NDR Info Nachrichten vom 07.04.2018:

Puigdemont bleibt zunächst in Deutschland

Berlin: Der frühere katalanische Regionalpräsident Puigdemont will bis zum Abschluss seines juristischen Verfahrens in Deutschland bleiben. Puigdemont sagte in Berlin, er sehe es als seine Pflicht, hierzubleiben und den Behörden zur Verfügung zu stehen. Wenn das Verfahren beendet sei, wolle er nach Belgien zurückkehren. Der Seperatistenführer forderte die spanische Regierung zu einem politischen Dialog auf. Er bekräftigte zugleich, dass es nötig und gesetzmäßig sei, eine katalanische Regionalregierung zu bilden. Das Oberlandesgericht Schleswig hatte gegen Puigdemont zwar einen Auslieferungshaftbefehl wegen des Vorwurfs der Untreue erlassen, diesen aber unter Auflagen ausgesetzt. Bundesjustizministerin Barley lobte den Beschluss in der "Süddeutschen Zeitung". Der spanische Außenminister Dastis warf Barley daraufhin eine unglückliche Aussage vor. Die spanische Regierung halte Kommentare zu Gerichtsentscheidungen derzeit für unpassend.| 07.04.2018 14:15 Uhr

Nahles ist mit Arbeit der Groko unzufrieden

Berlin: SPD-Fraktionschefin Nahles hält die Zusammenarbeit in der Großen Koalition für unzureichend. Nahles sagte dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland", die Regierung sei derzeit eher eine Ansammlung von Sprechern in eigener Sache. Sie kritisierte vor allem die Minister Spahn und Seehofer. Beiden gehe es zu sehr um Eigenprofilierung. Die SPD-Fraktionschefin forderte ein Machtwort von Kanzlerin Merkel. In der kommenden Woche will die Regierung auf einer Klausur Schwerpunkte ihrer Arbeit abstimmen.| 07.04.2018 14:15 Uhr

Spiegel: Hunderte Extremisten beantragten Asyl

Berlin: Fast ein Viertel der als gefährlich eingestuften Islamisten in Deutschland sind dem "Spiegel" zufolge Asylbewerber. Wie das Nachrichtenmagazin berichtet, stuft das Bundeskriminalamt rund 1.500 Männer und Frauen als Gefährder oder relevante Personen in der Extremistenszene ein. Etwa 360 der Betroffenen hätten einen Antrag auf Asyl gestellt. Der "Spiegel" beruft sich auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des stellvertretenden FDP-Fraktionsvorsitzenden Thomae. Er sagte, es dürfe nicht sein, dass die Zahl der Gefährder in Deutschland weiter zunehme, während die Zahl der Abschiebungen minimal bleibe.| 07.04.2018 14:15 Uhr

Israel: Strategie an Gaza-Grenze bleibt bestehen

Tel Aviv: Nach der erneuten Gewalt an der Grenze zum Gaza-Streifen will Israel an seiner Strategie festhalten. Ein Armeesprecher sagte, auch künftig werde gegen militante Palästinenser vorgegangen, die israelisches Staatsgebiet stürmen und dort Anschläge verüben wollten. Scharfschützen seien angewiesen, in einem solchen Fall auf die Beine von Islamisten zu schießen. Gestern hatte es erneut schwere Unruhen an der israelisch-palästinensischen Grenze gegeben. Nach Angaben der Behörden in Gaza-Stadt wurden mindestens neun Palästinenser getötet und mehr als 1.000 verletzt. Israel spricht von massiven Ausschreitungen an der Grenze. Palästinenser hätten Feuer gelegt, um im Schutz der Rauchschwaden mit Sprengsätzen bewaffnet die Grenze zu überqueren.| 07.04.2018 14:15 Uhr

US-Soldaten werden an Grenze zu Mexiko verlegt

Milwaukee: Hunderte US-Soldaten aus den Bundesstaaten Texas und Arizona sind auf dem Weg an die mexikanische Grenze. Die Mitglieder der Nationalgarde sollen in der kommenden Woche ihren Dienst dort aufnehmen. Fahrzeuge und Flugzeuge stehen zur Unterstützung bereit. US-Präsident Trump hatte zuvor angeordnet, bis zu 4.000 Gardisten zu verlegen. Hintergrund ist, dass die geplante Mauer an der mexikanischen Grenze kaum vorankommt. Trump sieht die Soldaten als vorübergehende Alternative, um illegale Einwanderung zu verhindern. Die Nationalgarde ist eine Reserveeineit der US-Streitkräfte, die größtenteils den Gouverneuren der Bundesstaaten untersteht.| 07.04.2018 14:15 Uhr