NDR Info Nachrichten vom 16.06.2018:

Juncker warnt vor nationalen Alleingängen

Brüssel: Der Präsident der EU-Kommission, Juncker, hat in der Flüchtlingspolitik vor nationalen Alleingängen gewarnt. Im Bayerischen Rundfunk bezeichnete er ein europaweit geltendes Asylrecht als notwendig. Juncker forderte die Mitgliedstaaten auf, die Vorschläge der Komission zur Reform des derzeit geltenden Dublin-Abkommens umzusetzen. Der Kommissionpräsident äußerte sich vor dem Hintergrund des unionsinternen Streits über die Asylpolitik. Die CSU will erreichen, dass Flüchtlinge, die bereits in anderen EU-Ländern registriert worden sind, künftig an den deutschen Grenzen abgewiesen werden. Kanzlerin Merkel lehnt dies ab und setzt auf eine EU-weite Lösung. Innenminister Seehofer droht damit, die Zurückweisungen im Alleingang anzuordnen.| 16.06.2018 11:15 Uhr

Entlassung von Bamf-Chefin Cordt

Berlin: Bundesinnenminister Seehofer hat personelle Konsequenzen aus der Affäre um unrechtmäßige Asylbescheide im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gezogen. Er entlässt Behördenchefin Cordt. Ein Ministeriumssprecher erklärte, Seehofer habe der Leitungsspitze des BAMF bereits am Mittwoch mitgeteilt, dass sie von ihren Aufgaben entbunden werde. Über die Nachfolge solle in Kürze entschieden werden. Seehofer hatte bereits eine tiefgreifende Reform der Behörde angekündigt, bisher aber von Organisations- und Verfahrensänderungen gesprochen.| 16.06.2018 11:15 Uhr

Kinder illegaler Einwanderer von Eltern getrennt

Washington: US-Präsident Trump hat klargestellt, dass er vorerst an der Praxis festhalten wird, Kinder von ihren Eltern zu trennen, falls diese versuchen, die Grenze zu den USA illegal zu überqueren. Einen im Kongress diskutierten Gesetzentwurf, dieses Vorgehen zu beenden, werde er nicht unterzeichnen, sagte Trump. Die amerikanischen Behörden praktizieren die Trennung von Familien seit Oktober im Zuge einer "Null-Toleranz-Politik" gegenüber illegalen Zuwanderern. Nach Angaben des Innenministeriums in Washington sind seit April etwa 2.000 Kinder betroffen. Sie werden nicht zusammen mit den Eltern inhaftiert sondern in speziellen Einrichtungen oder bei Pflegefamilien untergebracht. Die Oppositionsführerin im Repräsentantenhaus, Pelosi, nannte die Vorgehensweise beschämend.| 16.06.2018 11:15 Uhr

Zweite Festnahme im Fall Babtschenko

Kiew: In der Ukraine ist im Zusammenhang mit dem angeblichen Mordkomplott gegen den russischen Journalisten Babtschenko ein zweiter Verdächtiger festgenommen worden. Nach Darstellung des ukrainischen Geheimdienstes handelt es sich um einen ukrainischen Staatsbürger. Er sei von Russland beauftragt worden, in seinem Heimatland Terroranschläge zu verüben. Die ukrainischen Behörden hatten Ende Mai das Gerücht in die Welt gesetzt, der Kreml-Kritiker Babtschenko sei in Kiew ermordet worden. Zur Begründung hieß es, nur so habe man einen Anschlag russischer Geheimdienste auf den Journalisten verhindern können. Bereits im Mai war ein Mann festgenommen worden, der in die Anschlagspläne verwickelt sein soll.| 16.06.2018 11:15 Uhr

Todesfälle in Nicaragua werden untersucht

Managua: Nicaraguas Präsident Ortega hat einer unabhängigen Untersuchung der etwa 170 Todesfälle bei Massendemonstrationen gegen die Regierung zugestimmt. Menschenrechtsorganisationen werden damit beauftragt. Das ist das Ergebnis einer Vermittlungsaktion der katholischen Kirche. In Nicaragua gibt es seit zwei Monaten immer wieder Proteste gegen den Präsidenten, der das Land seit elf Jahren regiert. Die Demonstranten verlangen seinen Rücktritt.| 16.06.2018 11:15 Uhr

Feuer beschädigt Glasgow School of Art

Glasgow: Ein Großbrand hat das Hauptgebäude der Kunsthochschule in der schottischen Stadt zum zweiten Mal schwer beschädigt. Regierungschefin Sturgeon sprach von einer extrem ernsten Situation. 120 Feuerwehrleute kämpften die Nacht hindurch gegen die Flammen. Das Feuer griff auch auf umliegende Häuser über. Der historische Sandsteinbau war erst 2014 von einem Brand zerstört worden und sollte nach der Renovierung im kommenden Jahr neu eröffnen.| 16.06.2018 11:15 Uhr