NDR Info Nachrichten vom 14.05.2018:

37 tote Palästinenser bei Gaza-Protesten

Gaza-Stadt: Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten sind mindestens 37 Menschen ums Leben gekommen. Es handele sich um Palästinenser, die von der Armee an der Grenze zum Gazastreifen erschossen worden seien, so die Gesundheitsbehörde im Palästinensergebiet. Etwa 1.700 weitere Menschen wurden demnach durch Schüsse, den Einsatz von Tränengas und durch Gummigeschosse verletzt. Die israelische Armee erklärte, sie schieße nur im Notfall. Sie warf der islamistischen Hamas vor, Proteste an der Grenze für Anschlagsversuche zu nutzen. Zu den Demonstrationen hatte die Hamas anlässlich der heutigen Einweihung der neuen US-Botschaft aufgerufen. Die amerikanische Vertretung verlegt ihren Sitz von Tel Aviv nach Jerusalem, nachdem US-Präsident Trump Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt hatte. Die Palästinenser lehnen den Schritt ab, weil sie Jerusalem ihrerseits als Hauptstadt beanspruchen.| 14.05.2018 14:45 Uhr

Torra neuer Regionalpräsident in Katalonien

Barcelona: Nach Monaten unter spanischer Zwangsverwaltung hat die Region Katalonien wieder einen Regierungschef. Das katalanische Parlament wählte den parteilosen Kandidaten Torra im zweiten Wahlgang zum Regionalpräsidenten. Dafür war eine einfache Mehrheit der Stimmen nötig. Im ersten Wahlgang am Sonnabend war Torra an der absoluten Mehrheit gescheitert. Nach einem umstrittenen Unabhängigkeitsreferendum hatte die spanische Zentralregierung die katalanische Führung im vergangenen Herbst abgesetzt. Anschließend verfügte Madrid eine Neuwahl in der Region. Der abgesetzte Regierungschef Puigdemont betrachtet sich nach wie vor als legitimen Amtsinhaber, ist aber vor der spanischen Justiz ins Ausland geflohen. Er hat Torra selbst als Kandidaten vorgeschlagen.| 14.05.2018 14:45 Uhr

DGB-Chef Hoffmann fordert Tarifbindung für alle

Berlin: Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Hoffmann, hat eine Ausweitung der Tarifbindung in der Wirtschaft eingefordert. Die Beschäftigten müssten mehr verdienen, kürzer arbeiten und länger Urlaub haben, sagte Hoffmann auf dem DGB-Bundeskongress in Berlin. Derzeit werde aber nur jeder Zweite nach Tarifvertrag bezahlt. Zuvor hatten die Delegierten den 62-Jährigen für vier weitere Jahre in seinem Amt bestätigt. Auch seine Stellvertreterin Hannack sowie die Vorstandsmitglieder Buntenbach und Körzell wurden wiedergewählt.| 14.05.2018 14:45 Uhr

Bundesfinanzhof kritisiert Steuer-Zinsen

München: Der Bundesfinanzhof hat erstmals Zweifel am Zinssatz der Finanzämter auf Steuerforderungen geäußert. Angesichts der dauerhaft niedrigen Zinsen sei es fraglich, ob ein Zinssatz von sechs Prozent pro Jahr verfassungsgemäß sei, heißt es in der Begründung des Gerichts. Es forderte den Gesetzgeber zum Handeln auf. Die Finanzämter kassieren jedes Jahr allein bei Betriebsprüfungen milliardenhohe Zinsen. Der Beschluss des Bundesfinanzhofes bezieht sich auf die vergangenen drei Jahre.| 14.05.2018 14:45 Uhr

Bundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen Somalier

Karlsruhe: Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen einen 20-jährigen Somalier erhoben. Wie die Behörde mitteilte, soll sich der Mann an der terroristischen "Al-Schabab"-Organisation in Somalia beteiligt haben. Er habe sich bei Angriffen in Mogadischu des versuchten Mordes und der Beihilfe zum Mord schuldig gemacht. Der verdächtige Somalier war 2014 nach Deutschland gekommen; seit Februar dieses Jahres befindet er sich in Untersuchungshaft.| 14.05.2018 14:45 Uhr

Merkel fordert Visum für Hajo Seppelt

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat die russischen Behörden aufgefordert, den ARD-Journalisten Hajo Seppelt zur Fußball-Weltmeisterschaft einreisen zu lassen. Die Entscheidung, das Visum von Seppelt für ungültig zu erklären, sei falsch, sagte Regierungssprecher Seibert. Russland hatte de facto ein Einreiseverbot für den 55-Jährigen verhängt. Er ssei "unerwünscht", hieß es. Der Investigativ-Journalist hatte mit einer Fernsehdokumentation die Aufdeckung des russischen Dopingskandals ins Rollen gebracht.| 14.05.2018 14:45 Uhr