NDR Info Nachrichten vom 20.07.2018:

Merkel: Weltwirtschaft in ernsthafter Lage

Berlin: Kanzlerin Merkel sieht wegen der Handelskonflikte mit den USA die Weltwirtschaft in einer ernsthaften Lage. Merkel sagte auf ihrer Pressekonferenz vor Hauptstadtjournalisten, die drohenden US-Zölle auf Autos aus der EU seien nicht mit den Regeln der Welthandelsorganisation vereinbar. Solche Zölle seien eine Gefahr für die Prosperität vieler in der Welt. Sollte es EU-Kommissionspräsident Juncker bei seinen Gesprächen nächste Woche in Washington nicht gelingen, diese Zölle abzuwenden, werde sich die EU mit Gegenmaßnahmen beschäftigen müssen. Mit Blick auf mögliche weitere Diesel-Fahrverbote kündigte Merkel an, dass die Bundesregierung bis Herbst eine Entscheidung fällen wird, ob Diesel-Autos mit Katalysatoren nachgerüstet werden müssen. Die Maßgabe der Verhältnismäßigkeit sei dabei aber wichtig. Bisher hat die Bundesregierung in der Frage keine einheitliche Linie.| 20.07.2018 13:00 Uhr

Bundesregierung besorgt wegen Brexit-Verhandlungen

Brüssel: Die Bundesregierung ist angesichts des schleppenden Verlaufs der Brexit-Verhandlungen skeptisch, ob ein Abschluss im vorgegebenen Zeitrahmen mögich ist. Europastaatsminister Roth sagte am Rande von Beratungen mit seinen EU-Kollegen, auch ein ungeregelter Austritt Großbritanniens sei möglich. Die jüngsten Vorschläge der britischen Regierung stünden zum Teil im Widerspruch zu dem, was die EU in ihren Leitlinien zu den Verhandlungen festgelegt habe. Es gebe deshalb noch sehr viele offene Fragen, so Roth. Großbritannien will die EU nach derzeitigem Stand am 29. März des kommenden Jahres verlassen. Als besonders schwierig gilt in den Verhandlungen die Frage, wie Grenzkontrollen zwischen dem EU-Staat Irland und dem britischen Nordirland vermieden werden können.| 20.07.2018 13:00 Uhr

Italien will Sophia-Schiffe abweisen

Rom: Italien will offenbar seine Unterstützung für die EU-Marinemission "Sophia" im Mittelmeer aufkündigen. Migranten, die von Schiffen der Mission gerettet würden, sollten künftig nicht mehr in italienischen Häfen an Land gehen dürfen, schreibt die Zeitung "Die Welt". Das Blatt beruft sich auf einen Brief, den Außenminister Milanesi der EU-Außenbeauftragten Mogherini geschrieben hat. Darin fordert die italienische Regierung demnach eine Revision des Operationsplans, um die Regeln zur Ausschiffung mit dem Prinzip einer fairen Aufgabenteilung in Einklang zu bringen. Es habe in Brüssel bereits erste Beratungen über Alternativen zur Verteilung der geretteten Menschen gegeben, die heute fortgesetzt werden sollten. Italien weigert sich schon seit längerem, Flüchtlinge von privaten Rettungsschiffen aufzunehmen.| 20.07.2018 13:00 Uhr

Botschafter: Putin zu weiterem Treffen mit Trump bereit

Moskau: Ein weiteres Gipfeltreffen von US-Präsident Trump und Russlands Staatschef Putin noch in diesem Jahr scheint möglich. Der russische Botschafter in den USA, Antonow, sagte, Putin sei grundsätzlich bereit für weitere Gespräche mit Trump. Es fördere das gegenseitige Verständnis, wenn man in einem ständigen Dialog bleibe. Antonow schränkte zugleich ein, zunächst müsse die Führung in Moskau das jüngste Treffen in Helsinki bewerten. Der US-Präsident hatte Putin zu einem weiteren Treffen nach Washington eingeladen. Dies könne bereits im Herbst stattfinden, so Trump.| 20.07.2018 13:00 Uhr

Spahn: Anreize für mehr Arzt-Sprechstunden

Berlin: Bundesgesundheitsminister Spahn stellt Ärzten, die zusätzliche Sprechstunden ohne Terminvergabe anbieten, mehr Geld in Aussicht. Mediziner, die dabei helfen, die Versorgung zu verbessern, sollten höher und außerhalb des Budgets vergütet werden, sagte der CDU-Politiker dem "Deutschen Ärzteblatt". Voraussetzung ist demnach, dass Praxen pro Woche mindestens fünf offene Sprechstunden ohne vorherige Terminfestlegung anbieten. Krankenkassen und Ärzteschaft sollten aushandeln, für welche Arztgruppen und unter welchen Bedingungen die neuen Regelungen gelten sollen. Spahn kündigte an, den geplanten Gesetzentwurf zur Verbesserung der Patientenversorgung in Kürze vorzulegen.| 20.07.2018 13:00 Uhr

Immer weniger Kirchen-Mitglieder

Bonn: Die beiden großen christlichen Kirchen haben im vergangenen Jahr zusammen etwa 660.000 Mitglieder verloren. Nach Angaben der Evangelischen Kirche in Deutschland ging die Zahl der Protestanten um 390.000 auf 21,5 Millionen zurück. Die Zahl der Katholiken sank laut Deutscher Bischofskonferenz um 270.000 auf 23,3 Millionen. Beide Konfessionen verzeichneten dabei auch mehr gezielte Kirchenaustritte. Rund 200.000 Menschen verließen 2017 die evangelische Kirche, im Jahr zuvor waren es 190.000. Bei den Katholiken waren es 167.000 Austritte und damit 5.000 mehr.| 20.07.2018 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Heute oft sonnig bei 25 bis 31 Grad; an den Küsten etwas kühler. Meist schwachwindig. Nachts bleibt es trocken, Tiefstwerte 17 bis 10 Grad. Morgen viel Sonne und Höchstwerte bis 33 Grad. Am Sonntag oft heiter, nur vereinzelt Niederschlag, 21 bis 30 Grad. Am Montag zeitweise heiter bei unveränderten Temperaturen.| 20.07.2018 13:00 Uhr