NDR Info Nachrichten vom 04.03.2018:

SPD-Mehrheit für große Koalition

Berlin: Mehr als fünf Monate nach der Bundestagswahl haben die SPD-Mitglieder den Weg für eine neue große Koalition frei gemacht. Beim Votum der Basis stimmte eine Mehrheit von 66 Prozent für den mit CDU und CSU ausgehandelten Koalitionsvertrag. Beteiligt hatten sich gut 78 Prozent der Parteimitglieder. Wie der kommissarische SPD-Chef Scholz im Anschluss an die Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses ankündigte, werden die Sozialdemokraten drei Frauen und drei Männer in das neue Kabinett schicken. Die Besetzung der Ministerposten werde in dieser Woche entschieden. Scholz selbst ist als Bundesfinanzminister und Vizekanzler im Gespräch. Der SPD-intern umstrittene Außenminister Gabriel muss mit seiner Ablösung rechnen. Die Wiederwahl von Kanzlerin Merkel im Bundestag ist für den 14. März vorgesehen.| 04.03.2018 11:00 Uhr

Kühnert enttäuscht über Ja zur GroKo

Berlin: Der Juso-Vorsitzende Kühnert hat den Ausgang des SPD-Mitgliederentscheids bedauert. Kühnert sagte, bei ihm und vielen Jusos überwiege heute zweifelsohne die Enttäuschung. Die SPD stehe aber nun vor einem programmatischen Erneuerungskurs. Kanzlerin und CDU-Chefin Merkel gratulierte den Sozialdemokraten zu ihrem Ergebnis. Sie freue sich auf die weitere Zusammenarbeit zum Wohl des Landes. CSU-Generalsekretär Scheuer forderte von der SPD, jetzt Vertragstreue und innere Stabilität zu beweisen. Die AfD als größte Oppositionspartei sprach hingegen von einer Katastrophe für Deutschland, für die bei der nächsten Bundestagswahl, spätestens 2021, die Quittung komme. Die Linken-Vorsitzenden Kipping und Riexinger erklärten, eine gespaltene SPD und eine lustlose Union kehrten auf die Regierungsbank zurück.| 04.03.2018 11:00 Uhr

Italiener wählen neues Parlament

Rom: Die Bürger in Italien wählen heute ein neues Parlament. Bis 23 Uhr können die etwa 50 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben. Das Ergebnis soll morgen Vormittag feststehen. Umfragen zufolge müssen sich die regierenden Sozialdemokraten unter Führung von Parteichef Renzi auf deutliche Verluste einstellen. Rechtspopulistische und europakritische Parteien dürften hingegen starken Zulauf bekommen. Vorne liegt nach Einschätzung von Wahlforschern das Mitte-Rechts-Bündnis von Ex-Ministerpräsident Berlusconi, wobei vor allem die ausländerfeindliche Partei Lega Punkte gut machen dürfte. Stärkste Einzelpartei könnte die Fünf-Sterne-Protestbewegung werden. Als wahrscheinlich gilt, dass keine Partei und kein Bündnis auf eine Mehrheit kommt. Italien droht damit eine lange und schwierige Regierungsbildung.| 04.03.2018 11:00 Uhr

Schweizer Abstimmung zu Rundfunkgebühren

Bern: In der Schweiz sind 5,3 Millionen Wähler aufgerufen, über die Abschaffung der Rundfunkgebühren abzustimmen. Die Gegner sprechen von einer Zwangsabgabe und argumentieren, sie würden die Angebote der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt SRG nicht nutzen. Die Befürworter verweisen auf die Bedeutung eines finanziell unabhängigen Journalismus für die Demokratie. Die Wahllokale schließen um 12 Uhr. Jüngsten Umfragen zufolge dürfte die Initiative scheitern. Unabhängig davon hat die Schweizer Regierung bereits angekündigt, die Rundfunkgebühren im kommenden Jahr zu senken. Derzeit liegen sie bei umgerechnet 400 Euro im Jahr.| 04.03.2018 11:00 Uhr

Frauenbeauftragte will Nationalhymne ändern

Berlin: Die Gleichstellungsbeauftragte des Bundesfamilienministeriums, Rose-Möhring, fordert einem Medienbericht zufolge eine Änderung der Nationalhymne. Die "Bild am Sonntag" zitiert aus einem Schreiben Rose-Möhrings an alle Mitarbeiter des Ministeriums. Darin fordere die Gleichstellungsbeauftragte, im Text der Nationalhymne "Vaterland" durch "Heimatland" zu ersetzen. Aus der Zeile "brüderlich mit Herz und Hand" solle "couragiert mit Herz und Hand" werden. Zur Begründung verwies die Frauenbeauftragte demnach auf geschlechterneutrale Umformulierungen etwa in der österreichischen Hymne. Auch Kanada hatte kürzlich eine Änderung seiner Nationalhymne beschlossen.| 04.03.2018 11:00 Uhr

Erinnern an Völkermord an Sinti und Roma

Lohheide: Im Rahmen einer Gedenkveranstaltung in Bergen-Belsen wird heute an den Völkermord an den Sinti und Roma während des Nationalsozialismus erinnert. Für die niedersächsische Landesregierung wird Kultusminister Tonne sprechen. Anlass ist die Deportation von mehr als 20.000 Sinti und Roma in das Konzentrationslager Auschwitz vor 75 Jahren.| 04.03.2018 11:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Heute wolkig und meist trocken, nur im Süden Niedersachsens etwas Regen, anfangs auch Schnee möglich. Höchstwerte minus 2 bis plus 9 Grad. Morgen nordöstlich der Elbe Regen oder Schnee möglich, sonst viele freundliche Abschnitte. Höchstwerte 1 bis 10 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag teils bewölkt, teils freundlich, später stellenweise etwas Schnee oder Regen möglich, 1 bis 8 Grad.| 04.03.2018 11:00 Uhr