NDR Info Nachrichten vom 29.01.2019:
Britisches Unterhaus willmit EU nachverhandeln
London: Großbritannien will Teile des Brexit-Abkommens mit der Europäischen Union neu verhandeln. Das Parlament billigte am Abend einen Änderungsantrag zur umstrittenen Irland-Frage. Demnach soll die Garantie für eine offene Grenze zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland aus dem Brexit-Abkommen entfernt werden. Premierministerin May hatte den Vorschlag unterstützt, räumte aber zugleich ein, dass eine solche Nachverhandlung schwierig sei. Einig waren sich die britischen Parlamentarier zudem darüber, dass es keinen EU-Austritt ohne Abkommen geben soll. Die EU wies die Forderung nach neuen Verhandlungen umgehend zurück. Ein Sprecher von Ratspräsident Tusk teilte mit, alle verbleibenden 27 Mitgliedsstaaten seien sich einig, dass der Vertrag nicht noch einmal aufgeschnürt werde. Man sei aber offen, das Austrittsdatum am 29. März noch einmal zu verschieben. Dies wiederum hatten die Abgeordneten in London am Abend mehrheitlich abgelehnt.| 29.01.2019 23:00 Uhr
Wehrbeauftragter beklagt Mangelwirtschaft
Berlin: Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Bartels, hat ein weiteres Mal die Ausstattung der Bundeswehr als mangelhaft kritisiert. In seinem heute vorgestellten Bericht heißt es unter anderem, Panzer, Kriegsschiffe und Flugzeuge der Bundeswehr könnten nach wie vor häufig nicht benutzt werden. Als zweites großes Problem macht der SPD-Politiker den Personalmangel aus. Vergangenes Jahr seien nur etwa 20.000 Soldatinnen und Soldaten neu in die Truppe eingetreten. Das sei ein Rekordtief. Verteidigungsministerin von der Leyen sieht die Bundeswehr dagegen auf dem richtigen Weg. Die CDU-Politikerin räumte zwar Mängel bei Personal und Ausrüstung ein. Vieles werde aber bereits modernisiert.| 29.01.2019 23:00 Uhr
Paragraf 219a: Geteiltes Echo auf Neuregelung
Berlin: Der Kompromiss von Union und SPD zum Werbeverbot für Abtreibungen ist auf Lob und Kritik gestoßen. Der Chef der Bundesärztekammer, Montgomery, sagte, es sei gut, dass die Regierung Rechtssicherheit für Frauen und Mediziner bei der Information über Schwangerschaftsabbrüche schaffe. Grünen-Fraktionschef Hofreiter erklärte dagegen, die beste Lösung wäre gewesen, den Paragrafen 219a direkt zu streichen. Auch die Gießener Ärztin Kristina Hänel, die wegen Werbung für Abtreibungen verurteilt worden war, kritisierte die geplante Neuregelung. Auf NDR Info sagte Hänel, Ärzte dürften öffentlich nur über die Tatsache informieren, dass sie Schwangerschaftsabbrüche durchführen. Darüberhinaus gehende Informationen seien ihnen nicht erlaubt, sondern nur staatlichen Stellen.| 29.01.2019 23:00 Uhr
Italien muss Bootsflüchtlinge versorgen
Straßburg: Italien muss den Flüchtlingen auf dem blockierten Schiff der deutschen Organisation Sea-Watch so schnell wie möglich medizinische Unterstützung zukommen lassen. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte ordnete außerdem an, dass sie mit Essen und Getränken versorgt werden müssen. Die Migranten hätten beklagt, dass sie ohne rechtliche Grundlage an Bord festgehalten würden. Sie haben demnach gesundheitliche Probleme. Der italienische Innenminister Salvini verlangt, dass Deutschland oder die Niederlande die Flüchtlinge aufnehmen. Die Besatzung der "Sea-Watch 3" hatte 47 Menschen aus dem Mittelmeer vor Libyen gerettet.| 29.01.2019 23:00 Uhr
Venezuela: Ausreisesperre für Guaidó beantragt
Caracas: In Venezuela will die Generalstaatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den selbsternannten Übergangspräsidenten Guaidó einleiten. Die Anklagebehörde beantragte vor dem Obersten Gerichtshof, dem oppositionellen Parlamentschef die Ausreise zu untersagen und seine Konten einzufrieren. Guaidó wird von den USA und anderen Ländern unterstützt. US-Außenminister Pompeo erlaubte ihm inzwischen, auf bestimmte Konten Venezuelas zuzugreifen, die in den Vereinigten Staaten liegen. Dies werde helfen, die Werte zu sichern und das Geld zum Wohle des venezolanischen Volkes einzusetzen, heißt es in einer Mitteilung des amerikanischen Außenministeriums.| 29.01.2019 23:00 Uhr
St. Pauli verliert in Darmstadt
Zum Sport: In der zweiten Fußball-Bundesliga hat der FC St. Pauli den Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Die Hamburger verloren ihr erstes Spiel nach der Winterpause mit 1:2 beim SV Darmstadt. Außerdem spielten: Bochum - Duisburg 2:1 Greuther Fürth - Ingolstadt 0:1 und Magdeburg - Aue 1:0.| 29.01.2019 23:00 Uhr
Die Wettervorhersage
Es ist wechselnd bewölkt und überwiegend trocken. Tiefstwerte minus 1 bis minus 4 Grad. Morgen wolkig mit etwas Sonne, Richtung Vorpommern am ehesten auch freundliche Phasen, später in Niedersachsen und an der Nordsee gebietsweise etwas Schnee. Höchstwerte 1 bis 3 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag teils freundliche Abschnitte, örtlich Schneeschauer, 1 bis 3 Grad. Am Freitag viele Wolken, geringer Schneefall oder Regen möglich, 2 bis 6 Grad.| 29.01.2019 23:00 Uhr