NDR Info Nachrichten vom 03.05.2018:

Stuttgart: Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann hat den Großeinsatz der Polizei in der Flüchtlingsunterkunft in Ellwangen gelobt. Nach der von anderen Flüchtlingen mit Gewalt verhinderten Abschiebung eines Asylbewerbers aus Togo sei der Einsatz folgerichtig gewesen, sagte Kretschmann mehreren Zeitungen. Er dankte der Polizei, die mit der notwendigen Besonnenheit und erforderlichen Konsequenz reagiert habe. Der Grünen-Politiker nannte die Übergriffe vom Montag in keiner Weise hinnehmbar. Die Polizei hatte heute den gesuchten Asylbewerber aus Togo in einer Flüchtlings-Unterkunft gefunden. Der 23-Jährige und 17 weitere Bewohner des Heims seien in der Vergangenheit wiederholt als Unruhestifter aufgefallen. Die heutige Aktion habe sich vor allem gegen mögliche kriminelle Strukturen gerichtet.| 03.05.2018 13:00 Uhr

Hamburg: Die Bundesrepublik hat in den 1960er Jahren entgegen öffentlichen Äußerungen umfassende Planungen für den Einsatz von Chemiewaffen angestellt. Das geht aus Akten der Bundeswehr und der US-Regierung hervor, die NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung jetzt auswerten konnten. Danach hat der damalige Verteidigungsminister von Hassel 1963 die US-Regierung vor dem Hintergrund des Kalten Krieges um die Belieferung mit chemischen Kampfstoffen gebeten. Washington habe sich jedoch dagegen entschieden. Bundesregierung und Bundeswehr hatten immer wieder bestritten, den Einsatz und Besitz von Chemiewaffen zu planen.| 03.05.2018 13:00 Uhr

Berlin: Aus Sicht der Krankenkassen sind viele der in Arztpraxen angeboteten Selbstzahler-Leistungen oft nutzlos oder können Patienten sogar schaden. Diese sogenannten "Igel-Leistungen" widersprächen teils den Empfehlungen von Fachverbänden, teilte der Medizinische Dienst der Krankenkassen mit. Als Beispiel nennen die Experten die Messungen des Augeninnendrucks zur Glaukom-Früherkennung. Sie ist demnach eine der am häufigsten verkauften Leistungen. Gefolgt vom Ultraschall der Eierstöcke und anderen Tests zur Krebsfrüherkennung. Zur Ermittlung der meistverkauften Leistungen wurden 2000 gesetzlich Versicherte von 20 bis 69 Jahren befragt.| 03.05.2018 13:00 Uhr

Berlin: Bundestagspräsident Schäuble hat vor gezielten Angriffen auf die Glaubwürdigkeit seriöser Medien gewarnt. Diese gefährdeten die Demokratie, sagte der CDU-Politiker dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Schäuble äußerte sich zum Internationalen Tag der Pressefreiheit. Er wird heute weltweit begangen. In der Geschichte seien zwar immer schon Informationen und Nachrichten gefälscht worden, so der Parlamentspräsident. Aber durch die Entwicklung in der Informations- und Kommunikationstechnologie hätten die Manipulations-Möglichkeiten eine noch nie dagewesene Dimension erreicht.| 03.05.2018 13:00 Uhr

Kiel: Die Finanzierung der Kitas steht im Fokus einer zweitägigen Konferenz der Familienminister, die heute in der Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein stattfindet. Die Bundesregierung will den Ländern bis 2021 rund dreieinhalb Milliarden Euro geben, mit denen diese die Qualität der Kinderbetreuung verbessern sollen. Dazu gehört unter anderem eine bessere Qualifizierung von Erziehern. Im Gegenzug sollen die Länder zusichern, ihre eigenen Mittel für Kitas nicht zu verringern.| 03.05.2018 13:00 Uhr

Stockholm: Nach den Missbrauchsvorwürfen im Umfeld der Schwedischen Akademie soll morgen bekanntgegeben werden, ob es in diesem Jahr einen Literatur-Nobelpreis gibt. Ein endgültiger Beschluss soll in einer Sitzung der Akademiemitglieder gefasst werden, so ein Mitglied des Gremiums im schwedischen Rundfunk. Im November 2017 war bekannt geworden, dass der Ehemann eines Akademiemitglieds über Jahre hinweg 18 weibliche Mitglieder, Frauen oder Töchter von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Institution belästigt oder missbraucht haben soll. Der Beschuldigte ist selbst Künstler und Leiter eines Kulturzentrums. Er bestreitet die Vorwürfe. Die Staatsanwaltschaft in Stockholm hatte Ermittlungen gegen den Mann mangels Beweisen eingestellt.| 03.05.2018 13:00 Uhr

Karlsruhe: Der ehemalige Generalbundesanwalt Harald Range ist tot. Er starb bereits gestern im Alter von 70 Jahren, wie das Bundesjustizministerium heute bestätigte. Range hatte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe von 2011 bis 2015 geleitet. Zu seinen wichtigsten Entscheidungen im Amt gehörte die Anklage gegen die einzige Überlebende des "Nationalsozialistischen Untergrund", Beate Zschäpe. Range wurde 2015 vom damaligen Justizminister Maas in den Ruhestand versetzt. Hintergrund war die Affäre um den Internet-Blog "Netzpolitik.org" - Range hatte angegeben vom Ministerium angewiesen worden zu sein, die Ermittlungen gegen zwei Journalisten wegen Landesverrats einzustellen. Der damalige Minister widersprach dem und löste Range ab.| 03.05.2018 13:00 Uhr

Nachmittags freundlich bei 11 bis 19 Grad. Nachts durchweg trocken, im Verlauf Nebelfelder, Tiefstwerte zwischen 6 bis minus 1 Grad, häufig Bodenfrost. Morgen heiter bei 10 bis 19 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend viel Sonne, dann 15 bis 22, an der See etwas kühler.| 03.05.2018 13:00 Uhr