NDR Info Nachrichten vom 17.04.2018:

EuGH schränkt Macht der Kirchen ein

Luxemburg: Kirchliche Arbeitgeber dürfen nicht bei jeder Stellenausschreibung eine Religionszugehörigkeit fordern. Das hat der Europäische Gerichtshof in Luxemburg entschieden. Danach darf eine Kirchenmitgliedschaft nur zur Bedingung gemacht werden, wenn es für die Tätigkeit objektiv geboten ist. Dem EuGH-Urteil zufolge muss gewährleistet sein, dass dies von Gerichten überprüft werden kann. Geklagt hatte eine konfessionslose Berlinerin, die sich 2012 erfolglos bei der evangelischen Diakonie beworben hatte. Sie zog wegen religiöser Diskriminierung vor Gericht. Dieser Einzelfall muss laut EuGH von einem deutschen Gericht entschieden werden.| 17.04.2018 13:00 Uhr

Durchsuchungen wegen Terrorverdachts

Kiel: Die Bundesanwaltschaft hat im Norden die Wohnungen von mutmaßlichen Neonazis durchsuchen lassen. Die Ermittler waren in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bremen im Einsatz. Die Bundesanwaltschaft wirft vier Beschuldigten vor, sich spätestens Anfang 2017 unter dem Namen "Nordadler" zusammengeschlossen zu haben. Ihr Ziel sei ein Wiedererstarken des Nationalsozialismus gewesen. Dabei habe die Gruppe auch Anschläge in Erwägung gezogen. Die weiteren Ermittlungen hat das Landeskriminalamt Niedersachsen übernommen.| 17.04.2018 13:00 Uhr

Macron will Kommunen bei Flüchtlingshilfe unterstützen

Straßburg: Frankreichs Präsident Macron begrüßt den Vorschlag der Bundesregierung, Städte und Gemeinden, die Flüchtlinge aufnehmen, stärker mit EU-Geld zu unterstützen. Das erklärte Macron in seiner Rede vor dem EU-Parlament. Außerdem forderte er von Europa ein klares Bekenntnis zur Demokratie. Mit Blick auf Länder wie Ungarn oder Polen mahnte Macron, es drohe eine Faszination für das Illiberale. Die Abkehr von demokratischen Grundsätzen sei der schwerste Fehler, den Europa begehen könne. Ungarn und Polen lehnen es bisher ab, Flüchtlinge nach einer EU-Quote aufzunehmen. Die Osteuropäer profitieren bisher aber stark von den Strukturfonds der EU. Die Bundesregierung hatte deshalb vorgeschlagen, dass die Flüchtlingsaufnahme künftig ein Kriterium für die Vergabe dieser Finanzmittel sein kann.| 17.04.2018 13:00 Uhr

verdi: Tarifgespräche sind Einigung näher gekommen

Potsdam: Die Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst sind möglicherweise auf der Zielgeraden. Der Chef der Gewerkschaft verdi, Bsirske, sprach von einer Annäherung. In der Nacht sei es gelungen, einige Hürden aus dem Weg zu räumen. Die Tarifgespräche wurden inzwischen fortgesetzt. Die Gewerkschaften fordern sechs Prozent mehr Geld und Verbesserungen vor allem für untere Einkommensgruppen. Die Arbeitgeber weisen die Forderung zurück. Kommunale Unternehmen wollen zum Beispiel eher ein Gehaltsplus für gut bezahlte Branchen durchsetzen. Sie haben nach eigenen Angaben Probleme, Fachkräfte wie Ingenieure oder IT-Spezialisten einzustellen, die in der freien Wirtschaft deutlich mehr verdienen könnten.| 17.04.2018 13:00 Uhr

Entschädigungen auch bei "wilden Streiks"

Luxemburg: Fluggesellschaften können auch bei sogenannten wilden Streiks verpflichtet sein, Entschädigungen an Fluggäste zu zahlen. Der Europäische Gerichtshof entschied, dass Airlines nicht automatisch davon befreit sind, wenn es wegen tarifrechtlich unerlaubter Arbeitsniederlegungen zu Flugausfällen oder Verspätungen kommt. Es müsse von Fall zu Fall entschieden werden. Hintergrund des Verfahrens ist der wilde Streik von Tuifly-Mitarbeitern im Herbst 2016. Damals waren mehr als 100 Flüge gestrichen worden.| 17.04.2018 13:00 Uhr

Berufspendler legen immer weitere Wege zurück

Nürnberg: Berufspendler legen immer weitere Wege zurück. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hervor, das zur Bundesagentur für Arbeit gehört. Danach stieg die Distanz, die Pendler zurücklegen, von 8,7 Kilometer im Jahr 2000 auf 10,4 Kilometer im Jahr 2014. Das ist ein Zuwachs von 21 Prozent. Ein Grund für die längeren Strecken sind den Experten zufolge die stark gestiegenen Mieten in Großstädten.| 17.04.2018 13:00 Uhr

Echo-Verleihung sorgt weiter für Ärger

Berlin: Nach dem Eklat um die Echo-Auszeichnung von zwei umstrittenen Rappern hat ein Mitglied des verantwortlichen Ethik-Rates die Konsequenzen gezogen. Der Präsident des Deutschen Kulturrats, Höppner, hat seinen Rücktritt aus dem Gremium angekündigt. Der Ethikrat des Musikpreises hatte gegen einen Ausschluss der Rapper Kollegah und Farid Bang von der diesjährigen Verleihung votiert, obwohl mehrere von ihren Textzeilen als antisemitisch bewertet werden. Höppner bezeichnete jetzt die damalige Entscheidung des Ethik-Beirats als Fehler. Aus Protest gegen die Auszeichnung von Kollegah und Farid Bang haben bereits mehrere Preisträger ihren Echo zurückgegeben. Heute schloss sich ihnen der Dirigent Enoch zu Guttenberg an.| 17.04.2018 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Am Nachmittag viel Sonne bei 15 bis 21 Grad; an der See etwas kühler. Nachts trocken, stellenweise Frühnebel, Tiefstwerte 10 bis 4 Grad. Morgen sonnig, Temperaturen von 12 Grad an der Nordsee; bis 25 Grad im Osnabrücker Land. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag wieder sonnig bei 12 bis 27 Grad. Am Freitag nochmals heiter bei gleichbleibenden Temperaturen.| 17.04.2018 13:00 Uhr