NDR Info Nachrichten vom 19.07.2018:

Ausnahmezustand in Türkei aufgehoben

Ankara: Der seit zwei Jahren geltende Ausnahmezustand in der Türkei ist aufgehoben. Die Regelung lief um Mitternacht aus. Der Ausnahmezustand war nach dem gescheiterten Putschversuch im Juli 2016 verhängt und seitdem mehrmals verlängert worden. Die bürgerlichen Freiheiten waren dadurch eingeschränkt. Zehntausende Menschen wurden festgenommen oder aus dem Staatsdienst entlassen. Ihnen werden Verbindungen zur Gülen-Bewegung vorgeworfen, die für den Putschversuch verantwortlich sein soll. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International warnte vor geplanten Terror-Abwehrgesetzen in der Türkei. Damit könnten viele Notstands-Regelungen bestehen bleiben.| 19.07.2018 06:45 Uhr

Skandal um scheinwissenschaftliche Zeitschriften

Hamburg: Immer mehr Wissenschaftler veröffentlichen ihre Forschungsergebnisse offenbar in unseriösen Zeitschriften. Nach einer Recherche von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung und weiteren Medien sind weltweit etwa 400.000 Forscher betroffen - davon aus Deutschland etwa 5.000. Demnach veröffentlichen scheinwissenschaftliche Verlage teilweise gegen hohe Gebühren Artikel in Online-Zeitschriften, ohne deren Inhalte wie eigentlich üblich Experten zur Prüfung vorzulegen. Dadurch werde die Glaubwürdigkeit der Forschung untergraben, kritisierten führende Wissenschaftler. Deutsche Hochschulen warnen bereits seit längerem vor solchen Methoden. Dennoch stieg die Zahl der Veröffentlichungen den Recherchen zufolge seit 2013 rasant an.| 19.07.2018 06:45 Uhr

Maas setzt sich für Europa-Sitz bei UN ein

Berlin: Bundesaußenminister Maas will sich im UN-Sicherheitsrat für einen ständigen europäischen Sitz engagieren. Dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" sagte der SPD-Politiker, es brauche europäische Geschlossenheit. Wenn Deutschland kommendes Jahr einen der zehn wechselnden Sitze in dem Gremium erhalte, werde er weiter für dieses Ziel werben. Nach dem für März geplanten Austritts Großbritanniens aus der EU wird mit Frankreich nur noch ein EU-Staat über einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat verfügen.| 19.07.2018 06:45 Uhr

Seehofer spricht von Kampagne gegen sich

Berlin: Bundesinnenminister Seehofer wertet die Kritik an seinen jüngsten Äußerungen in der Flüchtlingspolitik als Kampagne von politischen Gegnern. Der CSU-Chef sagte der "Augsburger Allgemeinen", die Angriffe richteten sich gegen seine Person und seine Partei. Dabei hätten sich auch einzelne aus der CSU vereinnahmen lassen.| 19.07.2018 06:45 Uhr

Wieder Evakuierungen in Syrien

Damaskus: Im Nordwesten Syriens hat offenbar die Evakuierung von zwei durch Rebellentruppen belagerten Dörfern begonnen. Nach Angaben der oppositionsnahen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien werden alle knapp 7.000 Bewohner mit Bussen in Gebiete gebracht, die von der Regierung kontrolliert werden. Im Gegenzug sollen hunderte Häftlinge aus syrischen Gefängnissen freigelassen werden. Die Evakuierung ist demnach Teil einer Einigung zwischen Verbündeten und Gegnern des Assad-Regimes in Damaskus. An den Verhandlungen sollen auch der Iran, die Türkei und Russland beteiligt gewesen sein.| 19.07.2018 06:45 Uhr

Thyssenkrupp-Chef: Keine Zerschlagung

Essen: Der Interims-Chef von Thyssenkrupp, Kerkhoff, hat einem Medienbericht zufolge signalisiert, dass der Konzern nicht zerschlagen wird. Die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" zitiert aus einem internen Schreiben. Darin schreibt Kerkhoff, der Vorstand habe vom Aufsichtsrat ein klares Mandat bekommen, die bisherige Geschäftspolitik fortzusetzen und alles unter einem Dach zu behalten. Der Betriebsrat hatte vor einer Zerschlagung des Unternehmens durch Finanzinvestoren gewarnt. Thyssenkrupp steckt in einer Führungskrise. Innerhalb kurzer Zeit waren der Konzernchef und der Aufsichtsratsvorsitzende zurückgetreten.| 19.07.2018 06:45 Uhr