NDR Info Nachrichten vom 31.07.2018:

Freispruch im Prozess um Wehrhahn-Anschlag

Düsseldorf: 18 Jahre nach dem Sprengstoffanschlag am S-Bahnhof Wehrhahn hat das Landgericht den Angeklagten freigesprochen. Der 52-Jährige war erst Anfang vergangenen Jahres festgenommen und wegen zwölffachen versuchten Mordes angeklagt worden. Mehrere Zeugen hatten behauptet, der ehemalige Militaria-Händler habe den Anschlag gestanden, im Prozess bestritt er ihn. Das Schwurgericht wertete die Zeugenaussagen als nicht belastbar und sah eine Tatbeteiligung des Angeklagten nicht als erwiesen an. Bereits im Mai war er daher aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Am 27. Juli 2000 war am Düsseldorfer S-Bahnhof Wehrhahn eine selbstgebaute Rohrbombe explodiert. Sie verletzte zehn Migranten und Migrantinnen aus der ehemaligen Sowjetunion, die auf dem Nachhauseweg von einer Sprachschule waren. Unter den Opfern waren sechs jüdische Zuwanderer. Eine hochschwangere Frau verlor durch den Anschlag ihr ungeborenes Kind.| 31.07.2018 10:45 Uhr

Arbeitslosenzahl steigt auf rund 2,3 Millionen

Nürnberg: Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist in diesem Monat auf rund 2,3 Millionen gestiegen. Wie die Bundesagentur für Arbeit am Vormittag mitteilte, ist das der niedrigste Wert in einem Juli seit der Wiedervereinigung. Im Vergleich zum Vormonat gab es den Angaben zufolge 49.000 Jobsucher mehr, gegenüber dem Vorjahr ging deren Zahl dagegen um 193.000 zurück. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf 5,1 Prozent. Der Chef der Bundesagentur, Scheele, betonte, die Arbeitslosigkeit habe im Juli allein aus jahreszeitlichen Gründen zugenommen. Saisonbereinigt sei die Zahl gesunken. Die Rückgänge habe es diesmal vorwiegend in Westdeutschland gegeben.| 31.07.2018 10:45 Uhr

Bund-Länder-Treffen zu Folgen der Dürre

Berlin: Vertreter von Bund und Ländern wollen heute auf Arbeitsebene über die Situation der von der Dürre geplagten Landwirtschaft beraten. Bundesagrarministerin Klöckner will morgen im Kabinett über die Auswirkungen von Hitze und Trockenheit berichten. Entscheidungen über Hilfszahlungen sollen erst nach der Erntebilanz Ende August fallen. Dem Agrarminister von Mecklenburg-Vorpommern, Backhaus, geht das nicht schnell genug. Der SPD-Politiker sagte im Deutschlandfunk, es gebe für die Landwirte in einzelnen Bundesländern eine Situation, wie er sie noch nicht erlebt habe. Sie bräuchten schnelle und unkomplizierte Hilfe. Er wünsche sich, dass die Bundesregierung rasch anerkenne, dass eine Notsituation vorliege. Dann wäre der Weg für Soforthilfen des Bundes frei. Allein für Mecklenburg-Vorpommern bezifferte der Minister die bisherigen Schäden auf 300 bis 350 Millionen Euro.| 31.07.2018 10:45 Uhr

Trump: bereit zu Gesprächen mit Iran

Teheran: Der Iran hat zurückhaltend auf das Gesprächsangebot von US-Präsident Trump reagiert. Der iranische Präsidentenberater Abutalebi stellte dafür auf Twitter Bedingungen. Vor einem Treffen mit Präsident Ruhani müssten die USA erst einmal ihre Feindseligkeiten gegen den Iran einstellen. Trump solle den Ausstieg aus dem Atomabkommen sowie die neuen Sanktionen zurücknehmen. Der US-Präsident hatte in Washington gesagt, wenn die iranische Führung es wolle, sei er jederzeit und ohne Vorbedingungen zu einem Gespräch bereit. Er spreche auch über einen neuen Atomvertrag, wenn diesmal etwas Aussagekräftiges ausgehandelt werde, so der US-Präsident. Das Abkommen von 2015 bezeichnete Trump als Papierverschwendung. Daraus waren die USA im Mai ausgetreten und hatten neue Handelsbeschränkungen erlassen.| 31.07.2018 10:45 Uhr