NDR Info Nachrichten vom 28.04.2018:

Wirtschaft enttäuscht von Merkel-Trump-Treffen

Berlin: Vertreter der Wirtschaft haben enttäuscht auf das Treffen von Kanzlerin Merkel mit US-Präsident Trump reagiert. Der Chef des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Kempf, sagte, der Besuch in Washington habe keine sichtbare Annäherung in den Streitpunkten wie der Handelspolitik gebracht. Es sei für deutsche Unternehmen unklar, ob die EU dauerhaft von den Stahl- und Aluminiumzöllen ausgenommen werde. Der Außenhandelsverband sieht noch eine kleine Chance, dass Trump einlenkt. Präsident Bingmann sagte, man könne sicher nicht von einem Durchbruch sprechen. Aber die Tür für eine Lösung im Streit über die Zölle bleibe einen Spalt weit offen. Der US-Präsident hatte gestern nicht erkennen lassen, ob er an seinem Plan festhält, Abgaben auf Stahl- und Aluminiumimporte zu erheben. Die bisherige Ausnahmeregelung für EU-Staaten läuft Anfang kommender Woche aus.| 28.04.2018 16:15 Uhr

Keine Einigung zur Besteuerung von Internetkonzernen

Sofia: Die Finanzminister der Europäischen Union sind beim Thema härtere Steuerregeln für Internetkonzerne uneins. Es gebe viele verschiedene Ansichten, sagte EU-Wirtschaftskommissar Moscovici nach einem informellen Treffen der Minister in Sofia. Deutschland und Frankreich fordern schnelle Maßnahmen auf europäischer Ebene. Sie kritisieren, dass die Digitalkonzerne in der EU gewaltige Umsätze und Gewinne verbuchen, aber kaum Steuern zahlen, da sie in den meisten Ländern keine versteuerbaren Firmensitze haben. Luxemburgs Finanzminister Gramegna wandte sich gegen eine europäische Regelung. Steuerfragen dieser Art müssten auf Ebene der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD, geklärt werden. Auch Irland und Malta lehnen den Vorschlag der EU-Kommission ab. Er sieht eine Ertragssteuer in Höhe von drei Prozent vor.| 28.04.2018 16:15 Uhr

UNO untersucht Vorwürfe gegen österreichische Blauhelme

New York: Die Vereinten Nationen haben eine Untersuchung der Vorwürfe gegen österreichische Blauhelme auf den Golanhöhen angekündigt. Die Soldaten waren im September 2012 an einem Grenzposten eingesetzt und stehen im Verdacht, syrische Polizisten nicht vor einer Todesfalle gewarnt zu haben. Gestern hatte eine österreichische Zeitschrift ein Video veröffentlicht, das zeigen soll, wie die neun Syrer in einem Hinterhalt erschossen werden. Ein Sprecher der Vereinten Nationen erklärte, die UNO erwarte von ihren Blauhelmen, dass sie jederzeit die höchsten professionellen und ethischen Standards befolgen. Er kündigte an, gemeinsam mit den österreichischen Behörden den Vorwürfen nachzugehen. Das Verteidigungsministerium in Wien hat bereits eine Untersuchungskommission eingesetzt.| 28.04.2018 16:15 Uhr

Haftbefehl gegen Vater des toten Säuglings in Kiel

Kiel: Nach dem Tod eines Säuglings ist Haftbefehl gegen den Vater erlassen worden. Der 19-Jährige werde beschuldigt, seine erst vier Wochen alte Tochter getötet zu haben, teilte die Polizeidirektion Kiel mit. Beamte hatten das schwerverletzte Kind gestern bei einem Einsatz in einem Mehrfamilienhaus entdeckt. Obwohl sie sofort mit der Wiederbelebung begannen, starb der Säugling. Die Polizei war gerufen worden, weil der Vater des Kindes in der Wohnung randalierte. Er war nach Angaben der Ermittler alkoholisiert und stand offenbar unter Drogeneinfluss.| 28.04.2018 16:15 Uhr