfen. Zudem soll sie beim Anlegen ein Zollschiff abgedrängt haben.| 29.06.2019 20:00 Uhr

Osaka: Die G20-Staaten haben sich nach langem Ringen auf eine gemeinsame Erklärung zur Klimapolitik geeinigt. In dem Abschlussdokument des Gipfels im japanischen Osaka bekannten sich 19 der 20 Staaten zum Pariser Klimaschutzabkommen. Die USA bekräftigten ihre ablehnende Haltung. Letztendlich war es Washington aber nicht gelungen, Länder wie Brasilien, Saudi-Arabien und die Türkei aus dem Block der übrigen 19 G20-Mitglieder herauszulösen. Die Teilnehmer-Staaten beklagten in ihrer Abschlusserklärung allgemein eine Verschlechterung der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen. Es sei eine Zunahme von Handelsstreitigkeiten und geopolitischen Spannungen zu beobachten. Kanzlerin Merkel räumte ein, es sei in Fragen von Klimaschutz, Handel und Migration bis zur letzten Minute verhandelt worden. Frankreichs Präsident Macron kritisierte die Beschlüsse als nicht weitgehend genug.| 29.06.2019 20:00 Uhr

Berlin: Die Einigung auf ein Freihandelsabkommen der EU mit dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur ist auf Kritik gestoßen. Deutsche und französische Bauernverbände warnten vor unlauterer Konkurrenz. Der deutsche Präsident Rukwied sieht die Zukunft vieler Familienbetriebe gefährdet, die unter europäischen Standards wirtschaften. Die handelspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Dröge, beklagte, die EU tausche besseren Marktzugang für Autos gegen riesige Importe von Rindfleisch, Geflügel und Zucker. Das bedeute neue Anbauflächen und werde weitere Rodungen im Amazonasgebiet zur Folge haben. Die Europäische Union und der südamerikanische Wirtschaftsblock Mercosur hatten sich zuvor darauf verständigt, die größte Freihandelszone der Welt zu bilden. Die Übereinkunft muss noch von den Mitgliedstaaten und danach vom Europaparlament gebilligt werden.| 29.06.2019 20:00 Uhr

Berlin: Agrarministerin Klöckner hat die Forderung der SPD nach einer verpflichtenden Tierwohl-Kennzeichnung zurückgewiesen. Klöckner strebt ein freiwillig zu beantragendes Logo an. Die Ministerin erklärte, die Kriterien dafür seien mit den zuständigen SPD-Abgeordneten über Monate gemeinsam entwickelt worden. Der Gesetzesentwurf sei dann an die EU gegangen. Nun werde der Text unter einem Vorwand blockiert, der am Ende zulasten der Tiere gehe. Wer ein national verpflichtendes Kennzeichen wolle, spiele nicht nur auf Zeit, sondern nehme ein Scheitern bewusst in Kauf. Das Maut-Urteil solle eine Lehre sein. Dem Ministerium zufolge ist das Recht zur Kennzeichnung von Lebensmitteln EU-weit harmonisiert. Durch eine nationale Regelung werde der freie Warenverkehr im Binnenmarkt beeinträchtigt| 29.06.2019 20:00 Uhr

Zum Sport: Bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Frankreich haben die Niederlande durch einen 2:0 Sieg gegen Italien das Halbfinale erreicht. Dort treffen sie entweder auf Deutschland oder Schweden. Die beiden Teams spielen zur Stunde gegeneinander. Ferrari-Pilot Charles Leclerc geht morgen beim Großen Preis von Österreich in Spielberg von der Pole Position ins Rennen. Er fuhr in der Qualifikation die schnellste Zeit. Auf Platz zwei landete Weltmeister und WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton im Mercedes.| 29.06.2019 20:00 Uhr

Das Wetter: In der Nacht überall sternenklar und trocken. Tiefstwerte 20 bis 13 Grad. Morgen viel Sonnenschein, am Nachmittag und Abend aber auch ein paar Wolken. Höchstwerte 26 bis 37 Grad, an den Küsten 23 bis 26 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Montag wechselnde Bewölkung und örtlich Schauer oder Gewitter möglich, 19 bis 26 Grad. Am Dienstag mal Sonne, mal Wolken und anfangs noch Schauer möglich, 16 bis 20 Grad.| 29.06.2019 20:00 Uhr