NDR Info Nachrichten vom 20.08.2018:

Brüssel: EU-Finanzkommissar Moscovici sieht Griechenland nach dem Ende des Rettungsprogramms vor dem Beginn eines neuen Kapitels. Mocovici sagte, die Griechen hätten acht Jahre schwere Anstrengungen hinter sich. Auch die Eurozone ziehe den Strich unter eine existenzielle Krise. EU-Kommissionpräsident Juncker würdigte den Mut und die Entschlossenheit der Menschen in Griechenland bei der Bewältigung der Krise. Er stehe weiter als Verbündeter und Freund bereit. Die europäischen Partner und der Internationale Währungsfonds hatten Griechenland in den vergangenen acht Jahren insgesamt 289 Milliarden Euro geliehen. Im Gegenzug für die vergünstigten Kredite musste die Regierung in Athen umfangreiche Kürzungen bei den Sozialausgaben sowie Steuererhöhungen und weitere Reformen umsetzen. Auch nach dem Ende des Kreditprogramms wird das Land von den Euro-Partnern verstärkt überwacht.| 20.08.2018 20:00 Uhr

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat stabile Renten als vorrangiges Ziel der Bundesregierung ausgegeben. Mit Blick auf die jüngsten Vorschläge von Finanzminister Scholz sagte Regierungssprecher Seibert, nötig sei ein leistungs- und tragfähiges Rentensystem über das Jahr 2025 hinaus, das allen Generationen soziale Sicherheit garantiere. Eine Option könnte sein, mehr Steuermittel zu verwenden. Diese würden dann aber an anderer Stelle fehlen, so Seibert. Scholz hatte gefordert, das Rentenniveau bis zum Jahr 2040 zu garantieren. Bislang ist im Koalitionsvertrag vereinbart, bei der Standardrente lediglich bis 2025 ein Niveau von 48 Prozent des Durchschnittsverdienstes zu garantieren. Vertreter von Sozialverbänden kritisierten den Vorstoß des Finanzministers als unzureichend.| 20.08.2018 20:00 Uhr

Berlin: Die Bundesregierung hat erleichtert auf die Entscheidung eines türkischen Gerichts reagiert, das Ausreiseverbot für die deutsche Journalistin und Übersetzerin Mesale Tolu aufzuheben. Außenminister Maas sprach von einer guten Nachricht. Bei diesem Schritt dürfe es jedoch nicht bleiben, betonte er. Noch seien mindestens sieben weitere Deutsche aus nicht nachvollziehbaren Gründen in der Türkei inhaftiert. Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" erklärte, die türkische Justiz müsse jetzt auch die absurden Vorwürfe gegen Mesale Tolu fallen lassen und die Ausreisesperre gegen ihren Mann aufheben. Die Staatsanwaltschaft wirft der 33-Jährigen Terrorpropaganda und Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vor. Der Prozess gegen sie soll Mitte Oktober fortgesetzt werden.| 20.08.2018 20:00 Uhr

Berlin: Die FDP hat Verfassungsbeschwerde gegen den sogenannten "Staatstrojaner" eingelegt. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Bundestagsfraktion, Buschmann, sagte, die Liberalen seien davon überzeugt, dass eine Online-Durchsuchung zur Verbrecherjagd unverhältnismäßige Eingriffe ermögliche. Die Große Koalition überschreite damit bewusst die Grenzen der Rechtssprechung des Bundesverfassungsgerichts. Mithilfe der von Nutzern unbemerkt auf PCs, Smartphones oder Tablets installierten Spähsoftware dürfen Ermittler seit rund einem Jahr zur Aufklärung von Straftaten unter anderem Messenger-Dienste überwachen.| 20.08.2018 20:00 Uhr

Rom: Papst Franziskus hat den sexuellen Missbrauch von mehr als tausend Kindern durch katholische Priester in den USA als Gräueltaten verurteilt. In einem öffentlichen Brief schreibt Franziskus, es sei nie genug, um Verzeihung zu bitten. Er räumte schwere Fehler der Kirche ein im Umgang mit Vergewaltigung von Kindern durch Geistliche. Die Irische Ordensfrau Marie Collins kritisierte, dem Brief fehle ein Aktionsplan. Die Kirche brauche nicht erneut zu erklären, wie schrecklich Missbrauch sei. Sie müsse erklären, was getan werde, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Collins hatte 2017 die päpstliche Kommission zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen aus Protest verlassen. Der Trierer Bischof Ackermann sagte, Franziskus" Brief sei auch ein Aufruf an die katholische Kirche in Deutschland.| 20.08.2018 20:00 Uhr

Das Wetter In der Nacht größtenteils klar oder gering bewölkt, nur in Ostfriesland sind lokale Schauer möglich. Dazu 16 Grad an der Nordsee bis 10 Grad im Landesinnern. Morgen anfangs flächendeckend bewölkt, im Tagesverlauf Auflockerungen und reichlich Sonne. Höchstwerte 20 Grad auf Sylt bis 27 Grad in Niedersachen. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch viel Sonne mit örtlicher Bewölkung, 23 bis 31 Grad. Am Donnerstag wechselhaft bewölkt mit sonnigen Abschnitten, örtliche Schauer und Gewitter sind möglich bei 20 bis 29 Grad.| 20.08.2018 20:00 Uhr