NDR Info Nachrichten vom 08.09.2018:

Auch CDU verlangt von Maaßen Aufklärung

Berlin: Verfassungsschutz-Präsident Maaßen steht wegen seiner Einschätzung zu den fremdenfeindlichen Übergriffen in Chemnitz zunehmend in der Kritik. Der CDU-Sicherheitspolitiker Sensburg forderte den Behörden-Chef auf, sich einer Befragung durch Parlamentarier zu stellen. Maaßen müsse nun im Geheimdienst-Ausschuss des Bundestages erklären, wie er zu seiner Bewertung komme und warum er diese über die Medien verbreiten ließ, sagte Sensburg dem "Handelsblatt". Zuvor hatte bereits SPD-Chefin Nahles angekündigt, dass ihre Fraktion das Kontrollgremium für kommende Woche einberufen wird. Niedersachsens Ministerpräsident Weil äußerte unterdessen Zweifel an der weiteren Eignung Maaßens als Behördenchef. Der SPD-Politiker nannte es in den Zeitungen der "Funke-Mediengruppe" irritierend, Falschinformationen hinter den Berichten über Hetzjagden auf Ausländer in Chemnitz zu vermuten, ohne Beweise vorzulegen. Bundesinnenminister Seehofer sprach Maaßen dagegen das Vertrauen aus.| 08.09.2018 07:15 Uhr

Zeitung: Angriff auf jüdisches Lokal in Chemnitz

Chemnitz: Bei den Protesten rechter Gruppen vergangene Woche ist offenbar auch ein jüdisches Restaurant angegriffen worden. Nach übereinstimmenden Medienberichten attackierten zehn bis zwölf Vermummte das Lokal mit Steinen, Flaschen und einem abgesägten Stahlrohr, beschimpften den Inhaber und riefen Parolen wie "Hau ab aus Deutschland". Der Gastwirt wurde demnach leicht verletzt, das Gebäude beschädigt. Der Angriff ereignete sich den Angaben zufolge am Rande der ersten Kundgebung nach dem tödlichen Messerangriff in Chemnitz. Der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Klein, sagte, judenfeindliche Straftaten wie diese weckten schlimmste Erinnerungen an das Deutschland der 1930er Jahre.| 08.09.2018 07:15 Uhr

Russland-Affäre: Ex-Berater Trumps verurteilt

Washington: Ein ehemaliger Wahlkampfberater von US-Präsident Trump muss wegen Falschaussage für zwei Wochen ins Gefängnis. Ein US-Richter urteilte, der Wirtschaftsanalyst habe die Bundespolizei FBI bei den Ermittlungen zur Russland-Affäre belogen. Neben der Haft verhängte das Gericht eine einjährige Bewährungsstrafe und verurteilte den Angeklagten zu gemeinnütziger Arbeit sowie einer Geldstrafe. George Papadopoulos hatte zugegeben, das FBI über seine Russland-Kontakte belogen zu haben. Er hatte während des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2016 versucht, ein Treffen zwischen Trump und Russlands Staatschef Putin zu arrangieren und traf sich mit Informanten, die Kontakte zum russischen Geheimdienst gehabt haben sollen.| 08.09.2018 07:15 Uhr

Digitalsteuer: EU-Finanzminister beraten

Wien: Die EU-Finanzminister schließen heute ihr zweitägiges Treffen ab. Sie wollen dabei über Pläne beraten, große Internet-Konzerne wie Google, Facebook oder Amazon stärker zu besteuern. So soll verhindert werden, dass Digitalkonzerne weiter deutlich weniger Steuern zahlen als traditionelle Firmen. Der amtierende EU-Vorsitzende Österreich hatte gestern "Klarheit" in der Frage gefordert. Darüber hinaus sprechen die Minister über Schwerpunkte des nächsten mehrjährigen EU-Finanzrahmens von 2021 bis 2027.| 08.09.2018 07:15 Uhr

Bericht: Armutsrisiko bei Jüngeren relativ hoch

Berlin: Jeder vierte junge Mensch in Deutschland ist einem Medienbericht zufolge von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Wie die "Passauer Neue Presse" schreibt, galten im Jahr 2016 fast 25 Prozent der 15- bis 29-Jährigen als armutsgefährdet. In der Gesamtbevölkerung lag der Anteil der von Armut bedrohten Menschen dem Bericht zufolge nur bei rund 20 Prozent. Die Zeitung beruft sich auf Daten des Europäischen Statistikamtes, die die Linke-Abgeordnete Zimmermann abgefragt hat. Als armutsbedroht gelten Bürger mit weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens.| 08.09.2018 07:15 Uhr

Kurzwetter

Heute überwiegend freundlich mit längerem Sonnenschein, ganz im Nordwesten dichtere Wolken und einzelne Schauer bei 17 bis 22 Grad.| 08.09.2018 07:15 Uhr