NDR Info Nachrichten vom 16.01.2019:

May stellt sich Misstrauensabstimmung

London: Nach dem Scheitern des Brexit-Abkommens im britischen Parlament muss Premierministerin May sich am Abend einer Misstrauensabstimmung stellen. Der Chef der oppositionellen Labour-Partei, Corbyn, hat einen entsprechenden Antrag gestellt. Beobachter gehen davon aus, dass die Mehrheit im Parlament May das Vertrauen ausspricht. Für diesen Fall kündigte die Premierministerin an, sich mit Vertretern aller Parteien zu treffen, um einen Ausweg aus der Krise zu suchen. Bundeskanzlerin Merkel setzt weiter auf einen geregelten EU-Austritt Großbritanniens. Merkel sagte, es gehe darum, den Schaden, der in jedem Fall durch einen Brexit entstehe, so klein wie möglich zu halten. Deshalb werde versucht, eine geordnete Lösung zu finden. Frankreichs Präsident Macron hält es für wahrscheinlich, dass die Briten nachverhandeln und dann erneut im Parlament abstimmen wollen.| 16.01.2019 13:00 Uhr

Einstellung von Loveparade-Prozess denkbar

Duisburg: Das Landgericht hält es für denkbar, den Prozess um die Loveparade-Katastrophe einzustellen. Das wurde nach einem sogenannten Rechtsgespräch bekannt, zu dem das Gericht Verteidiger, Staatsanwälte und Nebenklage-Anwälte gebeten hatte. Mehrere Teilnehmer berichteten, der Vorsitzende Richter habe eine Einstellung nach bisheriger Beweisaufnahme als sachgerechte Lösung aufgezeigt. Der Richter will sich erst morgen öffentlich äußern, wenn die Hauptverhandlung offiziell fortgesetzt wird. Bei der Loveparade im Juli 2010 in Duisburg hatte es in einem engen Zugangstunnel ein so großes Gedränge gegeben, dass 21 Menschen getötet und mehr als 600 verletzt wurden. Vor Gericht müssen sich zehn Angeklagte wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung verantworten.| 16.01.2019 13:00 Uhr

Temperaturanstieg in Dauerfrostböden

Bremerhaven: Der Kimawandel hinterlässt offenbar auch in dauerhaft gefrorenen Böden weltweit Spuren. Das geht aus einer Langzeitstudie hervor, die das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven führend betreut hat. Danach ist die Temperatur in den sogenannten Permafrostböden in einem Zeitraum von 10 Jahren um 0,3 Grad Celsius gestiegen. Besonders stark erwärmte sich der Boden in Sibirien, aber auch in der Antarktis und in den Hochgebirgen Europas und Asiens. Ursache des Phänomens ist nach Angaben der Forscher der Klimawandel. Sie befürchten, dass sich die Erderwärmung durch das Auftauen der Böden noch beschleunigen könnte, etwa durch den Ausstoß zusätzlicher Treibhausgase.| 16.01.2019 13:00 Uhr

Streit um türkisch-syrische Grenze

Damaskus: Im Streit um die türkisch-syrische Grenze zeichnet sich keine Einigung ab. Die Kurdenmiliz YPG lehnt eine von der Türkei kontrollierte Sicherheitszone an der Grenze zu Syrien ab. Es handele sich dabei um eine türkische "Invasion". US-Präsident Trump erwähnte eine solche Sicherheitszone zuvor auf Twitter. Die USA möchten eine Konfrontation zwischen der Türkei und der mit Washington verbündeten YPG verhindern. Die Kurdenmiliz führt die "Syrischen Demokratischen Kräfte" an. Diese werden von den Vereinigten Staaten im Kampf gegen die Terrormiliz IS unterstützt.| 16.01.2019 13:00 Uhr

Schmidkte wird neue Patientenbeauftragte

Berlin: Die Lübecker CDU-Bundestagsabgeordnete Claudia Schmidtke wird neue Patientenbeauftragte der Bundesregierung. Das Kabinett berief die 52-jährige Herzchirurgin als Nachfolgerin von Ralf Brauksiepe, der in die Immobilienwirtschaft wechselt. Bis zu ihrer Wahl in den Bundestag 2017 arbeitete Schmidtke als leitende Oberärztin am Herzzentrum Bad Segeberg. Ein weiteres Thema der Kabinettssitzung waren die geplanten Änderungen beim Umgang mit Fluglärm. Die Regierung plant eine Gesetzesänderung, die künftig strengere Grenzwerte vorsieht. Einem Zeitungsbericht zufolge soll die Verschärfung allerdings nicht vor 2021 in Kraft treten.| 16.01.2019 13:00 Uhr

DIW: Weiterhin nur wenig Frauen in Vorständen

Berlin: In den deutschen Konzernvorständen sind nach wie vor nur wenige Frauen vertreten. Nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung DIW lag ihr Anteil in den 200 umsatzstärksten Unternehmen im vergangenen Jahr bei 8,5 Prozent. Das sei ein halber Prozentpunkt mehr als im Vorjahr. Das DIW sprach von einer Entwicklung im Schneckentempo. Besser sieht es demnach in den Aufsichtsräten der großen börsennotierten Unternehmen aus. Für sie gilt seit 2016 eine Quote von mindestens 30 Prozent. Laut dem Institut stagniert der Frauen-Anteil in den im Dax vertretenen Konzernen bei einem Drittel. Das DIW erklärte, die Geschlechterquote zeige Wirkung. Viele Firmen täten aber nicht mehr als notwendig.| 16.01.2019 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Gebietsweise Sprühregen, örtlich ein paar Auflockerungen, Temperaturen 6 bis 9 Grad. Mäßiger bis frischer Südwestwind. Nachts zeitweise Regen, Tiefstwerte von 6 Grad in Hamburg bis 2 Grad in Göttingen. Morgen örtlich Regen, im Verlauf Schneeregen, Höchstwerte 4 bis 7 Grad. Am Freitag meist trocken und gebietsweise sonnig, 1 bis 5 Grad.| 16.01.2019 13:00 Uhr