NDR Info Nachrichten vom 11.01.2018:

Sondierer von Union und SPD auf der Zielgeraden

Berlin: Die Sondierungsgespräche zwischen CDU, CSU und SPD stehen kurz vor dem Abschluss. Heute Abend sind die letzten Verhandlungsrunden geplant - spätestens in der Nacht soll es ein Ergebnis geben. Gesprächsteilnehmer von Union und SPD erklärten, es liege noch harte Arbeit vor den Sondierern. Am Mittag ging es zunächst um die Themen Zuwanderung und Europa. Anschließend haben die drei Parteien getrennt voneinander beraten. Laut Nachrichtenagentur Reuters sitzen mittlerweile die Partei- und Fraktionschefs von Union und SPD zusammen. Verhandlungskreise berichten demnach von einer angespannten Stimmung - einige zentrale Fragen seien noch nicht geklärt.| 11.01.2018 16:45 Uhr

Fall der "Scharia-Polizei" wird aufgerollt

Karlsruhe: Der Fall der sogenannten "Scharia-Polizei" in Wuppertal muss noch einmal neu aufgerollt werden. Der Bundesgerichtshof hat die Freisprüche für die sieben Angeklagten aufgehoben. Der Fall wurde an das Landgericht Wuppertal zurückverwiesen. Dessen Richter hätten bei ihrem ersten Urteil eine falsche Abwägung getroffen, so der BGH. Hintergrund ist der nächtliche Rundgang sieben muslimischer Männer im Herbst 2014 in Wuppertal. Die Angeklagten hatten dabei orange Warnwesten an. Auf einigen stand "Scharia Polizei". Die selbsternannten Sittenwächter wollten junge Muslime ansprechen und sie unter anderem davon abhalten, Alkohol zu trinken. Das Landgericht Wuppertal sprach die Männer aber später vom Vorwurf frei, gegen das Uniformverbot verstoßen zu haben.| 11.01.2018 16:45 Uhr

Irans-Ex-Justizchef verlässt Deutschland

Hamburg: Der frühere iranische Justizchef Scharudi hat Deutschland verlassen. Am frühen Nachmittag hob vom Hamburger Flughafen eine Maschine in den Iran ab. Die Polizei bestätigte, dass der 69-Jährige an Bord ist. Scharudi hatte sich seit Mitte Dezember in einer privaten Klinik in Hannover aufgehalten. Dort soll er wegen eines Hirntumors behandelt worden sein. Die Bundesanwaltschaft hatte erklärt, sie prüfe, ob sie gegen Scharudi ermitteln soll. Die vorliegenden Erkenntnisse reichten aber nicht aus, um einen Haftbefehl zu beantragen. Schahrudi war bis 2009 Justizchef des Iran. In dieser Zeit soll er zahlreiche Todesurteile abgesegnet haben, darunter auch gegen Kinder und Jugendliche.| 11.01.2018 16:45 Uhr

EU: Menschenrechtler in Tschetschenien freilassen

Brüssel: Die Europäische Union hat die Festnahme eines prominenten Menschenrechtlers in der russischen Republik Tschetschenien verurteilt. Der Europäische Auswärtige Dienst forderte die Freilassung des Direktors des dortigen Memorial-Menschenrechtszentrums, Titijew. Er war am Dienstag festgenommen worden. Die tschetschenischen Behörden werfen ihm Drogenbesitz vor. Memorial hält die Vorwürfe für absurd und die Festnahme für politisch motiviert.| 11.01.2018 16:45 Uhr

Trauergottesdienst für getötete 15-Jährige

Kandel: Bei einem Trauergottesdienst haben in der pfälzischen Stadt mehrere Hundert Menschen Abschied von der Ende Dezember getöteten 15-Jährigen genommen. Das Mädchen war in einem Drogeriemarkt mit einem Messer tödlich verletzt worden. Tatverdächtig ist der Ex-Freund der 15-Jährigen, ein Flüchtling aus Afghanistan. Der Pfarrer sagte in seiner Traueransprache, man könne jemanden, der einen anderen getötet habe, nicht damit entschuldigen, dass er aus einem anderen Land komme. Umgekehrt könne man aber auch nicht sagen, dass alle, die von dort kämen, Verbrecher seien. Wer das sage, mache es sich und dem Täter zu leicht.| 11.01.2018 16:45 Uhr