NDR Info Nachrichten vom 27.08.2018:

Bundesregierung verurteilt Vorfälle in Chemnitz

Berlin: Die Bundesregierung hat die Vorfälle während des Stadtfestes in Chemnitz verurteilt. Regierungssprecher Seibert sagte, solche Zusammenrottungen und Hetzjagden auf Menschen, die anders aussähen, seien nicht hinnehmbar. Er betonte, Selbstjustiz dürfe es nicht geben. Was in Chemnitz vorgefallen sei, habe in einem Rechtsstaat keinen Platz, so Seibert. Auf dem Stadtfest in Chemnitz war gestern ein 35-Jähriger nach einem Streit mit Männern verschiedener Nationalitäten gestorben. Daraufhin hatte unter anderem eine rechte Fußball-Fan-Gruppierung zu Protesten aufgerufen. Augenzeugen berichteten von Übergriffen auf dunkelhäutige Menschen. Die Polizei nahm mehrere Anzeigen von mutmaßlichen Opfern auf. Heute sind weitere Demonstrationen von linken und rechten Gruppen in Chemnitz geplant.| 27.08.2018 13:00 Uhr

Klingbeil beharrt auf stabilem Rentenniveau

Berlin: Zwischen Union und SPD gibt es weiter Streit über die künftige Rentenpolitik. SPD-Generalsekretär Klingbeil forderte im Morgenmagazin von ARD und ZDF, der Koalitionspartner solle sich zu einem langfristig stabilen Rentenniveau bekennen. Bürger müssten sich darauf verlassen können, dass der Staat sie im Alter nicht fallen lasse. Um das Rentenniveau über die nächsten sieben Jahre hinaus zu sichern, könnte man beispielsweise über eine Digitalsteuer für Internet-Konzerne sprechen, so Klingbeil. Der SPD-Haushaltsexperte Kahrs äußerte sich auf NDR Info ähnlich. Er sprach sich für höhere Steuern für Vermögende aus. Die beiden SPD-Politiker unterstützen damit einen Vorstoß von Finanzminister Scholz, der das Rentenniveau bis zum Jahr 2040 garantieren will. Kanzlerin Merkel und CSU-Chef Seehofer lehnen den Vorstoß ab. Merkel sagte in der ARD, man sollte zunächst die Vorschläge der Rentenkommission abwarten.| 27.08.2018 13:00 Uhr

Macron: Europa muss unabhängiger werden

Paris: Frankreichs Präsident Macron hat die EU-Partner zu größeren Reformbemühungen aufgerufen. Die bisherigen Anstrengungen müssten verdoppelt werden, sagte Macron in einer Grundsatzrede zur Außenpolitik. Vor allem in der Sicherheitspolitik müsse Europa unabhängiger werden. Man könne sich nicht mehr alleine auf die USA verlassen, so Macron. Nötig seien neue Initiativen und Allianzen in der Verteidigungspolitik. Der Staatschef bezog dabei auch eine Zusammenarbeit mit Russland in seine Überlegungen ein.| 27.08.2018 13:00 Uhr

US-Kontrolleur fordert von VW Transparenz

Wolfsburg: Der von der amerikanischen Justiz eingesetzte Aufseher bei VW, Thompson, hat den deutschen Autobauer zu mehr Transparenz aufgefordert. In seinem Zwischenbericht stellt Thompson fest, Volkswagen sei bei der Übermittlung von Informationen teilweise zurückhaltend. So habe der Konzern Passagen in Dokumenten geschwärzt und das mit dem Datenschutz oder dem Anwaltsgeheimnis begründet. Außerdem verweist Thompson in seinem Bericht auf zwei Verstöße gegen Auflagen, die VW selbst gemeldet habe. Dabei ging es den Angaben zufolge unter anderem um Informationen, die der Autobauer an eine kalifornische Umweltbehörde nicht weitergegeben hat. Thompson soll drei Jahre lang überwachen, ob Volkswagen den mit den US-Behörden geschlossenen Vergleich einhält.| 27.08.2018 13:00 Uhr

Iran will Kontrolle über Straße von Hormus

Teheran: Der Iran hat einem Medienbericht zufolge die "Straße von Hormus" für sich beansprucht. Die Meerenge verbindet den Persischen Golf und den Golf von Oman und ist eine der wichtigsten Seerouten für den Ölexport. Eine iranische Nachrichtenagentur zitiert ein ranghohes Mitglied der Revolutionsgarden, wonach das Land die Kontrolle über die "Straße von Hormus" übernommen hat. Eine Sperrung der Meerenge könnte die Ölversorgung weltweit ins Stocken bringen und die Preise in die Höhe treiben. Hintergrund ist der Konflikt zwischen Iran und den USA. Präsident Trump hatte einseitig das Atomabkommen aufgekündigt und neue Sanktionen gegen Teheran verhängt.| 27.08.2018 13:00 Uhr

Kartellamt: Bußgelder 2018 höher als 2017

Bonn: Das Bundeskartellamt hat im laufenden Jahr bereits deutlich mehr Bußgelder verhängt als im gesamten Vorjahr. Nach Angaben von Präsident Mundt liegen sie bislang bei rund 270 Millionen Euro. 2017 waren es insgesamt rund 66 Millionen Euro. Die Bonner Behörde hat demnach unter anderem Verfahren gegen Edelstahlhersteller und Gebäudeausrüster eingeleitet. Auch die Digitalwirtschaft stehe im Fokus. Die Wettbewerbshüter ermitteln den Angaben zufolge gegen Facebook und gegen Online-Vergleichsportale. Mundt forderte die Bundesregierung auf, den Verbraucherschutz online durch Behörden wie das Kartellamt weiter zu stärken.| 27.08.2018 13:00 Uhr

Das Wetter

Heute Nachmittag neben vielen Wolken und örtlichen Schauern von Westen her auch Aufheiterungen und trockener, Höchstwerte 18 bis 23 Grad, teils stürmische Böen. Morgen längere freundliche Abschnitte, im Verlauf aber auch einige, teils ausgedehnte Wolkenfelder. Meist trocken bei 20 bis 24 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch zunächst verbreitet sonnig, später im Westen Schauer und Gewitter, 22 bis 28 Grad.| 27.08.2018 13:00 Uhr