NDR Info Nachrichten vom 14.05.2018:

Gewaltsame Zusammenstöße im Gazastreifen

Jerusalem: Wenige Stunden vor der Eröffnung der US-Botschaft in Israel ist es zu Zusammenstößen an der Grenze zum Gazastreifen gekommen. Ein Palästinenser sei von israelischen Soldaten erschossen worden, teilte die Gesundheitsbehörde in Gaza mit. Mindestens 12 Palästinenser wurden demnach verletzt. Israelische Soldaten hatten nach Angaben von Reportern Schüsse abgegeben, als zahlreiche Palästinenser versuchten, den Grenzzaun nach Israel zu durchbrechen. Am Nachmittag weihen die USA den neuen Botschaftssitz in Jerusalem ein. Die Feier mit mehreren hundert Gästen fällt auf den 70. Jahrestag der Staatsgründung Israels. Regierungschef Netanjahu sprach von einem bewegenden Tag für sein Volk. Die Palästinenser riefen zu Massenprotesten auf. Sie lehnen die Verlegung der Botschaft ab, weil sie Jerusalem ihrerseits als Hauptstadt beanspruchen.| 14.05.2018 11:45 Uhr

Studie belegt Personalmangel bei Jugendämtern

Berlin: Beim Schutz von Kindern vor Gewalt sind Jugendämter offenbar häufig überfordert. Die Deutsche Kinderhilfe hat eine entsprechende Studie der Hochschule Koblenz vorgestellt. Demnach gibt es in vielen Ämtern zu wenig Personal. Sozialpädagogen müssten mehr Fälle als empfohlen bearbeiten. Ein Großteil der Mitarbeiter wende maximal eine Stunde für einen Hausbesuch auf. Etwa zwei Drittel der Arbeitszeit würden mit der Dokumentation verbracht. Die Autorin der Studie schließt daraus, dass im zuständigen Sozialen Dienst bundesweit etwa 16.000 Beschäftigte fehlen. In Auftrag gegeben wurde die Studie vom Jugendamt Berlin-Mitte.| 14.05.2018 11:45 Uhr

Altmaier will im Ukraine-Konflikt vermitteln

Kiew: Bundeswirtschaftsminister Altmaier will im Streit über die Gas-Pipeline "Nord Stream 2" zwischen Russland und der Ukraine vermitteln. Der CDU-Politiker sagte vor einem Treffen mit Regierungschef Groisman, es müsse eine Lösung gefunden werden, die den Interessen aller Beteiligten Rechnung trage. Die Regierung in Kiew befürchtet, wegen der geplanten Ostsee-Pipeline Einnahmen zu verlieren. Bislang verdiente die Ukraine als Transitland am Gas-Transport von Russland nach Europa. Altmaier fliegt heute weiter nach Moskau. Dort stehen bis morgen Gespräche mit russischen Regierungsvertretern an.| 14.05.2018 11:45 Uhr

Kataloniens Parlament wählt neuen Regierungschef

Barcelona: Nach Monaten unter spanischer Zwangsverwaltung soll die Region Katalonien heute wieder einen Regierungschef bekommen. Das Regionalparlament in Barcelona ist zusammengekommen, um erneut über den parteilosen Kandidaten Torra abzustimmen. Im ersten Wahlgang am Sonnabend war er wie erwartet an der absoluten Mehrheit gescheitert, bei der zweiten Abstimmung heute reicht die einfache Mehrheit. Nach einem umstrittenen Unabhängigkeitsreferendum hatte die spanische Zentralregierung die katalanische Führung im vergangenen Herbst abgesetzt. Anschließend verfügte Madrid eine Neuwahl in der Region. Der abgesetzte Regierungschef Puigdemont betrachtet sich nach wie vor als legitimen Amtsinhaber, ist aber vor der spanischen Justiz ins Ausland geflohen. Er hat Torra selbst als Kandidaten vorgeschlagen.| 14.05.2018 11:45 Uhr

BFH: Zinssatz für säumige Steuerzahler realitätsfern

München: Der Bundesfinanzhof hat erstmals Zweifel am Zinssatz der Finanzämter auf Steuerforderungen geäußert. Angesichts der dauerhaft niedrigen Zinsen sei es fraglich, ob ein Zinssatz von sechs Prozent pro Jahr verfassungsgemäß sei, heißt es in der Begründung des Gerichts. Es forderte den Gesetzgeber zum Handeln auf. Die Finanzämter kassieren jedes Jahr allein bei Betriebsprüfungen milliardenhohe Zinsen. Der Beschluss des Bundesfinanzhofes bezieht sich auf die vergangenen drei Jahre.| 14.05.2018 11:45 Uhr