NDR Info Nachrichten vom 19.06.2018:

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat Italien angeboten, dem Land bei seinen Problemen mit Flüchtlingen zu helfen. Merkel sagte bei einem Treffen mit dem neuen italienischen Ministerpräsidenten Conte, Deutschland werde sich solidarisch zeigen. Dabei gehe es auch darum, inwieweit man das Flüchtlingsproblem bereits in Nordafrika, insbesondere in Libyen, angehen könne. Bei der dortigen Unterbringung etwa müsse man mit Flüchtlingsorganisationen wie dem UNHCR zusammenarbeiten. Möglicherweise könne man schon hier Asylanträge bearbeiten, so die Kanzlerin. Sie will in den kommenden Tagen bi- und multilaterale Rückführungsabkommen mit EU-Staaten aushandeln. Hintergrund ist die CSU-Drohung, ab Juli in anderen Ländern registrierte Flüchtlinge an der deutschen Grenze zurückzuweisen.| 19.06.2018 00:00 Uhr

München: Bayerns Ministerpräsident Söder fordert ein Nachgeben von Kanzlerin Merkel im unionsinternen Streit über die Flüchtlingspolitik. Der CSU-Politiker bekräftigte, es brauche jetzt klare Entscheidungen - keine halbherzigen Kompromisse auf europäischer Ebene, die jahrelang dauerten. Wer sage, 2015 dürfe sich nicht wiederholen, der müsse auch entsprechende Maßnahmen folgen lassen. Söder betonte, nötig sei eine echte Asylwende und nicht nur eine kleine. Die Kanzlerin hatte zuvor noch einmal die Notwendigkeit einer europäischen Lösung hervorgehoben. Sie selbst habe vorgeschlagen, bis zum EU-Gipfel Ende des Monats daran zu arbeiten, sagte die CDU-Vorsitzende. Insofern sei es erfreulich, dass Innenminister Seehofer von der CSU darauf eingehe.| 19.06.2018 00:00 Uhr

Wolfsburg: Nach der Verhaftung von Audi-Chef Stadler hat Volkswagen noch nicht über eine Interimslösung entschieden. Ein Konzernsprecher sagte nach einer mehrstündigen Aufsichtsratssitzung, die Sachlage werde weiterhin geprüft. Zuvor hatten Medien berichtet, Audi-Vertriebsvorstand Schot solle Stadler vorübergehend ersetzen, solange dieser seine Amtsgeschäfte nicht führen könne. Der Audi-Chef sitzt seit heute in Untersuchungshaft. Gegen ihn wird im Zusammenhang mit dem Dieselbetrug ermittelt. Stadler und ein weiteres Vorstandsmitglied stehen unter Betrugsverdacht. Die Staatsanwaltschaft München wirft ihnen vor, von den Abgas-Manipulationen bei Audi gewusst, für Europa aber keinen Vertriebsstopp angeordnet zu haben. Der 55-Jährige soll spätestens morgen vernommen werden.| 19.06.2018 00:00 Uhr

New York: UN-Generalsekretär Guterres hat die Trennung von Einwandererfamilien an der Grenze zwischen den USA und Mexiko kritisiert. Ein Sprecher von Guterres sagte, Migranten müssten grundsätzlich mit Respekt und Würde behandelt werden - und im Einklang mit internationalem Recht. Kinder dürften nicht durch die Trennung von ihren Eltern traumatisiert werden. Die US-Behörden haben im Zuge der Einwanderungspolitik von Präsident Trump schon vor Monaten damit begonnen, alle Menschen, die illegal die Grenze überqueren, festzunehmen. Da Kinder nicht zusammen mit ihren Eltern inhaftiert werden dürfen, werden die Familien getrennt.| 19.06.2018 00:00 Uhr

Washington: US-Präsident Trump hat das Verteidigungsministerium angewiesen, unverzüglich eine eigene Weltraumarmee aufzubauen. Diese "Space Force" solle unabhängig von der Luftwaffe und ein eigener Bereich der Streitkräfte sein, sagte Trump zum Auftakt eines Treffens des Nationalen Raumfahrtrats im Weißen Haus. Der US-Kongress debattiert seit Jahren über eine Weltraumarmee, will diese aber der Luftwaffe angliedern.| 19.06.2018 00:00 Uhr

Leer: Die Deutsche Bahn plant in Ostfriesland die größte Drehbrücke Europas. Sie ist als Ersatz für die zerstörte Friesenbrücke an der Ems bei Weener vorgesehen. Der drehbare Teil soll demnach eine Spannweite von 142 Metern haben und für Schiffsbreiten von 52 Metern wie im Panama-Kanal ausgelegt sein. Das Bauwerk könnte 2024 in Betrieb gehen, sagten Bahnvertreter während einer Infoveranstaltung in Westoverledingen im Kreis Leer. Ein Frachtschiff hatte die Friesenbrücke Ende 2015 gerammt und teilweise zerstört. Seitdem ist die Bahnverbindung von Leer nach Groningen in den Niederlanden unterbrochen.| 19.06.2018 00:00 Uhr

Zum Sport: Bei der Fußball-Weltmeisterschaft hat England gegen Tunesien mit 2 zu 1 gewonnen. Belgien startete mit einem 3 zu 0 Erfolg gegen Panama in das Turnier. Schweden setzte sich in seinem Auftaktspiel gegen Südkorea mit 1 zu 0 durch. Die Skandinavier sind am Sonnabend nächster Gegner von Deutschland.| 19.06.2018 00:00 Uhr

Das Wetter: Es ist wechselnd bewölkt, im Verlauf zur Ems und Nordsee hin gibt es stellenweise leichten Regen. Tiefstwerte 16 bis 12 Grad. Tagsüber oft dichtere Wolken mit etwas Regen, im Verlauf von Nordwesten her freundlicher bei 18 bis 24 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch sonnig, nur nach Nordfriesland hin Schauer möglich. Temperaturanstieg auf 20 bis 29 Grad. Am Donnerstag wolkig und gelegentlich Regen bei 15 bis 22 Grad.| 19.06.2018 00:00 Uhr