NDR Info Nachrichten vom 17.03.2018:

Afrin: Tausende Kurden protestieren gegen Türkei

Hannover: Bundesweit wollen heute tausende Kurden gegen den türkischen Einmarsch in Nordsyrien protestieren. Die größte Demonstration beginnt in diesen Minuten in Hannover. Die Polizei rechnet mit etwa 15.000 Teilnehmern. Mit einem Großaufgebot wollen die Einsatzkräfte verhindern, dass es zu Ausschreitungen zwischen Kurden und türkischen Nationalisten kommt. In Hamburg, Köln und Wuppertal sind für den Nachmittag Protestzüge angemeldet. Hier werden aber aber deutlich weniger Demonstranten erwartet. Die türkische Armee greift seit zwei Monaten in Nordsyrien kurdische Milizen an. Die Regierung bezeichnet die Kämpfer der YPG als Terroristen. Besonders umkämpft ist die Stadt Afrin. Übereinstimmenden Berichten zufolge hat die türkische Luftwaffe in der vergangenen Nacht das einzige Krankenhaus in der Region mit Granaten beschossen. Dabei sollen mindestens 16 Menschen getötet worden sein.| 17.03.2018 09:15 Uhr

Russland bestellt erneut britischen Botschafter ein

Moskau: Russland hat zum zweiten Mal in dieser Woche den britischen Botschafter einbestellt. Der Diplomat werde noch heute erneut im russischen Außenministerium erwartet. Er war bereits am Dienstag einbestellt worden. Hintergrund ist der Streit um den Giftanschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal in Großbritannien. Skripal und seine Tochter waren Anfang März in der südenglischen Stadt Salisbury vergiftet worden, sie schweben weiterhin in Lebensgefahr. Großbritannien wie auch Deutschland, Frankreich und die USA machen Russland für die Tat verantwortlich. London verhängte wegen des Attentats Sanktionen gegen Moskau. Die russische Regierung weist die Vorwürfe zurück.| 17.03.2018 09:15 Uhr

Scholz: Neuer Kurs in der Europapolitik

Berlin: Bundesfinanzminister Scholz hat einen neuen Kurs in der Europapolitik angekündigt. Viele Bürger seien der EU gegenüber skeptisch, sagte der Vizekanzler der "Süddeutschen Zeitung". Deshalb sei es umso wichtiger, auch über die Kosten offen zu reden. Die Aussage der Bundesregierung, dass Deutschland durch den Brexit künftig mehr Geld in den EU-Haushalt einzahlen muss, sei dafür ein erster wichtiger Schritt. Auch der Ton gegenüber Griechenland werde sich ändern, so Scholz. Weiter den Zuchtmeister zu geben, halte er nicht für nötig. Wie seine Vorgänger werde er aber darauf achten, dass Deutschland nicht zum Zahlmeister Europas werde.| 17.03.2018 09:15 Uhr

Diesel: Scheuer kritisiert Managerboni bei VW

Berlin: Bundesverkehrsminister Scheuer hat die gestiegenen Bonuszahlungen für Volkswagen-Manager kritisiert. Er hätte nach dem Diesel-Betrug mehr Sensibilität erwartet, sagte der CSU-Politiker der "Bild"-Zeitung. Der Abgas-Skandal habe den Wirtschaftsstandort Deutschland beschädigt, so Scheuer. Dass die Volkswagen-Vorstände dennoch fast ein Drittel mehr verdienten, sei für jeden Diesel-Besitzer ein Schlag ins Gesicht. Volkswagen hatte seinen Gewinn im vergangenen Jahr verdoppelt. Wie seine Vorgänger will auch Scheuer die Autohersteller nicht verpflichten, manipulierte Dieselfahrzeuge nachzurüsten. Zusätzliche Umweltschutzmaßnahmen wie eine Blaue Plakette oder Fahrverbote für schmutzige Diesel lehnt der CSU-Politiker ebenfalls ab.| 17.03.2018 09:15 Uhr

Volkskongress bestätigt Präsident Xi im Amt

Peking: Chinas Nationaler Volkskongress hat Staatschef Xi Jinping einstimmig im Amt des Präsidenten und Vorsitzenden der staatlichen Militärkommission bestätigt. Das Votum für eine zweite fünfjährige Amtszeit Xis war erwartet worden. Vergangene Woche hatte der Volkskongress bereits die Begrenzung der Präsidentschaft auf zwei Legislaturperioden aufgehoben, so dass Xi lebenslang Präsident bleiben könnte. Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei hatte dieses Vorgehen vorgeschlagen. Die Delegierten wählten zudem Xis Vertrauten Wang Qishan zum neuen Vize-Präsidenten. Er soll sich um die Beziehungen zu den USA kümmern.| 17.03.2018 09:15 Uhr