NDR Info Nachrichten vom 17.03.2018:

Moskau weist britische Diplomaten aus

Moskau: Russland hat angekündigt, 23 britische Diplomaten auszuweisen. Nach Angaben des Moskauer Außenministeriums haben die Betroffenen eine Woche Zeit, um das Land zu verlassen. Außerdem werde unter anderem das britische Kulturinstitut in Russland geschlossen. Hintergrund ist der Streit über den Giftanschlag auf einen früheren russischen Doppelagenten in Großbritannien. Die Regierung in London hatte beschlossen, 23 russische Diplomaten auszuweisen. London macht Russland für den versuchten Mordanschlag auf den Ex-Agenten Skripal und dessen Tochter verantwortlich. Russland bestreitet dies. Außenminister Lawrow kritisierte heute, die westliche Darstellung des Konflikts sei einseitig, primitiv und unverschämt. Die britische Regierung verurteilte wiederum die Ausweisung ihrer Diplomaten.| 17.03.2018 15:15 Uhr

Kurden-Proteste in Hannover

Hannover: In mehreren deutschen Städten protestieren heute Kurden gegen die türkische Militäroffensive in Nordsyrien. An der wohl größten Demonstration in Hannover nahmen laut Polizei rund 11.000 Menschen teil. Die Veranstaltung findet anlässlich des kurdischen Neujahrsfests Newroz statt. Größere Zwischenfälle wurden bislang nicht gemeldet. Vereinzelt waren jedoch verbotene Flaggen zu sehen. In Hamburg, Köln und Wuppertal gibt es weitere Protestzüge.| 17.03.2018 15:15 Uhr

Weiter Kämpfe in Syrien

Damaskus: In Syrien fliehen offenbar immer mehr Menschen aus den weiter umkämpften Gebieten. Mehr als 150.000 Zivilisten haben nach Angaben der kurdischen Regionalregierung in den vergangenen Tagen die von der Türkei belagerte Enklave Afrin in Nordsyrien verlassen. Dort geht die türkische Armee seit zwei Monaten gegen die kurdische YPG-Miliz vor, die sie als Terrororganisation betrachtet. In der Region Ost-Ghuta setzt die syrische Armee offenbar ihre Luftangriffe gegen letzte Rebellengebiete fort. Nach Angaben der oppositionsnahen syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden dabei mindestens 30 Menschen getötet. Allein am Vormittag seien 10.000 Menschen über den Grenzübergang Hamuria vor den Kämpfen geflohen. Bestätigungen aus unabhängiger Quelle gibt es für die umkämpften Gebiete nicht.| 17.03.2018 15:15 Uhr

SPD fordert Ende der Islam-Debatte

Berlin: Zahlreiche SPD-Politiker haben dazu aufgefordert, die von Innenminister Seehofer angestoßene Islam-Debatte zu beenden. Fraktionschefin Nahles sagte der "Rhein-Neckar-Zeitung", die acht Jahre alte Diskussion werde in der Union noch immer geführt, bringe aber niemanden weiter. Sie verwies auf die Religionsfreiheit und warf Seehofer vor, bayerischen Landtagswahlkampf für die CSU zu betreiben. Auch Justizministerin Barley erklärte in der "Rheinischen Post", theoretische Debatten seien lange genug geführt worden. Es gehe darum, praktische Probleme zu lösen. Niedersachsens Ministerpräsident Weil mahnte in der hannoverschen "Neuen Presse", die Diskussion schade der Gesellschaft. Solange eine Religion im Rahmen der Gesetze ausgeübt werde, gehöre sie zu Deutschland. Wichtig sei, mehr für die Integration zu tun. Seehofer hatte gesagt, der Islam gehöre nicht zu Deutschland, Deutschland sei durch das Christentum geprägt.| 17.03.2018 15:15 Uhr

Migranten vor griechischer Insel ertrunken

Athen: Beim Untergang eines Flüchtlingsbootes in der Ägäis sind mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Wie die griechische Küstenwache mitteilte, überlebten drei Menschen das Unglück. Die Einsatzkräfte suchen noch nach weiteren Opfern. Den Angaben zufolge waren etwa 20 Migranten auf dem Holzboot. Sie hätten versucht, von der Türkei aus die griechische Insel Agathonisi zu erreichen. Warum das Boot kenterte, ist unklar.| 17.03.2018 15:15 Uhr