NDR Info Nachrichten vom 22.06.2018:

Forscher beklagen Bildungsungerechtigkeit

Berlin: In Deutschland hat die Herkunft von Kindern nach wie vor einen hohen Einfluss auf ihren Bildungsweg. Das geht aus dem nationalen Bildungsbericht hervor, der heute in Berlin vorgestellt wurde. Demnach studieren Kinder von Akademikern in knapp 80 Prozent der Fälle, bei Eltern ohne Abitur sind es hingegen weniger als 25 Prozent. Die Wissenschaftlicher sprechen sich vor diesem Hintergrund für eine gezieltere Förderung und mehr Personal aus. Eine zentrale Herausforderung in Kindergärten und Schulen ist laut Bericht, dass Erzieher und Lehrer zunehmend mit sehr unterschiedlichen Gruppen umgehen müssen. So sprachen im vergangenen Jahr etwa 553.000 Kinder in der Kindertagesbetreuung in ihren Familien nicht vorranging Deutsch. Das sind fast 200.000 mehr als vor elf Jahren.| 22.06.2018 12:45 Uhr

CSU weist Kritik von Günther zurück

München: Die CSU hat die Kritik von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Günther an ihrem Kurs zurückgewiesen. Der CDU-Politiker hatte der Schwesterpartei vorgeworfen, sie wolle die Union weiter rechts rücken und gegen Europa positionieren. Dazu sagte CSU-Generalsekretär Blume, anti-europäisch seien in Wirklichkeit die Entscheidungen von 2015 gewesen. Er rate der CDU, nicht die Union in Frage zu stellen, nur weil Bundesinnenminister Seehofer geltendes Recht durchsetzen wolle. Seehofer will Flüchtlinge an der Grenze abweisen, wenn sie bereits in einem anderen EU-Staat registriert sind. Die Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Merkel lehnt das ab, solange es keine entsprechende Absprache mit anderen EU-Staaten gibt.| 22.06.2018 12:45 Uhr

Nahost-Reise: Merkel besucht Schule in Beirut

Beirut: Bundeskanzlerin Merkel hat ihre Nahost-Reise im Libanon fortgesetzt. Zunächst besuchte Merkel eine Schule in Beirut. Dort werden vormittags libanesische Kinder unterrichtet, am Nachmittag 600 syrische Flüchtlingskinder. Deutschland unterstützt den Libanon finanziell. Im vergangenen Jahr stellte Berlin 380 Millionen Euro zur Verfügung. Das kleine Land hat mehr als eine Million Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen. Am Nachmittag trifft die Kanzlerin Regierungschef Hariri und Präsident Aoun.| 22.06.2018 12:45 Uhr

Italien weist erneut Rettungsschiff ab

Rom: Italien hat erneut einem Rettungsschiff mit mehr als 200 Migranten an Bord das Anlegen in seinen Häfen verboten. Der italienische Innenminister Salvini rief Malta auf, die "Lifeline" aufzunehmen. Gleichzeitig forderte er, das Schiff müsse anschließend beschlagnahmt und die Mannschaft festgenommen werden. Hintergrund ist eine Diskussion über die Beflaggung des Schiffes. Laut der deutschen Hilfsorganisation fährt die "Lifeline" unter niederländischer Flagge. Die Regierung in Den Haag dementierte das. Vor etwa zwei Wochen war das Rettungsschiff "Aquarius" mit mehr als 600 Flüchtlingen an Bord sowohl von Italien, als auch von Malta abgewiesen worden. Spanien nahm sie schließlich auf.| 22.06.2018 12:45 Uhr

Hohe Lebenshaltungskosten in Deutschland

Wiesbaden: Das Leben in Deutschland ist teurer als in den meisten anderen EU-Ländern. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag das Preisniveau der privaten Konsumausgaben in Deutschland vergangenes Jahr rund fünf Prozent über dem europäischen Durchschnitt. Am höchsten war das Preisniveau demnach in Dänemärk, wo es um 42 Prozent über dem EU-Schnitt lag. Am günstigsten leben die Verbraucher in Bulgarien, wo sie für Miete, Waren und Dienstleistungen nur etwa halb so viel zahlen wie im europäischen Durchschnitt.| 22.06.2018 12:45 Uhr