NDR Info Nachrichten vom 05.07.2018:

Seehofer: Gemeinsam Mittelmeer-Route schließen

Wien: Deutschland und Österreich wollen in der Flüchtlingspolitik gemeinsam vorgehen. Bundesinnenminister Seehofer und Kanzler Kurz sagten nach einem Gespräch, Flüchtlinge, die bereits in Italien oder Griechenland registriert seien, sollten von sogenannten Transitzentren an der deutsch-österreichischen Grenze in diese Länder zurückgeführt werden. Es gehe darum, die Menschen davon abzuhalten, über das Mittelmeer nach Europa zu kommen. Über das Thema wollen beide Länder in der kommenden Woche mit dem italienischen Innenminister sprechen. Ungarn lehnt es weiter ab, aus Deutschland abgeschobene Asylbewerber zurückzunehmen. Regierungschef Orban sagte nach einem Besuch bei Kanzlerin Merkel in Berlin, sein Land fühle sich nicht zuständig. Orban sieht im Fall von nicht-registrierten Flüchtlingen vor allem Griechenland in der Pflicht.| 05.07.2018 15:45 Uhr

Auto-Zölle: Merkel bietet Trump Verhandlungen an

Berlin: Die Bundesregierung will den USA im Handelsstreit entgegenkommen. Kanzlerin Merkel sagte, sie sei bereit, auf EU-Ebene über niedrigere Zölle auf amerikanische Autos zu verhandeln. Um nicht gegen die Regeln der WTO zu vestoßen, müssten mögliche Zollsenkungen dann für alle Handelspartner gelten. US-Präsident Trump droht der EU, für europäische Fahrzeuge künftig 25 statt wie bisher 2,5 Prozent Zoll zu verlangen. Die Europäische Union erhebt für amerikanische Autos aktuell Importzölle von zehn Prozent.| 05.07.2018 15:45 Uhr

Neuer Nowitschok-Fall wohl kein Anschlag

Salisbury: Vier Monate nach der Vergiftung des ehemaligen russischen Doppelagenten Skripal gibt es einen neuen Nowitschok-Fall in Großbritannien. Die Behörden haben bestätigt, dass das in einem Haus in der Nähe von Salisbury gefundene Paar ebenfalls dem Nervengift ausgesetzt war. Die Ermittler gehen im Gegensatz zum Fall Skripal aber nicht von einem gezielten Anschlag gegen den Mann und die Frau aus. Premierministerin May kündigte eine umfassende Untersuchung an. Russland reagierte ebenfalls besorgt. Kremlsprecher Peskow sprach von einer beunruhigenden Nachricht. Bislang sei Moskau aber noch nicht darüber informiert worden, dass in dem neuen Fall wieder der von sowjetischen Wissenschaftlern entwickelte Kampfstoff eingesetzt wurde.| 05.07.2018 15:45 Uhr

EU-Kommission befragt Bürger zur Zeitumstellung

Brüssel: Die EU-Kommission befragt die Bürger zum Thema Zeitumstellung. Im Internet haben die gut 500 Millionen Europäer in den kommenden Wochen die Möglichkeit, einen Fragebogen auszufüllen. Dabei können sie angeben, ob sie künftig ohne Zeitumstellung leben möchten oder ob sie die Winter- oder Sommerzeit bevorzugen. Seit fast 40 Jahren werden die Uhren in Deutschland zwei Mal im Jahr umgestellt, seit 2002 gibt es dazu eine EU-weit einheitliche Regelung. Der Nutzen der Zeitumstellung ist umstritten.| 05.07.2018 15:45 Uhr

Verhandlungen über katholischer Schulen gescheitert

Hamburg: Die Verhandlungen über den Erhalt mehrerer katholischer Schulen in der Hansestadt sind endgültig gescheitert. Die Kirche hat die von einer privaten Initiative ausgearbeiteten Rettungspläne abgelehnt. In einem Brief von Erzbischof Heße heißt es, es sei nach wie vor unklar, wie die notwendigen Investitionen an den betroffenen Standorten geschultert werden können. Das Erzbistum hatte im Januar angekündigt, aus finanziellen Gründen bis zu 8 von 21 katholischen Schulen in Hamburg zu schließen. Dagegen gab es Proteste. Eine private Initiative schlug vor, zum Erhalt der Schulen eine Genossenschaft zu gründen.| 05.07.2018 15:45 Uhr