NDR Info Nachrichten vom 19.04.2018:

Merkel: EU-Reform-Kompromiss bis Mitte des Jahres

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat bekräftigt, gemeinsam mit Frankreich bis Mitte des Jahres einen Kompromiss für die geplanten EU-Reformen zu erarbeiten. Bei einem Besuch des französischen Präsidenten Macron betonte Merkel, erforderlich sei angesichts unterschiedlicher Positionen in einigen Punkten eine offene Debatte und am Schluss die Fähigkeit zum Kompromiss. Europa könne seine Interessen nur gemeinsam durchsetzen. Als Themen, die bei den Reformen angegangen werden sollen, nannte Merkel die europäische Asylpolitik, eine gemeinsame Außenpolitik sowie eine Weiterentwicklung der Wirtschafts- und Währungsunion. Gerade in den letzten Punkten liegen die Vorstellungen von Paris und Berlin vor allem bei der Umsetzung aber noch weit auseinander.| 19.04.2018 15:45 Uhr

BGH bestätigt Urteil zu IS-Anhängerin

Karlsruhe: Der Bundesgerichtshof hat das Urteil im Fall der jugendlichen IS-Sympathisantin Safia S bestätigt. Die damals 16-jährige Schülerin hatte im Februar 2016 einen Polizisten in Hannover mit einem Messerstich in den Hals lebensgefährlich verletzt. Die Richter der Vorinstanz, dem Oberlandesgericht Celle, hatten das Mädchen wegen versuchten Mordes zu sechs Jahren Jugendhaft verurteilt. Mit der Entscheidung des BGH ist das Urteil nun rechtskräftig.| 19.04.2018 15:45 Uhr

Abgas-Affäre: EU verschärft Zulassungsregeln

Straßburg: Das EU-Parlament hat striktere Regeln für die Zulassung von neuen Automodellen gebilligt. Die neue Verordnung sieht bei Verstößen hohe Bußgelder für Konzerne vor; außerdem Rückrufaktionen, die von der EU-Kommission angeordnet werden können. Künftig soll es demnach bei bereits genehmigten Modellen Stichproben geben. Geplant ist auch, die nationalen Zulassungsbehörden unabhängig zu überwachen. Hintergrund ist die Abgas-Affäre, die auch Schwachstellen der bestehenden Prüfsysteme offenbarte. Die neuen Regeln könnten 2020 in Kraft treten, wenn auch der EU-Ministerrat zustimmt.| 19.04.2018 15:45 Uhr

Diaz-Canel neuer Präsident Kubas

Havanna: Auf Kuba beginnt eine neue Ära. Die Nationalversammlung wählte den bisherigen Vizepräsidenten Díaz-Canel zum neuen Präsidenten. Der 57-Jährige war der einzige Kandidat. Mit dem Generationswechsel an der Staatsspitze endet die Zeit der Brüder Fidel und Raúl Castro, die die Geschicke des kommunistischen Landes seit der Revolution 1959 bestimmt haben. Der 86-jährige Raúl soll allerdings noch bis zum nächsten Parteitag in drei Jahren Vorsitzender der Kommunistischen Partei Kubas bleiben.| 19.04.2018 15:45 Uhr

Gedenken an Aufstand im Warschauer Ghetto

Warschau: Polen hat an den Aufstand im Warschauer Ghetto vor 75 Jahren erinnert. Zu Ehren der jüdischen Widerstandskämpfer läuteten am Mittag die Kirchenglocken und heulten die Sirenen in der Stadt. Auf den Straßen hielten viele Menschen inne. Bei einer Gedenkfeier wurden drei Holocaust-Überlebende zu Warschauer Ehrenbürgern ernannt. Auch Staatspräsident Duda und Israels Botschafterin Azari nahmen an der Veranstaltung teil. Am 19. April 1943 hatten die jüdischen Bewoher im Warschauer Ghetto begonnen, sich gegen SS-Truppen zur Wehr zu setzen. Die deutschen Besatzer schlugen den Aufstand nach etwa einem Monat nieder.| 19.04.2018 15:45 Uhr

10 Jahre Haft in Freiburger Missbrauchsprozess

Freiburg: Im ersten Prozess um den jahrelangen Missbrauch eines Jungen ist ein 41-jähriger zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Zudem ordnete das Landgericht Sicherungsverwahrung an. Der Mann hatte gestanden, einen heute neun Jahre alten Jungen aus Staufen bei Freiburg zweimal vergewaltigt zu haben. Die Mutter des Kindes und ihr Lebensgefährte hatten den Jungen gegen Geld im Internet angeboten. In dem Fall gibt es insgesamt acht Verdächtige, weitere Prozesse sollen folgen.| 19.04.2018 15:45 Uhr