NDR Info Nachrichten vom 06.07.2018:

Pro Asyl kritisiert Regierungskompromiss

Frankfurt am Main: Pro Asyl hat den Kompromiss der Regierungsparteien in der Asylpolitik kritisiert. Geschäftsführer Burkhardt sagte, die reichste Industrienation wolle die Verantwortung systematisch den ärmeren Grenzstaaten der EU aufdrücken. Es sei aber absehbar, dass Staaten wie Griechenland keine fairen Verfahren gewährleisten könnten. Die katastrophalen Zustände auf den Ägäis-Inseln würden erst der Anfang sein. CDU, CSU und SPD hatten sich darauf geeinigt, Flüchtlinge schneller in andere EU-Staaten zurückzuschicken, wenn sie dort registriert sind. Hierzu sollen die geplanten Ankerzentren und mehr Schleierfahndung dienen. Haben Flüchtlinge woanders bereits einen Asyl-Antrag gestellt, sollen sie an der Grenze zu Österreich binnen 48 Stunden zurückgewiesen werden. Dafür will die Bundesregierung Abkommen mit den betroffenen Staaten aushandeln.| 06.07.2018 10:45 Uhr

China reagiert auf Sonderzölle der USA

Peking: Die chinesische Führung hat auf die neuen Sonderzölle der USA mit Gegenmaßnahmen reagiert. Ein Sprecher des Außenministeriums erklärte, China verhänge mit sofortiger Wirkung Zölle auf amerikanische Waren. Einzelheiten wurden nicht genannt, staatliche Medien hatten zuvor aber von Agrar-Produkten und Fahrzeugen aus den USA gesprochen. Heute früh waren amerikanische Sonderzölle auf chinesische Waren im Wert von umgerechnet 29 Milliarden Euro in Kraft getreten. Präsident Trump hat zudem noch mit deutlich höheren Aufschlägen gedroht, sollte China auf die amerikanischen Zölle reagieren.| 06.07.2018 10:45 Uhr

Wieder Ausschreitungen in Nantes

Nantes: In der westfranzösischen Stadt hat es die dritte Nacht in Folge Ausschreitungen gegeben. Mehrere Autos gingen in Flammen auf. Ein 14-Jähriger Jugendlicher mit einem Benzinkanister wurde nach Agenturangaben festgenommen. Auslöser der Gewalt war der Tod eines 22-Jährigen bei einer Verkehrskontrolle in Nantes. Er war von einem Polizisten erschossen worden nachdem er seinen Wagen plötzlich zurückgesetzt hatte.| 06.07.2018 10:45 Uhr

Außenministertreffen zum Iran-Atomabkommen

Wien: Die Außenminister aus Deutschland, Russland, China, Frankreich und Großbritannien beraten heute mit ihrem Kollegen aus dem Iran über die Zukunft des Atomabkommens. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie es nach dem Ausstieg der USA weitergeht. Der Iran ist mit den wirtschaftlichen Zusagen der EU als Ausgleich nicht zufrieden. Das Paket sei enttäuschend und enthalte nur einige allgemeine Versprechungen und keine konkreten Vorschläge, sagte Präsident Ruhani nach Angaben aus Teheran in einem Telefonat mit Bundeskanzlerin Merkel.| 06.07.2018 10:45 Uhr

Weniger rechtsextremistische Gewalttaten

Berlin: Die Zahl rechtsextremistischer Gewalttaten ist im vergangenen Jahr laut einem Medienbericht deutlich gesunken. Registrierte Körperverletzungen gingen um mehr als 30 Prozent zurück, Brandstiftungen um mehr als 60 und Angriffe auf Asylunterkünfte um mehr als 70 Prozent, wie die Zeitungen der "Funke-Mediengruppe" berichten. Sie berufen sich auf das Bundesamt für Verfassungsschutz. Trotz der rückläufigen Tendenz gab es nach Informationen der "Neuen Osnabrücker Zeitung" aber auch im ersten Halbjahr 2018 immer noch fast jeden zweiten Tag einen Anschlag auf eine Asylunterkunft.| 06.07.2018 10:45 Uhr

Urteil zu gepanschten Medikamenten erwartet

Essen: Im mutmaßlichen Skandal um gepanschte Krebsmedikamente wird heute das Urteil erwartet. Die Staatsanwaltschaft wirft einem Apotheker aus Bottrop vor, jahrelang lebenswichtige Medikamente gestreckt zu haben. Sie fordert dreizehneinhalb Jahre Haft wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz und Betrugs. Nach Ansicht der Verteidigung gibt es für die Vorwürfe keine ausreichenden Beweise - sie fordert deshalb Freispruch.| 06.07.2018 10:45 Uhr